Antwort der KuMi auf Antrag 1 der Entquêtekommission
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trägt mit dem För<strong>der</strong>programm „Qualifizierungsberatung und Personalentwicklung“,<br />
bezuschusst aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, sowie aus Mitteln des Wirtschaftsministeriums<br />
diesem Bedarf Rechnung.<br />
Um bedarfsgerecht zu sein, müssen Weiterbildungsangebote aus Sicht des Volkshochschulverbandes<br />
zunehmend zielgruppenspezifisch ausgerichtet sein. Die<br />
Weiterbildungsangebote ermöglichen Lebenslanges Lernen, wenn sie den Bedarf in<br />
<strong>der</strong> jeweiligen Lebenssituation treffen. Erleichtert wird dies, wenn ein zentraler Ansprechpartner,<br />
wie ihn die Volkshochschulen nach eigenen Angaben darstellen, individuell<br />
berät und das passende Angebot vermittelt. Im Bereich EDV-Schulungen hat<br />
das Land bereits viel geleistet, insbeson<strong>der</strong>e mit dem Projekt "start und klick!" <strong>der</strong><br />
Landesstiftung in Zusammenarbeit mit den Volkshochschulen. Vor allem die Zielgruppe<br />
50+ braucht auch jetzt noch Grundlagen, um diese inzwischen alltäglich gewordene<br />
Kulturtechnik umfassend nutzen zu können. Über das Grundverständnis<br />
hinaus benötigen viele Menschen weitergehende Kenntnisse und Fähigkeiten, um<br />
effektiver und effizienter mit dem Computer umzugehen. Diese können sie sich am<br />
besten in kurzen, themenspezifischen Kursen aneignen.<br />
Lebenslanges, lebensbegleitendes Lernen wird von <strong>der</strong> EU-Kommission definiert als<br />
„Alles Lernen während des gesamten Lebens, das <strong>der</strong> Verbesserung von Wissen,<br />
Qualifikation und Kompetenzen dient und im Rahmen einer persönlichen und bürgerschaftlichen,<br />
sozialen o<strong>der</strong> beschäftigungsbezogenen Perspektive erfolgt“, und zwar<br />
von <strong>der</strong> Vorschule bis in das hohe Alter. Die dafür notwendigen Lernmöglichkeiten<br />
sollten allen Bürgerinnen und Bürgern je<strong>der</strong>zeit zugänglich sein, da je<strong>der</strong> einzelne<br />
Mensch insbeson<strong>der</strong>e mit zunehmenden Lernerfahrungen individuelle Lernwege benutzt,<br />
die seinem Bedarf und seinen Interessen in den jeweiligen Lebensabschnitten<br />
entsprechen. Lerninhalte, Lernformen und Lernorte müssen demnach variabel sein<br />
und hängen von den einzelnen Lernenden und ihren unterschiedlichen Anfor<strong>der</strong>ungen,<br />
Wünschen und Bedürfnissen ab. Damit ergeben sich für das Lernen in institutionalisierten<br />
Weiterbildungseinrichtungen wie den Volkshochschulen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
und Chancen zugleich - zwischen <strong>der</strong> Befriedigung prinzipiell unendlich vieler<br />
individueller Lerninteressen einerseits und an<strong>der</strong>erseits dem Wunsch nach sozialen,<br />
notwendigerweise stärker verbindlichen gemeinsamen Lernmöglichkeiten in unterschiedlichen<br />
Lerngruppen. Hierbei muss <strong>der</strong> zunehmenden Nachfrageorientierung<br />
gegenüber <strong>der</strong> eher traditionellen Angebotsorientierung Rechnung getragen werden.<br />
Alle Formen des formalen, non-formalen und informellen Lernens mit ihren jeweils<br />
spezifischen methodischen, materiellen und zeitlichen Voraussetzungen und Erfor<strong>der</strong>nissen<br />
müssen je nach Thema und Zielgruppe nicht nur bedarfsgerecht, son<strong>der</strong>n<br />
vor allem bedürfnisgerecht - d. h. an den Adressaten orientiert – weiter entwickelt<br />
werden. Dabei sollte insbeson<strong>der</strong>e <strong>auf</strong> eine enge Verzahnung zwischen diesen drei<br />
Hauptformen des Lernens geachtet und diese in keiner Weise gegeneinan<strong>der</strong> ausgespielt<br />
werden, denn sie bedingen einan<strong>der</strong> je nach Ziel und Zweck und individuellen<br />
Voraussetzungen. Von den formalen und den non-formalen Weiterbildungsangeboten<br />
wird inzwischen berücksichtigt, dass das informelle Lernen eine nicht zu unterschätzende<br />
Bedeutung für die individuellen Lernbiographien gerade in <strong>der</strong> Phase <strong>der</strong><br />
Weiterbildung besitzt. Nur muss dieses durch formale und non-formale Lernprozesse<br />
ebenfalls gelernt, geübt und im Lebensl<strong>auf</strong> kontinuierlich begleitet und fallweise<br />
nachjustiert werden.