Antwort der KuMi auf Antrag 1 der Entquêtekommission
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Bereich seine Fähigkeiten und Kenntnisse zu vertiefen, zu erweitern o<strong>der</strong> zu erneuern.<br />
[…] Die Weiterbildung soll den Einzelnen zu einem verantwortlichen Handeln im<br />
persönlichen, beruflichen und öffentlichen Bereich befähigen und damit <strong>der</strong> freien<br />
Gesellschaft im demokratischen und sozialen Rechtsstaat dienen.[ …]"<br />
Demnach hat die Finanzierung <strong>der</strong> Weiterbildung mehrere Aufgaben zu erfüllen bzw.<br />
sind mit <strong>der</strong> Ausgabe von Steuergel<strong>der</strong>n bestimmte Erwartungen verbunden:<br />
- "För<strong>der</strong>ung eines breitgefächerten Angebots" heißt, dass die Themenvielfalt <strong>der</strong><br />
Weiterbildung nicht durch Marktmechanismen gefährdet werden darf,<br />
- zusätzlich soll ein flächendeckendes Weiterbildungsangebot gewährleistet werden,<br />
- angesprochen ist je<strong>der</strong> bzw. jede Einzelne, d. h. soziale Ausgrenzung soll möglichst<br />
verhin<strong>der</strong>t werden. Jede Bürgerin bzw. je<strong>der</strong> Bürger soll am Weiterbildungsangebot<br />
teilhaben können,<br />
- Weiterbildung soll sowohl dem einzelnen Menschen dienen als auch <strong>der</strong> Gesellschaft,<br />
indem jede/r Einzelne durch verantwortungsvolles Handeln die freiheitliche<br />
Gesellschaftsordnung und den demokratischen, sozialen Rechtsstaat för<strong>der</strong>t. Dazu<br />
muss ihm die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht und letztlich<br />
die Möglichkeiten gegeben werden, innerhalb dieses politischen Systems ein<br />
selbstbestimmtes Leben führen zu können.<br />
Die Mitfinanzierung <strong>der</strong> allgemeinen Weiterbildung durch das Land ist ein wesentlicher<br />
Faktor um die Flächendeckung zu erhalten. In den letzten zehn Jahren mussten<br />
die Volkshochschulen laut eigenen Angaben wegen zurückgehen<strong>der</strong> Landeszuschüsse<br />
mehrfach die Teilnahmeentgelte anheben. Seit dem Haushaltsjahr 2009<br />
wurden die Weiterbildungsmittel jedoch entlang <strong>der</strong> Gehaltserhöhungen im öffentlichen<br />
Dienst erhöht.<br />
11. welche Formen <strong>der</strong> Weiterbildung (formales, non-formales und informelles<br />
Lernen) aktuell und künftig eine Rolle spielen werden,<br />
Formales Lernen: Lernen, das üblicherweise in einer Bildungs- o<strong>der</strong> Ausbildungseinrichtung<br />
stattfindet, (in Bezug <strong>auf</strong> Lernziele, Lernzeit o<strong>der</strong> Lernför<strong>der</strong>ung) strukturiert<br />
ist und zur Zertifizierung führt. Formales Lernen ist aus <strong>der</strong> Sicht des Lernenden zielgerichtet.<br />
Nicht o<strong>der</strong> non-formales Lernen: Lernen, das nicht in Bildungs- o<strong>der</strong> Berufsbildungseinrichtung<br />
stattfindet und üblicherweise nicht zur Zertifizierung führt. Gleichwohl ist<br />
es systematisch (in Bezug <strong>auf</strong> Lernziele, Lerndauer und Lernmittel). Aus Sicht <strong>der</strong><br />
Lernenden ist es zielgerichtet.<br />
Informelles Lernen: Lernen, das im Alltag, am Arbeitsplatz, im Familienkreis o<strong>der</strong> in<br />
<strong>der</strong> Freizeit stattfindet. Es ist (in Bezug <strong>auf</strong> Lernziele, Lernzeit o<strong>der</strong> Lernför<strong>der</strong>ung)<br />
nicht strukturiert und führt üblicherweise nicht zur Zertifizierung. Informelles Lernen<br />
kann zielgerichtet sein, ist jedoch in den meisten Fällen beiläufig.<br />
Statistisch weisen die Lernprozesse (siehe Ziff. II 12.), die nicht institutionalisiert<br />
stattfinden, die größten Wachstumsraten <strong>auf</strong>. D. h. das nicht formale und das informelle<br />
Lernen nehmen innerhalb <strong>der</strong> Weiterbildung an Bedeutung zu und werden aller