Antwort der KuMi auf Antrag 1 der Entquêtekommission
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Das ebenfalls grundsätzlich <strong>auf</strong> einem Berufsabschluss <strong>auf</strong>bauende einjährige Berufskolleg<br />
zum Erwerb <strong>der</strong> Fachhochschulreife wird in <strong>der</strong> gewerblichen, gestalterischen,<br />
k<strong>auf</strong>männischen und in <strong>der</strong> hauswirtschaftlich/landwirtschaftlich/ sozialpädagogischen<br />
Richtung angeboten. Der Abschluss berechtigt zum Studium an Fachhochschulen.<br />
Weiterentwicklung des Zweiten Bildungsweges<br />
In den vergangenen Jahren wurden diese Bildungsgänge in einem stetigen Weiterentwicklungsprozess<br />
überarbeitet, neue Fachrichtungen eingerichtet (z. B. die Berufsoberschule<br />
für Sozialwesen), die Lehrpläne aktualisiert sowie Übergangs- und<br />
Einstiegsmöglichkeiten geschaffen mit <strong>der</strong> Zielsetzung, die Durchlässigkeit des<br />
Schulsystems zu erhöhen und mehr Absolventinnen und Absolventen den Zugang zu<br />
einem Studium zu ermöglichen.<br />
Die Weiterentwicklung des Zweiten Bildungsweges ist somit im Wesentlichen die<br />
Weiterentwicklung <strong>der</strong> einzelnen Bildungsgänge in Abstimmung untereinan<strong>der</strong>. Während<br />
die Vergangenheit davon geprägt war, mehr Menschen den Zugang an eine<br />
Hochschule zu ermöglichen, kommt es in Zukunft in verstärktem Maße auch dar<strong>auf</strong><br />
an, Bildungsreserven durch Angebote <strong>der</strong> beruflichen Bildung nach Abl<strong>auf</strong> <strong>der</strong> typischen<br />
Schul- und Ausbildungszeit zu mobilisieren und somit möglichst vielen Personen<br />
die Teilhabe am Erwerbsleben <strong>auf</strong> möglichst hohem Niveau zu ermöglichen.<br />
Diese Maßnahmen können verschiedene Zielgruppen im Blick haben, um<br />
- Personen, die bisher wegen fehlen<strong>der</strong> Qualifikation nicht in das Beschäftigungssystem<br />
eintreten konnten, den Einstieg in das Erwerbsleben zu ermöglichen,<br />
- Erwerbstätigen in weniger qualifizierten Tätigkeiten, die erkennen, dass sie ihre<br />
Fähigkeiten noch nicht ausgeschöpft haben, den Aufstieg in qualifizierte Tätigkeiten<br />
bis zur qualifizierten Fachkraft zu ermöglichen,<br />
- qualifizierten Fachkräften, die sich entscheiden, durch ein Studium in hoch qualifizierte<br />
Aufgabengebiete <strong>auf</strong>zurücken, den Hochschulzugang zu ermöglichen.<br />
Eine Fortentwicklung des Zweiten Bildungsweges kann in verschiedenen Richtungen<br />
erfolgen und wird teilweise bereits realisiert:<br />
Wie an <strong>der</strong> Regionalen Volkshochschule Konstanz-Singen bereits eingeführt, können<br />
berufliche Abendgymnasium unterschiedlicher Schwerpunkte geschaffen werden.<br />
Dort wird bereits ein berufliches Abendgymnasium mit Wirtschaftsschwerpunkt<br />
("Volks- und Betriebswirtschaftslehre mit wirtschaftlichem Rechnungswesen" als obligatorischem<br />
Kern- und Leistungsfach) umgesetzt.<br />
Der Zweite Bildungsweg muss konstant in Projekte mit <strong>der</strong> Zielsetzung des Lebenslangen<br />
Lernens weiterentwickelt werden. Aufgrund verän<strong>der</strong>ter Bildungsbiografien<br />
wird das Nachholen von Schulabschlüssen auch vor diesem Hintergrund immer<br />
wichtiger. Für viele junge Erwachsene insbeson<strong>der</strong>e mit Migrationshintergrund sind<br />
die Angebote an den Abendschulen, Volkshochschulen, Kirchen und Kollegs die<br />
erstmalige Möglichkeit einen entsprechenden Bildungsabschluss in Deutschland zu<br />
erwerben. Der so definierte klassische Zweite Bildungsweg erfährt eine Verän<strong>der</strong>ung,<br />
zumal auch viele Jugendliche und junge Erwachsene ohne bisherigen Schulabschluss<br />
<strong>auf</strong> diese Angebote insbeson<strong>der</strong>e zur Erlangung des Hauptschulabschlusses<br />
zurückgreifen, um bessere berufliche Chancen zu erhalten.