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CARE - Hindenburger Stadtzeitschrift für Mönchengladbach und ...

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<strong>CARE</strong><br />

Das Ges<strong>und</strong>heitsmagazin<br />

GESUNDHEIT-SPEZIAL<br />

30<br />

Organspende rettet Leben<br />

OBWOHL IN DEUTSCHLAND JEDEN TAG DURCHSCHNITTLICH ELF TRANSPLANTATIONEN DURCHGEFÜHRT WERDEN,<br />

STERBEN IMMER NOCH DREI MENSCHEN PRO TAG, WEIL SIE NICHT RECHTZEITIG EIN SPENDERORGAN ERHALTEN.<br />

Die Medizin kann schwerkranken Menschen durch eine Organtransplantation<br />

die Chance auf ein neues Leben ermöglichen. Vorausgesetzt,<br />

es gibt genügend Organspender. Im letzten Jahr spendeten<br />

1.296 B<strong>und</strong>esbürger ihre Organe. Transplantiert wurden insgesamt<br />

4.326 Organe. Demgegenüber stehen etwa 12.000 schwerkranke<br />

Menschen, die in Deutschland aktuell auf ein Spenderorgan warten,<br />

davon alleine 8.000 auf eine Niere. Die Kluft zwischen dem Bedarf<br />

an Organen <strong>und</strong> den realisierten Transplantationen ist groß.<br />

Dabei ist die Einstellung zur Organ- <strong>und</strong> Gewebeentnahme gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

positiv: Laut einer 2010 durchgeführten Repräsentativerhebung<br />

der B<strong>und</strong>eszentrale <strong>für</strong> ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung wären<br />

74 Prozent der Deutschen mit einer Organspende nach ihrem<br />

Tod einverstanden. Aber nur ein Drittel davon besitzt einen Organspendeausweis<br />

(insgesamt nur jeder siebte B<strong>und</strong>esbürger). Dabei<br />

ist es ganz einfach: kein nerviges Dokumente-Ausfüllen, keine aufwändige<br />

Registrierung oder ärztliche Untersuchung – den Ausweis<br />

auf der Homepage der Deutschen Stiftung Organtransplantation<br />

unter www.dso.de herunterladen, ausdrucken (auch in Arztpraxen<br />

<strong>und</strong> Apotheken erhältlich), ausfüllen, unterschreiben <strong>und</strong> ins<br />

Portemonnaie stecken. Auf dem Organspendeausweis kann jeder<br />

seine Erklärung zur Organ- <strong>und</strong> Gewebespende <strong>für</strong> den Todesfall<br />

schriftlich dokumentieren. So kann einer Spende uneingeschränkt<br />

zugestimmt oder widersprochen werden, die Spende auf bestimmte<br />

Organe <strong>und</strong> Gewebe beschränkt werden oder die Entscheidung<br />

einer namentlich benannten Person überlassen werden. Wer ei-<br />

2010 wurden in Deutschland 2.937 Nieren transplantiert, davon 665 nach Lebendspenden.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des Organmangels <strong>und</strong> der langen Wartezeit von durchschnittlich<br />

fünf bis sechs Jahren nimmt die Zahl der Lebendspenden kontinuierlich<br />

zu. Ein ges<strong>und</strong>er Mensch kann ohne Beeinträchtigung eine seiner Nieren spenden<br />

– um fi nanzielle Interessen auszuschließen, allerdings nur an Verwandte, Ehepartner<br />

<strong>und</strong> andere nahestehende Personen.<br />

Text: Esther Hürter · Grafi ken: Deutsche Stiftung Organtransplantation<br />

nen Organspendeausweis ausfüllt, rettet nicht nur Leben, sondern<br />

bewahrt seine Angehörigen auch vor schweren Entscheidungen.<br />

Liegt nämlich keine Erklärung vor, müssen die Angehörigen nach<br />

dem mutmaßlichen Willen des Verstorbenen entscheiden. Übrigens:<br />

In anderen Ländern, wie Österreich, Italien <strong>und</strong> Spanien, gilt<br />

die Widerspruchslösung, d. h. wird zu Lebzeiten kein Widerspruch<br />

dokumentiert, können die Organe im Fall eines Hirntods ohne Zustimmung<br />

entnommen werden.<br />

Neben der Einwilligung ist die gr<strong>und</strong>legende Voraussetzung <strong>für</strong><br />

eine Organ- <strong>und</strong> Gewebeentnahme, dass beim potentiellen Spender<br />

der Hirntod vor dem Herzstillstand eintritt. Der Hirntod bezeichnet<br />

den vollständigen <strong>und</strong> irreversiblen Ausfall des Gesamthirns<br />

<strong>und</strong> damit den Verlust jeder Wahrnehmung, des Denkens, der<br />

Steuerung der Atmung <strong>und</strong> gesamten Körperfunktionen. Intensivmedizinische<br />

Maßnahmen können niemals die erloschenen Hirn-<br />

Transplantiert werden in Deutschland Nieren, Lebern, Herzen, Lungen, Bauchspeicheldrüsen,<br />

Dünndärme <strong>und</strong> Teile der Haut sowie Hornhaut der Augen, Herzklappen<br />

<strong>und</strong> Teile der Blutgefäße, der Sehnen, des Knochen- <strong>und</strong> Knorpelgewebes.

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