Teil 4 (1,0 MB) - Verpackungs-Rundschau
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Fotos: Heidelberg<br />
fen Immersionsöl und ein Deckglas<br />
auf das Präparat gegeben.<br />
Anwendungsbeispiele Kartonverbundverpackungen<br />
Die Herstellung eines Getränkekartons<br />
erfordert die Realisierung definierter<br />
Knickstellen durch Rillungen.<br />
Bild 4: Bindefehler in der Schweißnaht, Prinzip I, Dünnschliff, 50 µm.<br />
Bild 5: Schweißnahtende, Packungsaußenseite, Dünnschliff, 50 µm.<br />
Bild 6: Farbpigmente des <strong>Verpackungs</strong>aufdruckes auf der PE Schicht,<br />
Dünnschliff, 50 µm.<br />
Dazu wird der Werkstoff zwischen einem<br />
Rillmesser und einer Rillmatrize<br />
eingedrückt, was eine Delamination<br />
einzelner Kartonlagen zur Folge hat.<br />
Durch diesen Rillprozess wird der<br />
geometrische Ort des Knickes definiert,<br />
indem der Biegewiderstand an<br />
der Biegestelle vermindert wird. Das<br />
Ergebnis einer Rillung wird durch die<br />
Rilltiefe, Rillbreite und die Dicke des<br />
Verbundes bestimmt. Bild 1 stellt<br />
eine solche Knickstelle eines Getränkekartons<br />
dar. Es bildet sich ein spitzer<br />
Wulst aus, der in die Füllgutseite<br />
der Packung hineinreicht. Deutlich<br />
sind die einzelnen Schichten des<br />
Verbundmaterials, PE (2, 3, 5), Al-<br />
Folie (1), Karton (4) und die delaminierten<br />
Lagen des Kartons zu erkennen.<br />
Optisch ist keine Überbeanspruchung<br />
der PE- und Al-Schicht und<br />
damit auch keine Beeinträchtigung<br />
der Schichtfunktionen festzustellen.<br />
Auf Grund des flächigen Ausgangsmaterials<br />
weisen die Behälter eine<br />
überlappende Siegelnaht über der<br />
<strong>Verpackungs</strong>höhe auf. An dieser<br />
Stelle liegt eine der Verbundschnittkanten<br />
zur Füllgutseite. Ein Erweichen<br />
des Kartons durch eindringende<br />
Flüssigkeit oder einen Verderb der<br />
Ware durch im Karton befindliche<br />
Mikroorganismen wird durch eine<br />
Schnittkantenversiegelung vermieden.<br />
Bedingt durch verschiedene<br />
Fertigungsprozesse gibt es mehrere<br />
Ausführungen dieser Versiegelung.<br />
Eine Möglichkeit ist das einseitige<br />
Wegschneiden der halben Verbunddicke<br />
über eine bestimmte Länge und<br />
das Umbiegen des Endes um 180°.<br />
Anschließend wird überlappend verschweißt.<br />
Bild 2 zeigt den vorderen<br />
Bereich einer solchen Schweißnaht.<br />
Im oberen <strong>Teil</strong> sind kleinere Poren in<br />
der verpackungsinneren PE-Schicht<br />
zu erkennen. Die Schweißnaht ist<br />
in diesem Bereich fehlerfrei ausgeführt.<br />
Eine weitere Ausführung der Schnittkantenabdichtung<br />
ist die Versiegelung<br />
der offenen Kartonkante mit<br />
einem dreischichtigen Streifen, wobei<br />
ein kleiner dreieckiger Hohlraum<br />
entsteht (Bild 3). In der Mitte hat sich<br />
die PE- und Al-Schicht vom Karton<br />
abgelöst. Es ist jedoch keine Beschädigung<br />
der Schichten festzustellen.<br />
Die Faserorientierung des<br />
Kartons liegt senkrecht zur Bildebene,<br />
erkennbar an den kurzen Fasern<br />
und an den kollabierten Faserquerschnitten.<br />
Bild 4 zeigt die Fortsetzung der<br />
Schweißnaht aus Bild 2. Über weite<br />
Bereiche der Siegelfläche erstreckt<br />
sich ein Bindefehler. Die Faserorien-<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000 55