Teil 4 (1,0 MB) - Verpackungs-Rundschau
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Enso Lid in mehreren<br />
Varianten für<br />
eine Reihe von<br />
verschiedenen Anwendungen.<br />
NORMEN<br />
58<br />
Packstoffe/Packmittel<br />
Viele Becher, ein Deckel<br />
Enso Lid wird ebenfalls in Finnland<br />
hergestellt, ein flexibles Deckelmaterial<br />
mit einem Papieranteil von 65<br />
Prozent. Der Abfüller bekommt ein<br />
heißsiegelbares, leicht peelbares<br />
Verschlussmedium mit Wasserdampfsperre,<br />
das auf beschichtetem<br />
Karton und allen gängigen Kunststoffbechertypen<br />
eingesetzt werden<br />
kann. Vom Fertigmenü über Milchprodukte<br />
bis hin zu Getränken. Ein<br />
„Asien“-Nudelbecher hat so Haltbarkeiten<br />
von sechs Monaten, das<br />
Material ist in allen Druckverfahren<br />
zu veredeln und, ganz wichtig, es<br />
passiert mühelos auch die Metalldetektoren<br />
an den Abfülllinien.<br />
Wie man uns bei Stora Enso sagte,<br />
sind dies „Innovation by Nature“,<br />
der Konzern gibt die Freiheit zu forschen<br />
und die Entwickler erzielen alle<br />
sechs Monate ein Patent. Pionierarbeit<br />
von Produkt zu Produkt, „damit<br />
andere Packstoffe uns nicht die<br />
Kunden wegnehmen!“<br />
<strong>Verpackungs</strong>normen<br />
online<br />
R<br />
www.verpackungsrundschau.de<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 4/2000<br />
Ein Sprung nach Schweden<br />
Für Coated Kraft Back (CKB) zeigen<br />
uns die Mill-Manager in Skoghall<br />
gleich die fünf Finger einer Hand, um<br />
die Potenziale hinter diesem <strong>Verpackungs</strong>karton<br />
aufzuzeigen: Stiffer,<br />
stronger, lighter, smoother and cleaner.<br />
Besonders druckerfreundlich,<br />
gerade jetzt in Vorbereitung auf die<br />
drupa, steif, ohne schwerer zu sein<br />
und mit hoher Reinheit. Vergleichbare<br />
Leistungen bei weniger Materialeinsatz<br />
generell. Ein Konzept<br />
dahinter nennt sich CTMP = chemithermo-mechanical<br />
pulp, einem Faserstoff,<br />
der teils durch ein chemisches,<br />
teils durch ein mechanisches<br />
Herstellungsverfahren erzeugt wird<br />
und vornehmlich aus dem Einzugsgebiet<br />
rund um Skoghall kommt. Da die<br />
CTMP-Anlage in der Kartonfabrik<br />
integriert ist, können die einzelnen<br />
Rohstoffkomponenten für die jeweilige<br />
Kartonsorte angepasst werden.<br />
Dieser voluminöse Faserstoff erinnert<br />
an trockene Spagetti, integrated<br />
long fibre craft ist dann eher die<br />
nasse Spagetti und die dritte Komponente,<br />
die zum Einsatz kommt, sind<br />
Eukalyptus-Fasern. Der CKB-Aufbau<br />
ist dreilagig: In der Decklage nur<br />
voll gebleichter Langfaserkraftzellstoff,<br />
in der Mittellage ungebleichter<br />
CTMP und Kraftzellstoff, in der Unterlage<br />
ungebleichter Kraftzellstoff.<br />
Zwei gewaltige Maschinen von fast<br />
300 m Länge mit Kapazitäten von<br />
230 000 bzw. 350 000 Jato produzieren<br />
hier in blitzsauberen Hallen.<br />
Dabei sind die Maschinen so leise,<br />
so gut abgekapselt, dass man nicht<br />
Fotos: Stora Enso<br />
glaubt, an einer der weltgrößten<br />
Kartonproduktion vorbeizugehen.<br />
Seit 1995 wurden aber auch 4 Mrd.<br />
skr investiert, davon 15 Prozent für<br />
die Umwelt, um die Maschinen Stück<br />
für Stück auf ihren heutigen Stand<br />
zu bringen. Zum Beispiel die Streicheinheiten<br />
(double blade/clay coating),<br />
die für eine exzellente Oberfläche<br />
des Kartons sorgen, ohne<br />
zusätzliche Glättwerksarbeiten.<br />
Unter anderem aber auch, um<br />
die CKB-Qualität in einer Range<br />
von 185 g/m 2 bis zu 390 g/m 2 anbieten<br />
zu können. Ein normaler Faltschachtelkarton<br />
liegt in der Regel<br />
zwischen 200 - 400 g/m 2 .<br />
Die Anforderungen des Marktes landen<br />
direkt im Packaging Material<br />
Center, eines von drei Forschungszentren<br />
in der Stora Enso. Hier testet<br />
auch ein junger Deutscher sämtliche<br />
Parameter der produzierten<br />
Packstoffe: Es muss geforscht werden,<br />
damit die Frühstückscerealien<br />
nicht ausbauchen auf der Palette<br />
oder das die Packungen eine ent-<br />
CKB für den Hygienebereich.<br />
sprechende Grifffestigkeit haben.<br />
Der Verbraucher soll sein Multipack<br />
für Getränke an zwei Fingern tragen<br />
können. Daneben bekommt der Verarbeiter<br />
aus diesem Labor alle Daten<br />
über den Karton, wie er sich beim<br />
Transport, Stanzen, Kleben oder<br />
Rillen verhält und viele andere Dinge<br />
mehr.<br />
Das Unternehmen will mit allen Beteiligten<br />
in der Lieferkette ein Netzwerk<br />
bilden. In dieser Hinsicht muss<br />
der CEO mit seiner Stora Enso jetzt<br />
schon zufrieden sein. ns ■