Teil 4 (1,0 MB) - Verpackungs-Rundschau

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56 Packstoffe/Packmittel tierung des Kartons liegt hier, im Gegensatz zu Bild 3, parallel zur Bildebene, was an den langgestreckten Fasern zu erkennen ist. Bild 5 dokumentiert das Ende der Schweißnaht auf der Außenseite der Verpackung. Deutlich lässt sich der mehrlagige Aufbau des Kartons beobachten. Die beiden dichten Lagen an den Außenseiten des Kartons bestehen aus Sulfatzellstoff und die breite Mittellage aus einem Sulfatzell- und Holzstoffgemisch. Bei dem dunklen Streifen an der unteren Kartonseite handelt es sich um den Pigment-Deckstrich, der die unebene Oberfläche des Kartons glättet und somit eine bessere Bedruckbarkeit ermöglicht. Bild 6 zeigt eine Ausschnittsvergrößerung aus Bild 5. Bei dieser Vergrößerung kann man den Vor- und Deckstrich des Kartons unterscheiden und die Farbpigmente des Verpackungsaufdruckes auf der PE-Schicht erkennen. Zusammenfassung Am Beispiel einer Getränkeverpackung aus Kartonverbundwerkstoff wurden die Möglichkeiten einer am IWK entwickelten Präparationsmethode zur Strukturanalyse an Verpackungssystemen vorgestellt. Durch eine geeignete Einbettung und Herstellung durchstrahlbarer Präparate können die Proben sowohl mit einem Durchlichtmikroskop als auch mit einem Rasterelektronenmikroskop untersucht werden. Eine Beurteilung fertigungsspezifischer Einflüsse auf die Kartonverbundstruktur und von Fehlern, wie z.B. unzulässige Delaminationen, Einschlüsse, Bindefehler, Verschmutzungen etc., ist möglich. Ebenso ist eine Schichtdickenmessung nach DIN 50950 durchführbar. Diese Methode wurde am IWK ebenfalls auf Wellpappe, diverse Papiere und weitere markante Stellen von Getränkeverpackungen (z. B. Verschlusssysteme) angewandt. Des Weiteren können die Auswirkungen mechanischer Belastungen auf Verpackungssysteme untersucht und ggf. Schadensmechanismen daraus abgeleitet werden. Die Dünnschlifftechnik kann somit den Herstellern bei der Entwicklung und Qualitätssicherung von Verpackungssystemen ein hilfreiches Instrument sein. M. Benger, I. Sauermann, O. Akin, P. Beiss* ■ *Univ. Prof. Dr.-Ing. P. Beiss ist Leiter und Dr.-Ing. O. Akin ist Oberingenieur des Institutes für Werkstoffkunde der RWTH Aachen. Dipl.-Ing. M. Benger und cand.-ing. I. Sauermann sind Mitarbeiter der Fachgruppe Papier und Verpackungstechnik des IWK. Verpackungs-Rundschau 4/2000 Labor-Dickenmessgerät: Genauigkeit und Bedienkomfort Mit den technisch vollständig überarbeiteten Labor- Dickenmessgeräten der Octagon Process Technology GmbH, Würzburg, ist es nach Angaben des Unternehmens noch einfacher als bisher, das Dickenprofil von extrudierten Schlauch- und Flachfolien zu mes- 2 Systeme im Einsatz: Ein Taster (li.) misst den Absolutwert der Foliendicke, der kapazitive Sensor (re.) arbeitet berührungslos. sen. Das neu entwickelte Gerät GPA-C besitzt eine Auflösung von 0,1 µm und ist mit zwei Messsystemen ausgestattet: Ein mechanischer Taster aus Messplatte und Aufsetzkalotte misst den Absolutwert der Foliendicke. Mit diesem Taster lässt sich das Dickenprofil gemäß DIN 53370 bzw. ISO 4593 auch an einer vorwählbaren Zahl von Einzelpunkten bestimmen. Dazu kommt ein kapazitiver Sensor der die Foliendicke in einer kontinuierlichen Relativmessung ermittelt. Er arbeitet berührungslos und daher verschleißfrei. Den Kalibrierfaktor für die Foliendicke berechnet das Gerät zu Beginn einer Messung automatisch. Dazu misst der Taster den Dickenverlauf an einem etwa 30 mm langen Folienabschnitt. Das Gerät GPA-C verwendet diese Absolutwerte als Referenz für die anschließende kapazitive Messung. Auch das Dickenmessgerät GPA-R erreicht mit seinen Präzisionsmessrollen dank der verbesserten Messgenauigkeit nun eine Auflösung von 0,1 µm. Für die Messung wird aus der Folie quer zur Extrusionsrichtung ein 50 bis 100 mm breiter Streifen entnommen und in das Gerät eingelegt. Ein Tastendruck leitet den automatisch ablaufenden Messvorgang ein. Roller am Messgerät transportieren den Folienstreifen mit konstanter Geschwindigkeit durch den Messkopf. Ein als Zubehör erhältliches Gestell zur Folienführung mit mehreren Umlenkrollen hält den Folienstreifen faltenfrei. Eine Tänzerrolle erzeugt in den unterschiedlich langen Streifen eine konstante Spannung. ■ Foto: Octagon
Performa Barr für Frühstückscerealien. Wolf, Bär und Spagetti Die Meldung aus der Stora Enso-Hauptversammlung vom 21. März 2000 steht am Ende einer Langzeit-Beobachtung, die sich die Verpackungs-Rundschau schon in der Anbahnungsphase dieser bedeutenden Fusion vorgenommen hatte. Jetzt sagte CEO Jukka Härmälä: Stora Enso war als gemeinsame Einheit erfolgreich, man hätte mehr erreicht als erwartet, mehr als doppelt so viele Synergien wie geplant seien eingetreten. Unter dem Strich erzielte der fusionierte Papier-, Verpackungskarton-, Wellpappenkonzern Umsätze von ca. 10,64 Mrd. Euro. Darunter 2,34 Mrd. Euro/3,2 Mio. t Verpackungskarton, 335 Mio. m2 Wellpappe und ein Anteil von rund 90 000 t hochwertigen Verpackungs- und Etikettenpapieren, die hier noch zuaddiert werden müssen. Im Osten Finnlands, in Karelien an der russischen Grenze, besuchten wir noch vor der Fusion das Enso- Werk Imatra. Ein gewaltiges Areal einer integrierten Produktion, die größte in Europa, von den Holzschnitzeln bis hin zur Zellstoff- und CTMP-Kartonproduktion bzw. Papierherstellung. Und Dank der gepflegten Umweltpolitik aller skandinavischen Forstunternehmen schaut hier auch einmal der Wolf oder der Bär vorbei. Imatra ist die Adresse im Konzern für Barriere-Beschichtungen, u.a. der weltgrößte Produzent von Getränkekarton. In den letzten Jahren mit großen Investitionen aufgerüstet, stehen hier gewaltige Veredelungskapazitäten (Beschichtungskap.: 350000 t) zur Verfügung. Darunter Performa Barr, eine hochwertige Sperrbeschichtung für flüssige oder trockene Lebensmittel, die Aluminium ersetzt. Eine Barriere gegen Wasserdampf, Aroma und Fett für längere Haltbarkeiten, bessere Hygiene und auch für den UV-Schutz. Trotzdem sind die mehrschichtigen Qualitäten mit Hilfe des Basiskartons 10 bis 20 Prozent leichter als herkömmlicher Faltschachtelkarton und voll recycelbar. ➜ Verpackungs-Rundschau 4/2000 57
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Seite 15: ISSN 0341-7131 Verlag: P. Keppler V

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