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VDWF im Dialog 1/2012

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Recht und Rahmen<br />

Serie Knigge <strong>im</strong> Betrieb:<br />

Mailen mit Ben<strong>im</strong>m<br />

von Sabrina Hetrich<br />

Im Berufsleben gehört das Verfassen<br />

von E­Mails zur Routine. Ein entscheidender<br />

Vorteil dabei ist die Schnelligkeit<br />

des elektronischen Nachrichtenzugangs.<br />

Doch nur weil die Korrespondenz<br />

via Datenübertragung besonders<br />

komfortabel und zeitsparend ist, bedeutet<br />

dies nicht, dass die geschäftlichen<br />

Umgangsformen nicht gewahrt<br />

bleiben müssten.<br />

Allzu verlockend erscheinen Abkürzungen,<br />

Smileys, Tastenkürzel für Symboliken oder<br />

eine Aneinanderreihung mehrerer Ausrufezeichen,<br />

um der Nachricht eine gewisse<br />

Wichtigkeit zu verleihen. Doch stellen Sie<br />

sich vor, Sie bitten Ihren Kollegen oder<br />

Geschäftspartner um eine Besprechung<br />

mit den E­Mail­Zeilen: «Jetzt, Besprechung<br />

in meinem Office, aber ASAP!!!!!! ;­)<br />

MfG Ihr Werkzeugbau X *g*». Wer solche<br />

fahrlässig formulierten Nachrichten tatsächlich<br />

abschickt, braucht sich nicht zu<br />

wundern, wenn man sich über ihn selbst<br />

wundert. Die Regeln für einen formell<br />

getippten Geschäftsbrief scheinen klar,<br />

doch bei der E­Mail­Korrespondenz sieht<br />

die Sache anders aus – nirgends werden<br />

mehr Fehler bei der schriftlichen Kommunikation<br />

gemacht. Nachfolgend erklären<br />

wir in unserem E­Mail­Knigge die neun<br />

goldenen Regeln zum elektronischen<br />

Schriftverkehr.<br />

Die korrekte Anrede<br />

Eine allzu formlose Anrede wirkt schnell<br />

unpassend oder gar peinlich. «Hallo, Herr<br />

Müller» oder «Liebe Frau Professor Baumgartner»<br />

sind – zumindest bei den ersten<br />

Kontakten – bei elektronischen Briefwechseln<br />

unangemessen. Neue Korrespondenz<br />

sollte daher <strong>im</strong>mer korrekt mit «Sehr geehrte<br />

Frau ... / Sehr geehrter Herr ...» begonnen<br />

werden. Antwortet Ihr Gegenüber<br />

offiziell oder eher formlos? Natürlich<br />

können Sie seinen Stil aufnehmen und für<br />

die folgende Korrespondenz übernehmen.<br />

Groß­ und Kleinschreibung<br />

Grundsätzlich gilt: Orientieren Sie sich<br />

an einem auf Papier getippten Geschäftsbrief<br />

und achten Sie auf Groß­ und<br />

Kleinschreibung mit korrekter Interpunktion.<br />

Puristen, die E­Mails als rein technisches<br />

Kommunikationsmittel verstehen,<br />

schreiben in ihren Nachrichten gern<br />

alle Wörter klein – das ist okay. Sätze<br />

oder Wörter in Großbuchstaben dagegen<br />

können auf Ihren Gesprächspartner<br />

schnell aggressiv wirken. Gehen Sie daher<br />

bei der Verwendung von Versalien mit<br />

Bedacht um.<br />

Lesbarkeit: In der Kürze liegt die Würze<br />

Verkneifen Sie sich endlose Romane oder<br />

Fragen nach dem Wetter <strong>im</strong> vergangenen<br />

Urlaub. Fassen Sie sich kurz und bringen<br />

Sie Ihr Anliegen sachlich­fachlich auf den<br />

Punkt. Wird die E­Mail einmal länger, bilden<br />

Sie sinnvolle Absätze – der Inhalt sollte<br />

strukturiert lesbar sein. Senden Sie zu<br />

lange Ausführungen und/oder Beschreibungen<br />

lieber in einem angehängten<br />

Dokument.<br />

Aussagefähige Betreffzeilen verfassen<br />

Der erste Eindruck zählt – und das gilt<br />

auch für die Betreffzeile Ihrer Nachricht.<br />

Diese ist das Erste, was der Empfänger<br />

liest. Eine nicht aussagekräftige, achtlos<br />

bestückte Betreffzeile kann leicht übersehen<br />

werden. Ein wohlüberlegter Text<br />

sollte auch ausreichen, Ihnen das berühmte<br />

«Hohe­Priorität­Ausrufezeichen»<br />

zu ersparen. Ihr Gegenüber fühlt sich<br />

dadurch häufig unnötig unter Druck gesetzt.<br />

Und bedenken Sie: Wenn Sie das<br />

rote Symbol zu inflationär, gar sinnlos<br />

verwenden, geht der Effekt bei «echten»<br />

Notfällen verloren.<br />

Empfangsbestätigung<br />

Gehen Sie Ihrem E­Mail­Partner nicht unnötig<br />

auf die Nerven. Versenden Sie Ihre<br />

elektronischen Botschaften generell ohne<br />

eine Empfangs­ oder Lesebestätigung.<br />

Lassen Sie sich nur bei wirklich wichtigen<br />

E­Mails den Eingang «quittieren». Hier<br />

stellt sich dann aber die Frage, ob solche<br />

außerordentlich wichtigen Nachrichten<br />

überhaupt auf elektronischem Wege gesendet<br />

werden sollten.<br />

Erreichbar sein<br />

Wie schon in der Einleitung erwähnt,<br />

zeichnet sich der E­Mail­Verkehr besonders<br />

durch seine Schnelligkeit aus. Grundsätzlich<br />

geht der Schreiber also davon<br />

aus, dass die E­Mail unmittelbar in den<br />

Dunstkreis des Empfängers gelangt. Lassen<br />

Sie Ihr Gegenüber daher nicht zu lange<br />

warten und antworten Sie zeitnah auf<br />

seine Anfrage. Senden Sie binnen 24 Stunden<br />

zumindest eine kurze Rückmeldung.<br />

Bei längerer Abwesenheit ist es unabdingbar,<br />

eine automatische Abwesenheitsnotiz<br />

zu schalten.<br />

<strong>VDWF</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> 1/<strong>2012</strong> 17<br />

Vorsicht bei Massen­E­Mails<br />

Einladung zum Betriebsfest, Verabredungen<br />

zur Mittagspause oder ein lustiger<br />

Link zur Abwechslung für die 5­Minuten­<br />

Pause: Das alles ist wunderbar für eine<br />

Sammel­Mail geeignet. Beruflich­sachlicher<br />

Austausch <strong>im</strong> Team dagegen ist<br />

eher ein zweifelhaftes Vergnügen – treffen<br />

Sie sich dafür lieber <strong>im</strong> Besprechungsraum.<br />

Falls Sie doch mal mehrere Empfänger<br />

gleichzeitig anschreiben, überlegen<br />

Sie, ob sich wirklich alle für den<br />

Inhalt interessieren werden oder ob sie<br />

sich eher unnötig gestört fühlen könnten,<br />

und gehen Sie sparsam mit der «Antwort<br />

an alle» um. Wählen Sie aber nicht<br />

nur die Empfänger mit Bedacht aus, sondern<br />

auch das Thema einer möglichen<br />

Massen­Mail. Eine Weihnachts karte per<br />

Rundmail hat z. B. weitaus weniger<br />

Charme als eine persönlich E­Mail – ganz<br />

zu schweigen von einer handgeschriebenen<br />

Karte, die von der ernstgemeinten<br />

Auseinandersetzung mit dem Adressaten<br />

zeugt.<br />

Richtig grüßen<br />

Vermeiden Sie Abkürzungen wie MfG,<br />

CU oder TTYL. Hier gilt Gleiches wie bei<br />

der Anrede: Orientieren Sie sich an Ihrem<br />

Gegenüber. Nehmen Sie sich Zeit für einen<br />

knappen, aber persönlichen Gruß am Ende<br />

Ihrer E­Mail.<br />

Die Signatur<br />

Im geschäftlichen Bereich ist eine E­Mail­<br />

Signatur ein Muss, die best<strong>im</strong>mte gesetzliche<br />

Pflichtangaben zu enthalten hat.<br />

So sind beispielsweise gewisse Informationen<br />

zum Unternehmen vorgeschrieben<br />

(darunter Rechtsform, Sitz, Registergericht,<br />

Geschäftsführung). Zur leichteren<br />

Kommunikation sollten Position, Adresse<br />

und Telefonnummer ebenfalls angegeben<br />

werden, so dass der Empfänger sich bei<br />

Fragen schnell und einfach melden kann. |<br />

Sabrina Hetrich, München<br />

Halle 8<br />

Stand 8610<br />

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Seit 50 Jahren erfolgreich mit:<br />

Heißkanaltechnik, Regeltechnik,<br />

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