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VDWF im Dialog 1/2012

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64 <strong>VDWF</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> 1/<strong>2012</strong><br />

Veranstaltungen –<br />

Vor­ und Nachberichte<br />

EuroMold 2011 mit ausgezeichneten<br />

<strong>VDWF</strong>­Mitgliedern<br />

Die 18. EuroMold, Weltmesse für Werkzeug­<br />

und Formenbau, Design und Produktentwicklung,<br />

ging am 2. Dezember<br />

2011 mit 57 955 Besuchern – und einem<br />

Plus von 4,8 Prozent <strong>im</strong> Vergleich zum<br />

Vorjahr – erfolgreich zu Ende. Und mit<br />

Besuchern aus 97 Nationen und einem<br />

Auslandsanteil von 36,4 Prozent unterstreicht<br />

die EuroMold ihre weltweite<br />

Bedeutung als internationale Leitmesse<br />

für Produktentwicklung.<br />

Auf dem Messegelände in Frankfurt präsentierten<br />

insgesamt 1324 Unternehmen<br />

aus 38 Ländern ihre Produkte, Serviceleistungen<br />

und auch zahlreiche Weltpremieren<br />

aus allen Bereichen der Prozesskette.<br />

Highlights der EuroMold waren die<br />

Sonderschauen «e­Production für Jedermann»<br />

und «Deutscher Werkzeugbau – Wir<br />

<strong>VDWF</strong>­Präsident Prof. Thomas Seul (M.) freut<br />

sich mit den Preisträgern Hubert Schmid und<br />

Rosemarie Linzmeier­Tschacha von Deckerform (l.)<br />

sowie Wolfgang Leonhardt (1. v. r.) und Dr. Wolfgang<br />

Burger von Leroxid.<br />

schaffen Werte» sowie das Gastland Korea<br />

und die erstmalig veranstaltete Karrierebörse.<br />

Eine sehr hohe Resonanz erfuhren<br />

die 13. internationale «Wohlers Conference»,<br />

das «design+engineering forum»<br />

und der Formula Student Workshop.<br />

Besonders erfolgreich verlief die Vergabe<br />

des EuroMold Award 2011 für die Mitglieder<br />

des <strong>VDWF</strong>. So wurden bei der<br />

Preisverleihung am 30. November 2011<br />

gleich alle drei Auszeichnungen in Verbandshände<br />

abgegeben. Die Statuette<br />

in Gold ging an das von <strong>VDWF</strong>­Mitglied<br />

Dr. h. c. Wolfgang Leonhardt gegründete<br />

Unternehmen Leroxid. Dessen neuartige<br />

Werkzeug­Formeinsätze «D<strong>im</strong>acer» aus<br />

erodierbarer Keramik konnten bei der Jury<br />

punkten, da damit eine längere Standzeit<br />

von Werkzeugen be<strong>im</strong> Spritz­ und Druckguss<br />

erreicht werden kann. Die Formeinsätze<br />

sind leitfähig und dennoch fest und<br />

bruchzäh. «D<strong>im</strong>acer» lässt sich erodieren,<br />

ohne dabei an Festigkeit zu verlieren.<br />

«Die Kunststoffe werden <strong>im</strong>mer abrasiver<br />

und der Verschleiß <strong>im</strong> Werkzeug­ und<br />

Formenbau <strong>im</strong>mer größer – dem wollten<br />

wir entgegenwirken», erklärt Leonhardt<br />

die Idee. «Gemeinsam mit OxiMaTec,<br />

Leonhardt Graveurbetrieb und dem Institut<br />

für Fertigungstechnologie keramischer<br />

Bauteile an der Universität Stuttgart<br />

haben wir mit Leroxid einen Meilenstein<br />

in der Werkstoffpalette gesetzt. Die Resonanz<br />

und Nachfrage ist hervorragend.<br />

Wir denken bereits darüber nach, <strong>im</strong><br />

nächsten Schritt die thermische Dehnung<br />

noch weiter an die Ausdehnung von<br />

Stahl anzupassen», beschreibt Wolfgang<br />

Leonhardt abschließend die Marschrichtung<br />

für die Zukunft.<br />

Hubert Schmid, technischer Geschäftsführer<br />

der Deckerform Technologies<br />

GmbH, konnte den Award in Silber entgegennehmen.<br />

Dem Unternehmen gelang<br />

die Entwicklung einer 3K­Monosandwichform,<br />

welche die Herstellung<br />

leicht recycelbarer hochfester ein­ und<br />

zweifarbiger Kunststoffteile ermöglicht.<br />

«Unser Beispiel ist eine zweifarbige Sitzschale,<br />

die in nur einem Werkzeug produziert<br />

wird. Das ist derzeit einzigartig<br />

auf dem Markt», erläutert Hubert Schmid<br />

die Besonderheit stolz und fährt fort:<br />

«Darüber hinaus ist die Sitzschale in vier<br />

Schichten aufgebaut. Der Kern besteht<br />

aus 50 Prozent glasfaserverstärktem<br />

Polypropylen und bildet eine massive<br />

Mittelschicht. Umschlossen wird diese<br />

von einer dünnen Außenhaut aus reinem<br />

Polypropylen. Die zweite Farbe wird<br />

durch eine dritte Komponente <strong>im</strong> gleichen<br />

Spritzzyklus und Werkzeug einseitig<br />

als Randschicht auf das Monosandwichteil<br />

aufgespritzt. Der Stuhl<br />

erreicht so die Steifigkeit, die vom Markt<br />

gefordert wird.» Die Vorteile dieses<br />

Werkzeugsystems liegen u. a. in den vergleichsweise<br />

geringen Investitions­ und<br />

Stückkosten sowie in einer mit einfachen<br />

Mitteln möglichen Automatisierung in<br />

der Produktion.<br />

Doch bis zum Ergebnis war es ein langer<br />

Weg, so Hubert Schmid: «Die Anforderung<br />

am Werkzeugkonzept war sehr hoch. Es<br />

wurde bisher ja noch kein solcher markttauglicher<br />

Prozess mit nur einem Werkzeug<br />

realisiert. Uns war klar, dass diese erste<br />

Entwicklung Geld kostet, aber auch große<br />

Marktchancen birgt. So haben wir mit dieser<br />

Technologie einen neuen Auftrag generieren<br />

können.» An der Entwicklung beteiligt<br />

war auch die Owi GmbH in Lohr am<br />

Main. «Die Owi GmbH ist unser Kunde und<br />

war der Spritzgießer bei diesem Projekt. Wir<br />

haben gemeinsam den Prozess entwickelt,<br />

wobei Deckerform be<strong>im</strong> Werkzeugkonzept<br />

und bei der Werkzeugerstellung federführend<br />

war», erläutert Schmid abschließend.<br />

Ganz vorn dabei auch die RUD Ketten<br />

Rieger & Dietz GmbH u. Co. KG, die mit<br />

dem bronzenen EuroMold Award 2011 das<br />

Treppchen komplettierte. Das elektronische<br />

RUD­RFID­System, zum sicheren, fehlerfreien<br />

und schnellen Prüfen, Dokumentieren<br />

und Verwalten von Lastaufnahme­ und<br />

prüfpflichtigen Arbeitsmitteln – insbesondere<br />

von metallischen Bauteilen – besteht<br />

aus einem Hochfrequenz­Transponder,<br />

einem Lesegerät sowie einer Software und<br />

verhalf damit dem Unternehmen zum dritten<br />

Platz. «Uns ist es erstmalig gelungen,<br />

einen Chip in metallische Bauteile so einzubauen,<br />

dass er auch funktioniert. Der Chip<br />

mit 4 mm Durchmesser ist extrem robust –<br />

bis 300 Grad plus, bis zu 70 Grad minus –<br />

und schmutzunempfindlich», erklärt Reinhard<br />

Smetz, Prokurist und Bereichsleiter<br />

bei RUD, die Neuheit. «Ich sehe hier auch<br />

Potential für den gesamten Werkzeug­ und<br />

Formenbau. Ein Werkzeug besteht schließlich<br />

aus mehreren Hundert Teilen, die bearbeitet<br />

und organisiert werden müssen –<br />

hier könnte die digitale Verwaltung fehlerfrei,<br />

übersichtlich und einfach erfolgen.» |<br />

<strong>VDWF</strong>­Geschäftsführer Willi Schmid interviewte<br />

übrigens die Preisträger und weitere<br />

EuroMold­Aussteller. Die ausführlichen<br />

und durchaus unterhaltsamen Videos<br />

finden Sie unter www.vdwf­<strong>im</strong>­dialog.de.<br />

Drei mit dem EuroMold Award prämierte Innovationen:<br />

Feinste Strukturen mit der erodierbaren<br />

Keramik «D<strong>im</strong>acer» von Leroxid (o.), vierschichtige<br />

Sitzschale aus dem 3K­Werkzeug von Deckerform<br />

(M.) und Transportring mit Chip von RUD.

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