VDWF im Dialog 1/2012
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60 <strong>VDWF</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> 1/<strong>2012</strong> <strong>VDWF</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> 1/<strong>2012</strong> 61<br />
Christian Meyer (r.), gelernter Werkzeugmechaniker<br />
und seit 2003 Industriemeister Metall, gründete<br />
2009 mit zwei Kollegen die Constructum GmbH<br />
in Hamburg. Angefangen hat der Betrieb mit Lohnfertigung.<br />
Inzwischen fertigt das Unternehmen<br />
Werkzeuge <strong>im</strong> Gummibereich bis 500 x 750 mm,<br />
viele Aufträge kommen aus der Region, hauptsächlich<br />
aus dem Bereich des Schiffbaus und<br />
der Automobilbranche. Und auch Airbus wird über<br />
Subunternehmer beliefert.<br />
Constructum beschäftigt drei gelernte Zerspanungsmechaniker<br />
und einen Auszubildenden in<br />
der Fachrichtung Zerspanungstechnik – alle aus<br />
Hamburg. «Im Sommer werden wir einen weiteren<br />
Auszubildenden einstellen, da wir unsere Facharbeiter<br />
selbst ‹heranziehen›. Es ist derzeit einfach<br />
nicht möglich, Facharbeiter auf dem Markt<br />
zu finden», erklärt Meyer die Lage. «Ich sehe die<br />
NordstaatIdee als Chance für uns», sagt Meyer.<br />
«Dann könnten wir etwas mehr Austausch untereinander<br />
betreiben.» In der Dichte der Formenbauer<br />
in Süddeutschland sieht Meyer auch den<br />
Grund für das gute Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
der Unternehmen dort. Dies sei viel besser als<br />
<strong>im</strong> «kühlen Norden». Hier kämpfe jeder für sich.<br />
Ihre Ansprechpartner:<br />
• Werner Mühleisen<br />
• Volker Schmid<br />
• Markus Bay<br />
Reeperbahn, bietet über 120 bedeutende Theater und Museen.<br />
Mit der Hafencity und seinem künftigen Wahrzeichen, der Elbphilharmonie,<br />
ist gerade eines der spektakulärsten Architektur<br />
Projekte der Welt in der Umsetzung. Aber auch die Lebenshaltungskosten<br />
in der Elbmetropole zählen zu den höchsten <strong>im</strong> Land.<br />
Akuter Mangel an bezahlbarem Wohnraum ist eines der größten<br />
Probleme der Stadt. Die Verwaltung versucht dem mit dem Konzept<br />
der «Wachsenden Stadt» zu begegnen und will jährlich den<br />
Bau von 6000 neuen Wohnungen erreichen.<br />
Einzigartig ist auch das Hamburger Schulsystem. Seit dem Sommer<br />
2010 gibt es neben dem Gymnasium nur noch eine weiterführende<br />
und ganz neue Schulform: die Stadtteilschule. In ihr gehen die<br />
Haupt, Real und Gesamtschulen sowie die Aufbaugymnasien<br />
auf und sie bietet alle Schulabschlüsse bis zum Abitur. Alle Schülerinnen<br />
und Schüler lernen gemeinsam, leistungsschwächere<br />
werden genauso wie leistungsstärkere gezielt gefördert und gefordert.<br />
An den zwanzig Universitäten der Region werden Nachwuchskräfte<br />
auf höchstem Niveau ausgebildet. Sie versorgen<br />
so Hamburger Unternehmen zuverlässig mit gutem Nachwuchs.<br />
Der demographische Trend zur Überalterung der deutschen<br />
Gesellschaft wird in Hamburg durch die kontinuierlich steigende<br />
Zuwanderung junger Menschen aus den benachbarten Bundesländern<br />
ausgeglichen.<br />
SchleswigHolstein<br />
SchleswigHolstein ist aufgrund seiner Lage zwischen Nordeuropa<br />
und Skandinavien sowie der Nord und Ostsee sowohl wirtschaftlich<br />
als auch kulturell eng mit dem Meer verbunden. Zwei Drittel<br />
der deutschen Fischereiflotte sind in den über 40 Häfen der Region<br />
ansässig und auch die klassischen Branchen Schiffbau und Seehandel<br />
sind gut aufgestellt: 1500 Unternehmen erwirtschaften<br />
jährlich fast 5,5 Milliarden Euro und setzen 50 Millionen Tonnen<br />
an Waren um. Rund ein Viertel der deutschen Reedereien sind <strong>im</strong><br />
Land angesiedelt; etwa 20 Prozent des deutschen Umsatzes <strong>im</strong><br />
Schiffbau werden hier erwirtschaftet. Die HDW (Howaldtswerke<br />
Deutsche Werft) in Kiel ist auch international sehr erfolgreich.<br />
Der NordOstseeKanal ist mit 41 000 Schiffen pro Jahr die meistbefahrene<br />
künstliche Wasserstraße der Welt.<br />
Wir sind Ihr innovativer Formenbau, der mit seiner Produktpalette von Einkomponenten-,<br />
Mehrkomponenten-, Multikavität-, Dreh- und Etagenwerkzeugen, Prototypen-<br />
und Vorserienwerkzeuge – bis zu einer Größe von 1.000 mm x 1.200 mm und<br />
einem Gewicht von bis zu 5 t – hochwertige Spritzgießformen fertigt.<br />
Seit Jahren sind wir speziell <strong>im</strong> Bereich der Zweikomponentenformen ein kompetenter<br />
Partner für jedes Problem. Durch unsere ISO 9001-Zertifizierung sind Termintreue und<br />
Qualität keine leeren Versprechungen.<br />
Auch ein durchgängiges CAD/CAM-System und verbunden mit einer hauseigenen<br />
Konstruktion mit Moldflow-Analyse sowie der neuesten Maschinentechnologie<br />
sichern diesen Anspruch, den wir an uns selbst <strong>im</strong> höchsten Maße stellen.<br />
In der Lohnfertigung decken wir den Bereich HSC-Fräsen und die dazugehörige Datenaufbereitung<br />
sowie Lohnerodieren mit Elektrodenfertigung ab.<br />
Formenbau Rapp GmbH · Blumenstraße 13 · 74369 Löchgau · Tel. 0 71 43 / 21 055 · info@formenbau-rapp.de · www.formenbau-rapp.de<br />
Trotz dieser beeindruckenden Zahlen ist eine der Haupteinnahmequellen<br />
des Landes der Tourismus. Das Land zwischen den Meeren<br />
gehört mit 6 Millionen Gästen und 24 Millionen Übernachtungen<br />
jährlich zu den beliebtesten Urlaubsländern in Deutschland. Touristenmagnete<br />
sind das Wattenmeer, die Sandstrände der Ostsee<br />
oder die Insel Sylt. Über 80 000 Beschäftigte erwirtschaften hier<br />
jährlich einen Umsatz von mehr als 5 Milliarden Euro. Auch in den<br />
Bereichen Nanotechnologie, IT, Maschinenbau, Chemie, Luftfahrt<br />
und Verkehrstechnik spielt SchleswigHolstein eine <strong>im</strong>mer größere<br />
Rolle. Dies gilt insbesondere für die Bereiche Medizintechnik und<br />
erneuerbare Energien. Namhafte MedizintechnikUnternehmen wie<br />
Dräger in Lübeck oder Johnson & Johnson Medical in Norderstedt<br />
haben sich hier angesiedelt. Und 2700 Windkraftanlagen produzieren<br />
ein Drittel des Energiebedarfs von SchleswigHolstein.<br />
Im Schulsystem SchleswigHolstein herrschte in den letzten<br />
Jahren ein ziemliches Durcheinander: Es gab Haupt und Realschulen,<br />
Gemeinschaftsschulen, Regionalschulen und Gymnasien.<br />
Ab dem Schuljahr 2011/12 gibt es nur noch die Regionalschulen,<br />
die Gemeinschaftsschulen und die Gymnasien. In den Regionalschulen<br />
gehen Haupt und Realschule auf, die Gemeinschaftsschule<br />
bietet zusätzlich auch das Abitur.<br />
In keinem anderen westdeutschen Bundesland sind die Arbeitskosten<br />
so niedrig wie in SchleswigHolstein. Genau 39 036 Euro<br />
an Arbeitskosten zahlte ein Unternehmen 2010 durchschnittlich<br />
in SchleswigHolstein für einen Mitarbeiter pro Jahr. Das sind<br />
mehr als 8 Prozent weniger als der Bundesdurchschnitt (42 516<br />
Euro). Die geringen Arbeitskosten weisen jedoch nicht auf wenig<br />
motivierte Arbeitnehmer hin. Im Gegenteil: Dank geringerer<br />
Lebenshaltungskosten als in den meisten anderen westdeutschen<br />
Ländern verfügen die SchleswigHolsteiner trotz niedrigerer<br />
Löhne über eine hohe Kaufkraft.<br />
MecklenburgVorpommern<br />
MecklenburgVorpommern ist das Land der tausend Seen. Tatsächlich<br />
gibt es mehr als 2000 <strong>im</strong> am dünnsten besiedelten<br />
Bundesland Deutschlands. Die etwas über 1,6 Millionen Menschen<br />
verteilen sich auf knapp 16 000 Quadratkilometern Fläche, auf<br />
Höhe gewinnen:<br />
Effi zienz ab Stückzahl 1<br />
www.segoni.de<br />
Mit 50 Jahren Erfahrung ist Stefan Bogumil aus<br />
Kaltenkirchen ein «alter Hase» der Branche<br />
in SchleswigHolstein. Zusammen mit seinem<br />
Sohn Mark und zwei Mitarbeitern führt er Boku<br />
Industries. Gebaut werden Spritzgießwerkzeuge<br />
für Packsysteme für Schiffe und Landfahrzeuge,<br />
aber auch zur Herstellung von Teilen für die<br />
Luftfahrt oder Medizintechnik. Das größte<br />
Werkzeug bei Bogumil war 1,2 Tonnen schwer.<br />
Von einem Nordstaat hält Bogumil nicht viel. Er<br />
ärgert sich <strong>im</strong>mer noch über die Verzerrung des<br />
Wettbewerbs, der durch die staatliche Förderung<br />
z. B. auch in MecklenburgVorpommern entstehe.<br />
«Produzierende Betriebe bekommen dort bis zu<br />
40 Prozent Zuschuss. Das ist <strong>im</strong>mer noch Aufbau<br />
Ost», sagt Bogumil. Und auch der Fachkräftemangel<br />
<strong>im</strong> Land nehme zu. «Wenn wir einen Mitarbeiter<br />
suchen, bekommen wir massig Zeitarbeitskräfte<br />
angeboten. Aber das ist nichts für uns. Ein<br />
guter Mitarbeiter braucht 6 bis 8 Monate, ehe er<br />
effektiv mitarbeiten kann», erklärt Bogumil. Außerdem<br />
sei es ziemlich schwierig, an gute Lehrlinge<br />
zu kommen. «Für einen kleinen Betrieb wie uns<br />
kostet die Ausbildung ein Vermögen. Der Lehrling<br />
ist die Hälfte der Zeit da, die überbetrieblichen<br />
Maßnahmen müssen auch noch bezahlt werden.»<br />
PPS + BDE<br />
Kalkulation<br />
Organisation<br />
SEGONI<br />
FUTUR<br />
verstehen was zu tun ist