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VDWF im Dialog 1/2012

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44 <strong>VDWF</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> 1/<strong>2012</strong> <strong>VDWF</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> 1/<strong>2012</strong> 45<br />

«Meine Freude an der Musik zu vermitteln, ist<br />

mir das Wichtigste. Ich spiele darum lieber in<br />

einer Kneipe vor zwei Leuten, die zuhören, als<br />

vor einem großen Publikum, das aber kein Interesse<br />

zeigt.»<br />

Ralf Dürrwächter in seiner Schulband 1991 –<br />

stilecht für die Zeit mit langen Haaren: «Mein<br />

Interesse am Gitarrenspiel ging eigentlich schon<br />

mit 14 Jahren los. Da habe ich mir vom Konfirmationsgeld<br />

die erste E­Gitarre gekauft. Von<br />

Freunden habe ich mir einige Griffe und Tricks<br />

zeigen lassen und dann ging’s los mit Liedern<br />

wie ‹House of the Rising Sun› und ‹Knockin’ on<br />

Heaven’s Door›. Ich hatte auch den Vorteil, dass<br />

bei meiner Tante in der Scheune ein Proberaum<br />

von ein paar Jungs war. Die waren alle viel älter<br />

als ich, ließen mich aber in ihrem Studio üben.<br />

Später gab es dann die erste Schülerband. Das<br />

hat sich dann in verschiedenen Musikprojekten<br />

fortgepflanzt.»<br />

War das Musizieren <strong>im</strong>mer nur Hobby, oder gab es auch<br />

mal die Idee, die Musik zum Beruf zu machen?<br />

Nein, da bin ich realistisch genug, um zu erkennen, dass mir<br />

dazu die nötigen Fähigkeiten fehlen. Aber auch bei unseren<br />

Konzerten geht es weniger ums Geld. Eher um die Wertschätzung.<br />

Wir haben auch schon auf einem dreitägigen Festival<br />

gespielt, das keinen Eintritt kostete und wo man das Bier für<br />

einen Euro bekam. Da sind wir dann auch ohne Gage aufgetreten.<br />

Ihr spielt hauptsächlich Rock und Blues. Covert ihr ausschließlich<br />

oder habt ihr auch eigene Songs in eurem<br />

Repertoire?<br />

Wir covern zum Großteil, wobei es nicht das Ziel ist, eine Nummer<br />

als Reproduktion nachzuspielen, sondern ihr unsere eigene<br />

Note zu geben, sie neu zu interpretieren. Zunehmend kommen<br />

aber auch eigene Songs dazu. Wenn man eine Band gründet,<br />

braucht man ja erst einmal was, das man spielen kann. Nach<br />

und nach haben wir dann eigene Songs aus früheren Bands oder<br />

Neugeschriebenes einfließen lassen.<br />

Wer schreibt bei euch die Lieder?<br />

Das ist meist ein gruppendynamischer Prozess. Einer hat eine<br />

Idee, die anderen stellen sich was Neues darunter vor, gemeinsam<br />

interpretieren wir dann alles ganz neu und zum Schluss<br />

kommt etwas völlig anderes dabei heraus. Im Prinzip hat man<br />

ja in einer Band genauso verteilte Rollen wie in einem Unternehmen<br />

– und so macht es dann – wie in der Arbeitswelt –<br />

auch erst wirklich Freude, wenn ein <strong>Dialog</strong> entsteht.<br />

Es macht den Anschein, dass ihr da in der Band eher<br />

flachhierarchisch seid?<br />

Relativ flach, natürlich gibt es auch einen, der eher die musikalische<br />

Polizei ist, und der andere, der ein bisschen für Spaß<br />

sorgt. Die Rollen sind schon verteilt.<br />

Welche Rolle n<strong>im</strong>mst du ein?<br />

Ich bin der Organisator. War klar, oder? Wenn wir ein Plakat<br />

brauchen oder Bierdeckel oder wenn es darum geht, wie man<br />

die Ausrüstung effizient zum Konzert bringt, dann ist das mein<br />

Part. Das liegt mir halt am besten.<br />

Was war in deiner Musikerkarriere bisher das Highlight?<br />

Mit Sicherheit die Band. Gar kein best<strong>im</strong>mter Abend oder so,<br />

sondern einfach die Band. Wir haben sehr viel Spaß miteinander.<br />

Und die letzen fünf Songs, die wir miteinander gemacht haben,<br />

waren allesamt ein viertel bis halbes Jahr lang meine absoluten<br />

Lieblingslieder.<br />

Ist die Musik für dich auch ein Ausgleich zum Beruf?<br />

Auf jeden Fall. Mein Beruf ermöglicht mir viele Freiheiten. Ich<br />

komme viel herum und habe <strong>im</strong>mer mit interessanten Leuten<br />

zu tun. Ich kann mich in meinem Job austoben, das ist mir viel<br />

wert. Aber bei der Musik kann ich meine Gedanken noch mal<br />

in eine ganz andere Richtung schicken. Das genieße ich.<br />

Wie oft probt ihr?<br />

Wenn es klappt, einmal die Woche. Wir haben da eine große<br />

Regelmäßigkeit. Es ist schon ein interessantes Phänomen,<br />

wenn sich fünf Leute nach einer stressigen Woche am Freitagabend<br />

treffen und <strong>im</strong> selben Raum das machen, was ihnen<br />

am meisten Spaß macht – dann setzt das schon ziemlich Energie<br />

frei.<br />

Du würdest schon sagen, du spielst mit Freunden?<br />

Auf jeden Fall. Das ist auch eigentlich das, was bei uns <strong>im</strong><br />

Vordergrund steht. Natürlich ist es auch die Liebe zur Musik<br />

und das Bedienen des Instruments, aber ein riesiger Anteil<br />

davon ist ganz einfach die persönliche Beziehung. Sonst hätte<br />

auch das Ganze nicht so lange gehalten.<br />

Spielst du auch außerhalb der Bandproben?<br />

Doch, schon, aber vielleicht nicht so viel, wie ich sollte. Ich spiele<br />

gerne mal auf dem Sofa so vor mich hin, wenn ich Musik höre<br />

oder der Fernseher läuft.<br />

Wie viele Gitarren hast du?<br />

Nicht mehr so viele, wie es schon einmal waren. Ich glaube,<br />

höchstens noch acht. Früher war das eher zweistellig. Das<br />

passierte einfach mit der Zeit, so wie jeder Angler eine Ladung<br />

Angeln zu Hause hat, und irgendwann stehen die alle rum und<br />

stauben ein. Ich habe in den letzten Jahren aber versucht, Quantität<br />

durch Qualität zu ersetzen. Man braucht einfach ein paar<br />

unterschiedliche Instrumente: E­Gitarre, akustische Gitarre,<br />

vielleicht noch eine mit Nylonsaiten oder eine Jazz­Gitarre, eine<br />

Halbakustische ... was man halt so zum Leben braucht ...<br />

Jetzt bist du ja in einem technischen Metier unterwegs,<br />

hast du auch eine technische Liebe zum Instrument?<br />

Das ist mit Sicherheit auch ein Interesse von mir an der Gitarre.<br />

Uns faszinieren in der Band auch eher die alten Instrumente<br />

und Verstärker. Vintage­Rock heißt es ja auf unseren Konzertplakaten<br />

<strong>im</strong>mer, und da gehört es natürlich dazu, dass der Röhrenverstärker<br />

auf der Bühne steht und brummt. Deshalb klingt auch<br />

unsere Band, wie sie klingt. Wir möchten eigentlich keine Kompromisse<br />

machen, was den Sound angeht. Da schleppen wir<br />

lieber eine Kiste mehr zum Konzert.<br />

Welches war euer größtes Publikum bisher?<br />

Das war bei einem Harley­Treffen <strong>im</strong> Sommer. Schätzungsweise<br />

haben uns da über 1000 Leute zugehört.<br />

Hattet ihr schon mal einen richtig miesen Tag?<br />

Ja, das gab es auch schon. Wenn wir z. B. merken, dass wir die<br />

falsche Band für die Veranstaltung sind. Dann spielen wir halt<br />

für uns. Dann tun wir so, als wären wir <strong>im</strong> Proberaum, und dann<br />

kommt auch wieder der Spaß an der Sache. Das überträgt sich<br />

in der Regel auch auf das Publikum, auch wenn dem die Musik<br />

nicht unbedingt taugt. Es ist egal, ob jemand Metallteile bearbeitet,<br />

Socken strickt oder Schlagzeug spielt: Wenn man etwas mit<br />

Freude macht, kommt es auch be<strong>im</strong> Gegenüber an. |<br />

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