Download - BASF.com
Download - BASF.com
Download - BASF.com
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
eitungsanlage der Stadt Keene<br />
bereits die erste Einheit installiert.<br />
Das Minikraftwerk hat eine Leistung<br />
von 62 Kilowatt und versorgt so die<br />
Aufbereitungsanlage mit Strom.<br />
Innovative Stadtplanung<br />
Während Städte wie New York ihre<br />
bestehenden Strukturen optimieren,<br />
zielt die Planung neuer Wohnsiedlungen<br />
oft von Beginn an auf eine<br />
effiziente Energienutzung. Das zeigt<br />
ein Beispiel aus Asien, wo sich seit<br />
einiger Zeit eine neue Dynamik beim<br />
Energiesparen entwickelt.<br />
Die Premierminister von China<br />
und Singapur unterzeichneten 2007<br />
die Rahmenerklärung für den Bau der<br />
31 Quadratkilometer großen „Tianjin<br />
Eco-City“. An dem 7 Milliarden €<br />
teuren Joint Venture sind zu gleichen<br />
Teilen mehrere Unternehmen aus<br />
China und Singapur beteiligt. Die<br />
Stadt entsteht 40 Kilometer außerhalb<br />
der nordchinesischen Hafenstadt<br />
Tianjin. Mit einem integrierten<br />
Gesamtkonzept, neuesten Technologien<br />
und Impulsen zu ökologischem<br />
Städte wie New York setzen<br />
auf innovative Energiekonzepte.<br />
Die Metropole plant, den<br />
überschüssigen Druck in ihren<br />
Wasserleitungen für die<br />
Energiegewinnung zu nutzen.<br />
Verhalten will sie den Energieverbrauch<br />
der Bewohner so gering wie<br />
möglich halten.<br />
Die Bauherren realisieren die<br />
Stadt komplett nach dem Grundgedanken<br />
effizienter Energiekreisläufe:<br />
Intelligente Stadtplanung sorgt für<br />
kurze Wege, es gibt ein ausgeklügeltes<br />
Recycling- und ein umweltfreundliches<br />
Nahverkehrssystem. Entsalztes<br />
Meerwasser und Recyclingwasser<br />
fließen in den Versorgungskreislauf<br />
und decken den Wasserbedarf der<br />
Stadt zur Hälfte. Auf den Dächern<br />
sorgen Solar- und Regenwassernutzungsanlagen<br />
für die Warmwasserversorgung.<br />
Die Energie für die<br />
geplanten 240.000 Quadratmeter<br />
Wohn- und Bürofläche erzeugt ein<br />
kleines Kraftwerk mit Solarzellen<br />
und geothermischen Anlagen. Diese<br />
regenerativen Energien sollen ein<br />
Fünftel des städtischen Energiemixes<br />
ausmachen. Der Rest kommt<br />
zwar weiterhin aus der in China weit<br />
verbreiteten Kohle, doch auch hier<br />
wird die Effizienz im Auge behalten:<br />
Dank moderner Technik verbrauchen<br />
die Kraftwerke vor den Toren der<br />
Stadt künftig 17.000 Tonnen Kohle<br />
weniger als zuvor. In ungefähr 15 Jahren<br />
soll die Stadt nahe Tianjin fertig<br />
gestellt sein und 350.000 Menschen<br />
eine Heimat bieten.<br />
Deutlich kleiner, aber dafür mit<br />
geballter ökologischer Konsequenz gewinnt<br />
derzeit Masdar City in den Vereinigten<br />
Arabischen Emiraten an Gestalt.<br />
Die Modellstadt soll sich zu 100 % aus<br />
lokaler, erneuerbarer Energie versorgen<br />
(siehe Interview ab Seite 16).<br />
Clevere Netze<br />
Auch bei den Stromnetzen suchen<br />
Städte und Länder nach<br />
innovativen Möglichkeiten, um ihre<br />
Versorgung sicherzustellen: Der<br />
Es muss bei den erneuerbaren Energien<br />
eine klare Marschroute in Richtung einer<br />
wirtschaftlichen Tragfähigkeit geben –<br />
selbst wenn noch über einige Jahre<br />
hinweg ein Bekenntnis zu staatlichen<br />
Beihilfen notwendig ist, um dort<br />
hinzugelangen.<br />
Maria van der Hoeven, geschäftsführende Direktorin der Internationalen Energieagentur<br />
Oben Maria van der Hoeven ist seit 2011<br />
geschäftsführende Direktorin der Internationalen<br />
Energieagentur. In dieser Rolle vertritt sie die großen<br />
Industrienationen in Energiefragen auf dem<br />
internationalen Parkett.<br />
Stadtstaat Singapur, der selbst<br />
über keine eigenen Rohstoffreserven<br />
verfügt und eine unabhängige<br />
Energieversorgung durch alternative<br />
Energien forciert, setzt dabei<br />
auf so genannte Microgrids. Diese<br />
Niederspannungsnetze sollen auf<br />
der kleinen Insel Pulau Ubin getestet<br />
werden, einem Experimentierfeld für<br />
grüne Energietechnologien.<br />
Microgrids sind in sich geschlossene,<br />
regionale Energiesysteme, in<br />
die sowohl dezentrale Energieerzeuger<br />
als auch Verbraucher und<br />
wahlweise Speicher eingebunden<br />
sind. Die relativ kleinen Netze arbeiten<br />
intelligent: Sie können mit dem<br />
übergeordneten Netz gekoppelt oder<br />
von ihm getrennt laufen, indem >><br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.iea.org<br />
www.tianjinecocity.gov.sg<br />
Creating Chemistry | 11