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Inspiration<br />

Bühne frei für eine<br />

grüne Revolution<br />

Es ist der 26. November 2010: Cate Blanchett steht auf dem Dach eines alten Hafengebäudes in Sydney, bekannt<br />

als „The Wharf“ (Die Werft). Hier ist die Sydney Theatre Company zuhause. Gleich als die Hollywood-Schauspielerin<br />

gemeinsam mit ihrem Mann die künstlerische Leitung übernommen hatte, haben sich die beiden ein ehrgeiziges Ziel<br />

gesetzt: das denkmalgeschützte Gebäude in ein Vorzeigeobjekt für nachhaltiges Bauen zu verwandeln. Nun feiern sie mit<br />

der Einweihung der zweitgrößten Solaranlage auf Australiens Dächern den ersten Meilenstein. Seitdem ist viel passiert.<br />

Als Hollywood-Star<br />

Cate Blanchett und<br />

ihr Mann, Bühnenautor<br />

und Regisseur<br />

Andrew Upton, vor<br />

vier Jahren die künstlerische<br />

Leitung der Sydney Theatre<br />

Company (STC) übernahmen, hatten<br />

sie nicht nur den Spielplan, sondern<br />

auch den Umbau des denkmalgeschützten<br />

Theatergebäudes im Auge.<br />

Mit dem Projekt „Greening the Wharf“<br />

wollten sie ihre beiden großen Leidenschaften<br />

zusammenführen: Kunst<br />

und Klimaschutz. „Theater ist eng<br />

verbunden mit der Zeit und dem Ort,<br />

an dem es entsteht. Und die größte<br />

Herausforderung für die Menschheit<br />

ist momentan der Klimawandel. Als<br />

Theaterensemble glauben wir, dass<br />

wir sehr schnell irrelevant werden,<br />

wenn wir uns dem nicht stellen“, erklärt<br />

Cate Blanchett ihren Antrieb für<br />

das Projekt (greeningthewharf.<strong>com</strong>).<br />

Ihre Ziele sind hoch gesteckt:<br />

70 % des Stroms für das Theater und<br />

das dazugehörige Restaurant sollen<br />

vor Ort erzeugt und 11,3 Millionen<br />

Liter Wasser pro Jahr eingespart<br />

werden – so viel, wie vier olympische<br />

Schwimmbecken fassen. Dafür<br />

setzen die Macher von Greening<br />

the Wharf beispielsweise auf ein<br />

automatisiertes Energiemanagement<br />

für die Klima- und Lüftungsanlage<br />

oder auf eine energiesparende<br />

Bühnenbeleuchtung. „Das Projekt ist<br />

breit angelegt und sehr ehrgeizig“,<br />

sagt Paul O’Byrne, der als Leiter der<br />

STC-Gemeindeprogramme für die<br />

Umsetzung von Greening the Wharf<br />

zuständig ist.<br />

CO 2-Fußabdruck reduziert<br />

Den ersten weithin sichtbaren<br />

Erfolg konnte das Theater 2010 mit<br />

der Installation der zweitgrößten<br />

Photovoltaikanlage auf Australiens<br />

Dächern feiern. Seitdem liefern die<br />

1.906 Solarmodule rund 427.000<br />

6 | Creating Chemistry<br />

Kilowattstunden Strom pro Jahr. Die<br />

gewünschte Wasserersparnis ließ sich<br />

vor allem dank einer ausgeklügelten<br />

Regenwasser-Recycling-Anlage<br />

umsetzen: Ein riesiger Tank unter dem<br />

Pier versorgt jetzt die STC sowie das<br />

Restaurant „The Bar at the End of the<br />

Wharf“ mit Spülwasser für die Toiletten<br />

– so muss kein Trinkwasser mehr<br />

heruntergespült werden.<br />

Obwohl jede einzelne Maßnahme<br />

für sich recht einfach umzusetzen<br />

war, ist ihre gemeinsame Wirkung<br />

enorm: Insgesamt verringern sie den<br />

CO 2-Fußabdruck der STC um 80 %.<br />

Mit dieser Bilanz demonstrieren das<br />

Theater und seine Leitung, dass auch<br />

ältere, denkmalgeschützte Gebäude<br />

erfolgreich ökologisch umgerüstet<br />

werden können. „Wir glauben,<br />

dass Wandel ohne einhergehenden<br />

Qualitätsverlust möglich ist“, sagte<br />

Blanchett bei der Podiumsdiskussion<br />

„Creating a Climate for Change“.<br />

Restmüll wird zu Biogas<br />

Ihre Innovationsfreude beschränkt<br />

sich nicht auf die Räume des Theaters<br />

selbst. Auch das zugehörige<br />

Restaurant haben Blanchett und<br />

Upton unter die Lupe genommen:<br />

Heute wird der organische Abfall aus<br />

der Restaurantküche zu Energie und<br />

Dünger umgewandelt, der Restmüll<br />

für die Produktion von Biogas<br />

genutzt. „Wir sind begeistert, dass<br />

die Müllmenge, die von der Sydney<br />

Theatre Company direkt zur Deponie<br />

geht, deutlich abnimmt“, sagt Patrick<br />

McIntyre, Geschäftsführer der STC.<br />

Er hat nach der Einführung des neuen<br />

Systems außerdem sehr schnell<br />

einen positiven Trend im Konsum<br />

beobachtet: Es wird einfach weniger<br />

weggeschmissen.<br />

Solche Verhaltensänderungen<br />

sind ein erklärtes Ziel von Greening<br />

the Wharf. „Die Schlüsselaufgabe des<br />

Theaters und der Künste allgemein<br />

ist es, gesellschaftlichen Wandel<br />

anzuregen, indem Visionen in Aktion<br />

umgewandelt werden durch Foren,<br />

Pilotversuche und Diskussionen“,<br />

so Blanchett. Das STC präsentiert<br />

sich daher als Modell, dessen Strahlkraft<br />

weit über die Mauern des alten<br />

Hafengebäudes hinausreicht: Ziel<br />

ist es, nicht nur den benachbarten<br />

Stadtbezirk Barangaroo einzubeziehen<br />

und hier ein modernes Hafenviertel<br />

zu schaffen, sondern weltweit<br />

auch andere Kunst- und Kulturunternehmen<br />

zu inspirieren.<br />

Grüne Auszeichnung<br />

Um diese Ziele zu unterstützen,<br />

haben private Spender sowie Partner<br />

aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft<br />

knapp 4,3 Millionen € in<br />

Greening the Wharf investiert. Das<br />

Projekt wurde unter anderem vom<br />

„Green Precincts Program“ (Grünes-<br />

Umfeld-Programm) der australischen<br />

Regierung unterstützt. Für Projektleiter<br />

O’Byrne ist das Geld gut angelegt:<br />

„Um die volle Auswirkung zu sehen,<br />

brauchen wir noch ein paar Jahre.<br />

Aber wir wissen jetzt schon, dass<br />

die Investition unsere finanzielle Last<br />

bei den jährlichen Betriebskosten<br />

deutlich reduziert.“<br />

So bietet Greening the Wharf<br />

dem Theater nicht nur ökologisch,<br />

sondern auch wirtschaftlich und gesellschaftlich<br />

eine vielversprechende<br />

Perspektive. >><br />

Oben In der Spielzeit 2012 steht unter anderem<br />

Der Theatermacher von Thomas Bernhard auf<br />

dem Programm.<br />

Die neue <strong>BASF</strong>-Zentrale<br />

in Nordamerika<br />

Auch für <strong>BASF</strong> ist die Verbesserung<br />

der Energiebilanz von Gebäuden<br />

ein wichtiges Ziel. Wie <strong>BASF</strong> dies<br />

umsetzt, zeigt der Neubau der<br />

amerikanischen Zentrale des<br />

Unternehmens in Florham Park/<br />

New Jersey: Im Mai 2012 eröffnete<br />

das neue Gebäude, das auf rund<br />

30.000 Quadratmetern Platz für<br />

1.400 Mitarbeiter bietet. Innovative<br />

Technologien, intelligentes Design<br />

sowie der Einsatz von mehr als<br />

30 <strong>BASF</strong>-Produkten beim Bau<br />

sorgen für den hohen ökologischen<br />

Standard des Gebäudes, das<br />

damit die Anforderungen des<br />

Platinum-LEED ® -Zertifikats (Leadership<br />

in Energy and Environmental<br />

Design) des United States Green<br />

Building Councils erfüllen soll. Das<br />

Programm fördert eine nachhaltige<br />

Bauweise.<br />

Zu den Besonderheiten des<br />

Headquarters zählt beispielsweise<br />

die effiziente Nutzung von natürlichen<br />

Ressourcen mit Hilfe von<br />

intelligenten Kreisläufen. So sinkt<br />

der Wasserverbrauch im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Gebäuden um<br />

mindestens 40 %, der Energiebedarf<br />

um mehr als 20 %. Darüber<br />

hinaus bestehen mindestens 20 %<br />

der verwendeten Materialen aus<br />

recycelten Bestandteilen. Das<br />

gilt sogar für das Mobiliar: Ein<br />

Teil der Kunststoff-Stühle wurde<br />

aus gebrauchten Plastikflaschen<br />

gefertigt – jeweils 111 wiederverwertete<br />

Flaschen stecken in jedem<br />

dieser Stühle.

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