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Feature: Nahrungsmittel und Ernährung<br />
Mineralöl-Barriere<br />
Eine Möglichkeit, Mineralölrückstände<br />
in Papier- und Kartonverpackungen<br />
zu reduzieren oder sogar einmal<br />
ganz zu beseitigen, ist der Einsatz<br />
von wasserbasierten Bindemitteln für<br />
den mineralölfreien Druck 7<br />
von Tageszeitungen. Außerdem<br />
können Lebensmittel durch funktionale<br />
Barrieren vor dem Eindringen<br />
ungewollter Substanzen geschützt<br />
werden. Mittlerweile stehen solche<br />
funktionalen Barrierelösungen 8<br />
für nahezu alle Verpackungsarten<br />
und gängigen Herstellprozesse zur<br />
Verfügung. Damit lassen sich unsere<br />
Nahrungsmittel zuverlässig vor Mineralöl<br />
und anderen potenziell kritischen<br />
Substanzen schützen.<br />
In den vergangenen Jahren hat<br />
die Forschung nach den besten und<br />
sichersten Lebensmittelverpackun-<br />
Mineralöl-Barriere schützt Lebensmittel<br />
1<br />
Nudeln Nude n<br />
Ölbarriere<br />
48 | Creating Chemistry<br />
3<br />
Transportverpackung<br />
gen beachtliche Fortschritte erzielt.<br />
Sicherheitsgarant, Frischelieferant<br />
und Informant – die Hüllen unserer<br />
Nahrung sind clevere Alltagsbegleiter<br />
voller Perspektiven.<br />
Rechts Verpackungen aus<br />
recycelten Papierfasern können<br />
Mineralölrückstände enthalten,<br />
die auf die Lebensmittel<br />
übergehen können.<br />
Lebensmittelverpackungen werden häufig aus recycelten Papierfasern<br />
hergestellt. Über dieses Altpapier-Recycling können Farben aus dem<br />
Zeitungsdruck in die Verpackung gelangen, die Forscher als Hauptquelle<br />
für Mineralölrückstände in den Kartons identifiziert haben. Die Ölrückstände<br />
verdunsten bereits bei Zimmertemperatur und können auf fetthaltige,<br />
trockene Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Nudeln, übergehen.<br />
Andere Verpackungen<br />
(mögliche<br />
Ölrückstände aus<br />
Zeitungsdruck)<br />
Mineralölrückstände entweichen<br />
1. von der Innenseite kontaminierter Primärverpackungen,<br />
2. aus kontaminierten Umverpackungen, die etwa aus Wellpappe<br />
bestehen und für den Transport verwendet werden,<br />
3. aus kontaminierten Verpackungen, die sich im Supermarktregal<br />
oder beim Transport in der Nähe befinden.<br />
2<br />
8 Funktionale Barrierelösungen<br />
Für die Beschichtung von Folien<br />
eignet sich die wasserbasierte Dispersion<br />
Epotal ® A 816. Mit ihr wird<br />
die gewünschte Barrierewirkung<br />
bei Innenbeuteln erzielt, in denen<br />
Lebensmittel wie zum Beispiel<br />
Cornflakes häufig verpackt sind.<br />
Darüber hinaus sind von <strong>BASF</strong> drei<br />
Lösungen erhältlich, um Nahrungsmittel<br />
in Kartonverpackungen zu<br />
schützen.<br />
So eignet sich Ultramid ® , das<br />
<strong>BASF</strong>-Polyamid, als funktionale<br />
Barriere für die Beschichtung der<br />
Innenseite von Lebensmittelkartons.<br />
Zudem kann es als Bestandteil<br />
eines schützenden Innenbeutels<br />
eingesetzt werden. Auch der<br />
biologisch abbaubare Kunststoff<br />
ecovio ® FS Paper erzielt den<br />
gewünschten Effekt bei Lebensmittelkartons.<br />
Die Barriere aus ecovio<br />
FS Paper kann entweder direkt auf<br />
den Karton aufgebracht oder als<br />
Hybridmaterial in Verbindung<br />
mit Papier oder Kunststoff für<br />
Innenbeutel und zur Laminierung<br />
eingesetzt werden. Das Produkt<br />
7 Mineralölfreier Druck<br />
Unter dem Markennamen<br />
Joncryl ® hat <strong>BASF</strong> wässrige<br />
Bindemittel entwickelt,<br />
die bereits von überregionalen<br />
Zeitungen in<br />
Großbritannien und Italien<br />
für mineralölfreien Flexodruck<br />
verwendet werden.<br />
Joncryl kann auch für das<br />
Bedrucken von Lebensmittelverpackungenverwendet<br />
werden.<br />
sorgt gleichzeitig dafür, dass sich<br />
der Karton nicht so leicht verbiegt,<br />
und verleiht dem Material Dichtungseigenschaften.<br />
Für Papier- und<br />
Kartonbeschichtungen stehen<br />
außerdem speziell entwickelte<br />
wasserbasierte Dispersionen zur<br />
Verfügung. „Diese wasserbasierte<br />
funktionale Barrierelösung ist eine<br />
Innovation, die Verpackungshersteller<br />
flexibler bei der Gestaltung ihrer<br />
Endprodukte macht, unabhängig<br />
davon, ob sie die Barriere bedrucken<br />
oder das Papier beziehungsweise<br />
den Karton beschichten möchten“,<br />
erklärt Lauren Ritacco vom<br />
<strong>BASF</strong>-Unternehmensbereich Paper<br />
Chemicals Europa.<br />
Verschiedene Messreihen, die<br />
unter anderem von der Behörde für<br />
Lebensmittelkontrolle des Kantons<br />
Zürich, vom Fraunhofer Institut für<br />
Verfahrenstechnik und Verpackung<br />
sowie von Innoform durchgeführt<br />
wurden, haben die Wirksamkeit<br />
dieser vier funktionalen Barrierelösungen<br />
bestätigt.