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Titelgeschichte: Das Thema<br />

Tipps, um Energie zu sparen<br />

Heizung drosseln: Wer seine<br />

Raumtemperatur um 1 °C absenkt,<br />

reduziert seine Energiekosten damit<br />

um 6 %.<br />

Stecker ziehen und Licht<br />

ausschalten: Lassen Sie Ihre<br />

elektronischen Geräte wie Fernseher,<br />

Computer und Stereoanlage nicht im<br />

Stand-by-Modus. Schalten Sie das<br />

Licht aus, wenn Sie den Raum verlassen.<br />

So spart ein durchschnittlicher<br />

Haushalt Kosten von rund 85 € jährlich.<br />

Auf Sparflamme kochen:<br />

Die Küche bietet viele Möglichkeiten,<br />

Energie zu sparen. Erhitzen Sie<br />

möglichst wenig Wasser und setzen<br />

Sie dem Topf immer einen Deckel auf.<br />

Benutzen Sie die Kochplatte mit der<br />

richtigen Größe. Auch das regelmäßige<br />

Abtauen des Kühlschranks hilft – am<br />

besten zweimal jährlich.<br />

Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)<br />

die Verbindung je nach Bedarf geschlossen<br />

oder geöffnet wird.<br />

Selbst wenn einmal das zentrale<br />

Übertragungs- oder Verteilungsnetz<br />

ausfällt, geht das Licht bei den<br />

Microgrids nicht aus. Die Verbraucher<br />

können ihren Strom dann direkt aus<br />

den dezentralen Erzeugungseinheiten<br />

beziehen. Diese haben zwar einen<br />

geringeren Wirkungsgrad als zentrale<br />

Anlagen zur Stromerzeugung, sorgen<br />

aber dafür, dass bei Störungen der<br />

zentralen Netze trotzdem eine lokale<br />

Energieversorgung sichergestellt ist.<br />

Solche dezentralen, verbrauchsnahen<br />

Microgrids eignen sich deswegen<br />

dafür, das Stromnetz auch bei wachsendem<br />

Strombedarf zu stabilisieren.<br />

Zusammen mit einem weiteren<br />

Ausbau der zentralen Leitungsnetze<br />

können Microgrids einen Beitrag<br />

zum Übergang in eine neue Energie-<br />

Ära leisten.<br />

Unternehmerische Kreisläufe<br />

Längst versorgen sich auch immer<br />

mehr Unternehmen mit Energie<br />

aus dem eigenen Windpark, aus<br />

Photovoltaik- oder Biogasanlagen.<br />

Außerdem verfolgen Unternehmen<br />

bei der Energienutzung verstärkt<br />

das Ziel, mehr Energie aus weniger<br />

Ressourcen zu gewinnen und etwa<br />

den Verlust von Wärme so niedrig<br />

wie möglich zu halten. Ein Beispiel<br />

dafür ist die Leuchtdioden-Fabrik<br />

der Siemens-Tochter Osram im<br />

bayerischen Regensburg: Sie wurde<br />

so konzipiert, dass die ‚nebenbei‘<br />

produzierte Wärme von Maschinen<br />

12 | Creating Chemistry<br />

aufgefangen wird – um sie dann<br />

anderen an der Produktion beteiligten<br />

Geräten zuzuführen. Laut<br />

Siemens spart das Unternehmen so<br />

rund 900.000 € Energiekosten pro<br />

Jahr. Auch das Verbundsystem der<br />

<strong>BASF</strong> zeigt, wie Energie ressourcenschonend<br />

im Kreislauf gehalten und<br />

weiterverwendet wird (siehe Grafik<br />

auf Seite 22/23).<br />

„Mit einer Steigerung der Energieeffizienz<br />

kann es gelingen, dass die<br />

Energienachfrage nicht im gleichen<br />

Umfang wie das wirtschaftliche<br />

Wachstum ansteigt“, sagt Maria<br />

van der Hoeven, geschäftsführende<br />

Direktorin der Internationalen<br />

Energie agentur (IEA).<br />

„Wir müssen nicht nur versuchen,<br />

mehr und mehr auf alte Energien zu<br />

verzichten, sondern auch gewährleisten,<br />

dass die Kosten der neuen<br />

Energiefelder die ‚wahren Kosten‘<br />

wiedergeben“, ist van der Hoeven<br />

überzeugt. Und das heißt: die Energieeffizienz<br />

zu steigern und gleichzeitig<br />

die Subventionen von fossilen<br />

Rohstoffen auslaufen zu lassen sowie<br />

externe Effekte in die Energiepreise<br />

einzurechnen, wie zum Beispiel beim<br />

Emissionshandel. So könne man<br />

erneuerbare Energien markt- und<br />

wettbewerbsfähig machen.<br />

Die politische Sicht<br />

Regierungen können in den Augen<br />

von Maria van der Hoeven einen<br />

kräftigen Beitrag für die Entwicklung<br />

und den Einsatz sauberer Energie-<br />

Technologien und neuer Energiequel-<br />

Glühbirnen ersetzen: Leuchtstoffröhren<br />

und Energiesparlampen<br />

kommen mit rund einem Viertel der<br />

Energie von herkömmlichen Glühbirnen<br />

aus. Die US-Energiebehörde gibt an,<br />

dass alleine durch den Umstieg auf<br />

Energiesparlampen in den Vereinigten<br />

Staaten jährlich 400 Millionen Tonnen<br />

an Kohlendioxid-Emissionen vermieden<br />

werden könnten.<br />

Dämmen, wo immer es<br />

geht: Achten Sie darauf, dass<br />

Fenster und Türen im Haus gründlich<br />

abgedichtet sind. Erste Hinweise<br />

auf Schwachstellen kann eine Kerze<br />

geben. Überprüfen Sie, inwiefern<br />

Hauswände und Dachkonstruktion<br />

besser isoliert werden könnten. Eine<br />

Infrarot-Thermografie macht sichtbar,<br />

wo die Energie verloren geht. Laut der<br />

deutschen Energieagentur lassen sich<br />

mit der richtigen Dämmung bis zu 80 %<br />

an Energie einsparen.<br />

len leisten, „indem sie die Forschung<br />

auf diesem Terrain stärker unterstützen<br />

und attraktive Rahmenbedingungen<br />

für Innovationen und privatwirtschaftliche<br />

Investitionen schaffen“.<br />

Den optimalen Energiemix der<br />

Zukunft sieht sie in einer effizienteren<br />

und saubereren Nutzung fossiler<br />

Brennstoffe im Zusammenspiel mit<br />

erneuerbaren Energien und Atomkraft.<br />

„Es muss bei den erneuerbaren<br />

Energien eine klare Marschroute<br />

in Richtung einer wirtschaftlichen<br />

Tragfähigkeit geben – selbst wenn<br />

noch über einige Jahre hinweg ein<br />

Bekenntnis zu staatlichen Beihilfen<br />

notwendig ist, um dort hinzugelangen“,<br />

betont van der Hoeven.<br />

Wenn Politik und Wirtschaft<br />

effektiv zusammenarbeiten, muss<br />

ein steigender Anteil erneuerbarer<br />

Energien an der Versorgung keine<br />

schön klingende Vision bleiben. Doch<br />

wie schnell und in welchem Umfang<br />

die Vision Realität werden kann, ist<br />

unter Experten umstritten. So ist zum<br />

Beispiel der deutsche Sachverständigenrat<br />

für Umweltfragen laut eines<br />

Gutachtens von 2010 überzeugt,<br />

dass Deutschland schon im Jahr<br />

2050 vollständig aus erneuerbaren<br />

Energien versorgt werden könne.<br />

Allerdings basiert das Gutachten<br />

auf Modellrechnungen und Arbeitshypothesen<br />

mit Technologien, die<br />

heute noch nicht marktreif sind, wie<br />

beispielsweise Geothermie oder<br />

Druckluftspeicher. Deshalb zweifeln<br />

Kritiker das vorgestellte Szenario<br />

für 2050 an.<br />

Schiefergas mischt den<br />

Energiemarkt auf<br />

Erneuerbare Energien können in absehbarer<br />

Zeit unsere Energieversorgung<br />

nicht alleine sicherstellen.<br />

Gerade für die Bereitstellung der<br />

Grundlast – also der Strommenge,<br />

die rund um die Uhr zur Verfügung<br />

stehen muss, um alle Haushalte,<br />

Unternehmen und öffentlichen<br />

Einrichtungen sicher mit Strom<br />

zu versorgen – werden zusätzlich<br />

fossile Energieträger benötigt. Doch<br />

die Ressourcen sind begrenzt.<br />

Neben der Entwicklung ganz neuer<br />

Energiekonzepte läuft daher auch<br />

die Suche nach unkonventionellen<br />

Vorkommen und innovativen<br />

Fördermethoden fossiler Rohstoffe<br />

auf Hochtouren.<br />

Besonders intensiv wird derzeit<br />

das Thema Schiefergas diskutiert.<br />

In den Vereinigten Staaten<br />

hat es einen regelrechten Boom<br />

ausgelöst: Durch die großangelegte<br />

Förderung von Schiefergas<br />

ist hier in den vergangenen Jahren<br />

der Erdgaspreis um bis zu 80 %<br />

gesunken. Schiefergas kommt<br />

in dichten Ton- und Schieferformationen<br />

in Tiefen von bis zu<br />

4.000 Metern vor. Das Erdgas ist<br />

in kleinen Poren eingeschlossen.<br />

Um es zu fördern, sind spezielle<br />

Techniken erforderlich. Dabei<br />

kommt Hydraulic Fracturing, kurz<br />

Fracking, zum Einsatz: Ein Gemisch<br />

aus Wasser und Quarzsand,<br />

das 0,5 % bis 2 % chemische<br />

Additive enthält, wird unter hohem<br />

Druck in das Gestein gepresst, so<br />

dass Risse entstehen. Über diese<br />

Fließwege kann das Erdgas entweichen<br />

und durch das Bohrloch<br />

an die Oberfläche strömen. Der<br />

Quarzsand verbleibt im Gestein<br />

und hält dort als Stützmittel die<br />

Wege offen. Die Additive dienen<br />

unter anderem dazu, die Verstopfung<br />

der Risse zu verhindern und<br />

so die Gasausbeute zu erhöhen.<br />

Kritiker befürchten bei dieser<br />

Technologie Umweltschäden –<br />

allerdings wird sie bereits seit Jahrzehnten<br />

bei der Öl- und Gasförderung<br />

problemlos angewendet. Der<br />

amerikanische Schiefergas-Boom<br />

hat starke Auswirkungen auf die<br />

US-Wirtschaft: Energieintensive<br />

Industrien können wegen der niedrigeren<br />

Energiepreise günstiger<br />

produzieren und profitieren so von<br />

direkten Wettbewerbsvorteilen.

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