Nr. 15 - Infrastrukturanlagen im Untergrund ... - Gruner AG
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Quelle: Desair <strong>AG</strong><br />
www.ceva.ch<br />
Tunnel de<br />
Champel<br />
Tunnel de Pinchat<br />
Art der Bauvorhaben pro Streckenabschnitt.<br />
v Cornavin–Carouge–Bachet (5.4 km): Bestehendes Gleis, mit einigen Anpassungen<br />
v Carouge–Bachet–Eaux-Vives (4.8 km): Wird in zwei Tunnelabschnitten gebaut. Zudem<br />
wird für die Überquerung der Arve eine Brücke erstellt.<br />
v Eaux-Vives–Grenze (4 km): Das bestehende Gleis wird in einen gedeckten Einschnitt<br />
umgebaut.<br />
v Grenze–Annemasse (1.9 km): Bestehendes Gleis, das von den französischen Behörden<br />
definiert wird.<br />
In Genf läuft derzeit ein ambitiöses Projekt für die Realisierung<br />
einer 16.1 Kilometer langen Bahnverbindung zwischen den Bahnhöfen<br />
Cornavin und Annemasse in Frankreich. Die neue Linie<br />
bedingt den Bau einer 8.8 Kilometer langen, grossteils unterirdisch<br />
geführten Teilstrecke, an deren Projektierung die <strong>Gruner</strong>-Gruppe<br />
beteiligt ist.<br />
Die Bahnverbindung CEVA<br />
Die Idee einer Verbindung zwischen dem Bahnhof Cornavin <strong>im</strong><br />
Norden des Genfer Stadtzentrums mit der Bahnstation Eaux-Vives<br />
<strong>im</strong> Südosten der Stadt geht bereits auf das Jahr 1888 zurück. Nach<br />
der Eröffnung der Bahnlinie Annemasse–Eaux-Vives <strong>im</strong> Jahre<br />
1888 ist jedoch die Bahnstation Eaux-Vives bis heute ein Kopfbahnhof<br />
geblieben. Durch den neuen Abschnitt CEVA (Cornavin–<br />
Eaux-Vives–Annemasse) entsteht eine wichtige Achse für den<br />
regionalen und den internationalen Zugverkehr mit mehreren<br />
Haltestellen auf Genfer Stadtgebiet. Die neue Verbindung würde<br />
es erlauben, die Rhonestadt in weniger als einer Viertelstunde zu<br />
durchqueren.<br />
Mehrere Tunnelbauten notwendig<br />
Für die Realisierung des CEVA-Projektes sind insgesamt fünf<br />
Tagbautunnel und zwei bergmännische Tunnel erforderlich. Die<br />
Gesamtlänge der bergmännischen Bauwerke beträgt 3.5 Kilometer.<br />
Davon entfallen rund 2 Kilometer auf den Tunnel de Pinchat<br />
<strong>im</strong> Südwesten der Stadt Genf und knapp 1.5 Kilometer auf den<br />
nach der Überquerung des Flusses Arve anschliessenden Tunnel<br />
de Champel. Der Pinchat-Tunnel durchquert von Norden kommend<br />
zunächst auf einer Länge von 250 Metern eine weiche, tonige<br />
Bodenschicht. Zur Begrenzung der Verformungen ist in diesem<br />
Bereich ein Ulmenstollenvortrieb notwendig. Im weiteren Verlauf<br />
des Tunnels werden überwiegend günstige Baugrundverhältnisse<br />
angetroffen, sodass ein verhältnismässig einfacher und kostengünstiger<br />
Tunnelvortrieb möglich ist.<br />
Anspruchsvoller Tunnelvortrieb<br />
Das Quartier Champel ist gekennzeichnet durch wunderschöne<br />
Altbauten aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts. Diese schützenswerten<br />
Gebäude stellen aufgrund ihrer Setzungsempfindlichkeit<br />
hohe Anforderungen an den Tunnelvortrieb. Da <strong>im</strong> Bereich der<br />
Tunnelkalotten überdies weiche und verformungsempfindliche<br />
Schichten vorherrschen, wird diese Problematik noch weiter<br />
verschärft. Das gewählte Vortriebskonzept entspricht den angetroffenen<br />
schwierigen Randbedingungen: Im Schutze eines<br />
Jettingschirms und eines Rohrschirms ist der Aushub <strong>im</strong> vollem<br />
Querschnitt vorgesehen. Die Stabilität der Ortsbrust wird durch<br />
Ortsbrustanker aus Glasfaser sichergestellt.<br />
<strong>Gruner</strong> prüft bergmännische Tunnels<br />
Die durch den Tunnelbau hervorgerufenen Verformungen zu<br />
beherrschen, stellt angesichts der dicht besiedelten Gebiete mit<br />
setzungsempfindlichen Gebäuden eine grosse Herausforderung<br />
dar. Im Februar 2006 erhielt <strong>Gruner</strong> den Auftrag, das Auflageprojekt<br />
der zwei bergmännischen Tunnel zu prüfen. Besondere<br />
Aufmerksamkeit verlangten dabei die Tunnelvortriebsmethoden,<br />
das Abdichtungskonzept sowie der Einfluss der Baumassnahmen<br />
auf das Umfeld. Für die Prüfung kam die langjährige Erfahrung<br />
der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> <strong>im</strong> städtischen Tunnelbau zum Tragen. So wurden<br />
auch numerische S<strong>im</strong>ulationen auf unabhängiger Basis durchgeführt,<br />
mit denen sich der komplexe Bauablauf und die teilweise<br />
schwierige Baugrundsituation realitätsnah erfassen lassen.<br />
Der Anfang für dieses ambitiöse, zukunftsträchtige Projekt ist<br />
gemacht, sodass die Genfer Bevölkerung ihre Stadt bald in<br />
wenigen Minuten wird durchqueren können – dank CEVA!<br />
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