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Nr. 15 - Infrastrukturanlagen im Untergrund ... - Gruner AG

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Die Planung von Strassentunneln verlangt eine konsequente<br />

Berücksichtigung moderner Sicherheitsanforderungen. So auch<br />

bei der Transjurane. Der Streckenabschnitt Roches–Court umfasst<br />

u.a. auch den 3.2 km langen Tunnel von Ra<strong>im</strong>eux, der die Gorges<br />

de Moutier umfährt. Mit Planung, Submission und Bauleitung der<br />

Tunnellüftungsanlage beauftragte das Tiefbauamt des Kantons<br />

Bern die Ingenieurgemeinschaft <strong>Gruner</strong>+Müller.<br />

Sichere unterirdische Verkehrsinfrastruktur<br />

In Strassentunnels kommt den lüftungstechnischen Einrichtungen<br />

<strong>im</strong> Brandfall besondere Bedeutung zu. Deren D<strong>im</strong>ensionierung und<br />

Funktionalität ist für die Benutzersicherheit ausschlaggebend.<br />

Das <strong>im</strong> Gegenverkehr befahrene Tunnelwerk wird mit einer Mittenabsaugung<br />

belüftet. Wenn <strong>im</strong>mer möglich, wird <strong>im</strong> Normalbetrieb<br />

der thermische Auftrieb <strong>im</strong> 250 Meter hohen Kamin genutzt.<br />

Dadurch drehen die Abluftventilatoren in der Mittenzentrale <strong>im</strong><br />

Leerlauf, woraus sich eine energiesparende, natürliche Lüftung<br />

erwirken lässt. Aufgrund der verminderten Fahrzeugemissionen ist<br />

die erforderliche Lüftungsintensität <strong>im</strong> Normalbetrieb in Strassentunnels<br />

generell rückläufig. Im Falle eines Brandereignisses werden<br />

fünf nahe am Brandort gelegene Absaugklappen geöffnet und die<br />

zwei 500 kW starken Abluftventilatoren werden auf Volllast hochgefahren.<br />

Dank der Absaugkapazität am Brandort von rund <strong>15</strong>0 m 3 /s<br />

wird eine wirksame lokale Entrauchung gewährleistet.<br />

Erfolgreiche Funktionstests<br />

Die Funktion der Branddetektion und der Entrauchungsanlage<br />

wurde vor der Tunneleröffnung mittels von <strong>Gruner</strong> organisierten,<br />

realitätsnahen Brandversuchen erfolgreich getestet. Nebst einer<br />

leistungsstarken Tunnellüftungsanlage verfügt der Tunnel zur<br />

Unterstützung der Selbstrettung auch über einen parallelen<br />

Sicherheitsstollen mit elf Querschlägen. Als weitere Elemente zur<br />

Erhöhung der Tunnelsicherheit dienen automatische Branddetektoren,<br />

Notbeleuchtung, Notstromversorgung, Videoüberwachung<br />

sowie SOS-Nischen. Schliesslich verhindert eine Taupunktlüftung<br />

das Beschlagen der Windschutzscheiben bei feuchtem Wetter.<br />

Effizientes Gesamtsystem<br />

Mit der gewählten Lösung für die Tunnellüftung steht dem Betreiber<br />

eine moderne, sichere und leistungsfähige Anlage zur Verfügung.<br />

Das nach neusten Erkenntnissen und wirtschaftlichen Kriterien<br />

konzipierte Gesamtsystem zeichnet sich zudem durch einen<br />

geringen Energieverbrauch und hohen Benutzerkomfort aus. Dank<br />

guter Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber, dem Planerteam<br />

und den Unternehmern konnte das Projekt unter Einhaltung von<br />

Kosten und Terminen erfolgreich abgeschlossen und der Strassenabschnitt<br />

<strong>im</strong> November 2007 in Betrieb genommen werden.<br />

Südportal Tunnel du Ra<strong>im</strong>eux<br />

Montage einer Brandklappe<br />

Abluftventilatoren<br />

Realbrandversuche mit 2.5 MW Brandleistung<br />

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