28.09.2012 Aufrufe

Nr. 15 - Infrastrukturanlagen im Untergrund ... - Gruner AG

Nr. 15 - Infrastrukturanlagen im Untergrund ... - Gruner AG

Nr. 15 - Infrastrukturanlagen im Untergrund ... - Gruner AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Der 32.8 Kilometer lange Koralmtunnel bildet das Herzstück der<br />

neuen Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt. Die 130 Kilometer<br />

lange Hochleistungsstrecke ist Teil des Baltisch-Adriatischen-<br />

Korridors und verbindet den Grossraum Wien mit Norditalien. Die<br />

Strecke wird für eine Geschwindigkeit von 200 km/h geplant,<br />

wobei die Trassierung für eine max<strong>im</strong>ale Geschwindigkeit von<br />

250 km/h erfolgt.<br />

Längster Bahntunnel Österreichs<br />

Das Tunnelsystem besteht aus zwei getrennten Fahrröhren.<br />

Betriebss<strong>im</strong>ulationen haben ergeben, dass auf eine Überleitstelle<br />

<strong>im</strong> Tunnel verzichtet werden kann, sodass die beiden Tunnel röhren<br />

nur durch Querschläge <strong>im</strong> Abstand von 500 Metern miteinander<br />

verbunden sind. Wegen der grossen Länge des Tunnels ist in dessen<br />

Mitte eine Nothaltestelle geplant, in welcher Züge bei einem<br />

Brandereignis angehalten und die Reisenden evakuiert werden<br />

können.<br />

Bei der für Ende 2016 geplanten Eröffnung wird der Koralmtunnel<br />

der mit Abstand längste Eisenbahntunnel <strong>im</strong> österreichischen<br />

Schienennetz sein. Daraus ergeben sich eine ganze Reihe von Fragestellungen,<br />

die spezifisch für dieses Projekt zu erarbeiten sind.<br />

Da weitere lange Eisenbahntunnels in Planung sind (Brenner-<br />

Basistunnel, Semmering-Basistunnel), kommt den Festlegungen<br />

für den Koralmtunnel eine besondere Bedeutung zu.<br />

Interdisziplinäres Projektteam<br />

Während der vergangenen vier Jahre hat das so genannte SiKoKat-<br />

Team (Sicherheitskonzept Koralmtunnel) – eine kleine, direkt der<br />

Projektleitung unterstellte interdisziplinäre Gruppe von Spezialisten<br />

– auf Basis einer Umweltverträglichkeitsprüfung <strong>im</strong> Rahmen<br />

einer vertiefenden Projektentwicklung die wesentlichen Grundlagen<br />

für die Tunnelplanung aufgearbeitet und dokumentiert. Diese<br />

ergeben sich aus den Themen Tunnelsicherheit, Tunnelkl<strong>im</strong>a, Aerodynamik,<br />

Instandhaltung, Ereignisfalllüftung sowie der Gestaltung<br />

der Querschläge und der Nothaltestelle. Bei Bedarf wurde das<br />

Kernteam durch den Beizug von Spezialisten der ÖBB, z.B. für die<br />

betriebstechnische Ausrüstung, die Instandhaltung oder zur Beurteilung<br />

der betrieblichen Aspekte, unterstützt.<br />

<strong>Gruner</strong>-Know-how hilft bei der Entscheidungsfindung<br />

Bei diesem iterativen Prozess wurde die Projektleitung durch die<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong> aktiv unterstützt und begleitet und es konnten wichtige<br />

Weichenstellungen für das Projekt, wie der Verzicht auf eine Überleitstelle<br />

oder auf eine durchgehende Löschwasserleitung, vorgenommen<br />

werden.<br />

Rudolf Bopp<br />

dipl. Phys. ETH,<br />

Dr. sc. phys.<br />

Leiter Bereich Sicherheit,<br />

<strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>, Basel,<br />

Geschäftsführer,<br />

<strong>Gruner</strong> GmbH, Wien<br />

| 25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!