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Kulmbacher Notizen - Fachschule für Lebensmitteltechnik

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<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong><br />

Freundeskreise der Staatlichen <strong>Fachschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Lebensmitteltechnik</strong><br />

Fleischereitechnik und Lebensmittelverarbeitungstechnik e.V.<br />

Jahresbericht der Staatlichen <strong>Fachschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Lebensmitteltechnik</strong><br />

Wie eifrige Internetbesucher vielleicht<br />

schon bemerkt haben sind wir wwwtechnisch<br />

umgezogen. Auch<br />

Webseiten haben die Eigenart nach einiger<br />

Zeit recht durchgelesen auszusehen,<br />

so dass eine Neubearbeitung<br />

langsam aber sicher notwendig wurde.<br />

Für die Schuldarstellung und die<br />

Schulentwicklung gewinnt das Web als<br />

Informationssystem <strong>für</strong> potenzielle Interessenten<br />

eine immer größer werdende<br />

Bedeutung. Bei Befragung der neuen<br />

Kurse geben inzwischen knapp 50%<br />

der Anwärter an, den ersten Kontakt<br />

über das Internet geknüpft zu haben.<br />

Sehr bewährt haben sich auch die<br />

Foren-Auftritte. Zum einen haben wir<br />

das Diskussionsforum zum Meinungsaustausch<br />

der Studenten (Teilnahme<br />

nach Anmeldung eines Forenkontos)<br />

und dann auch den Wohnungsmarkt<br />

<strong>für</strong> Studienanfänger (das Passwort zur<br />

Teilnahme lautet technikum) und die<br />

Schule aktuell<br />

Veranstaltungen • Personelles • Ausstattung<br />

Jobbörse, die durch den Freundeskreis<br />

gepflegt wird.<br />

Um der Entwicklung gerecht zu werden,<br />

hab ich mich entschlossen den<br />

Internetauftritt der Schule neu zu gestalten<br />

und ein datenbankgestütztes<br />

professionelles System einzusetzen.<br />

Sehen Sie uns etwaige Ungereimtheiten<br />

nach, es ist nach wie vor ein Hausmacher-Web,<br />

das wir quasi nebenher<br />

pflegen und betreuen.<br />

Die Köpfe auf der Startseite werden<br />

speziell der FT 28, Silke Käbermann,<br />

und VT 13, Christian Thaler, noch in<br />

guter Erinnerung sein. Die beiden haben<br />

sich freundlicher Weise bereit erklärt<br />

<strong>für</strong> unsere Öffentlichkeitsarbeit zu<br />

modeln und so haben wir dieses Bild<br />

auf unserer Messewand und jetzt auch<br />

auf der Webseite.<br />

Der neue Internet-Auftritt ist in zwei<br />

Rubriken unterteilt. Über Navigation<br />

erreichen Sie die Inhalte der Schule:<br />

Heft 38, November 2007<br />

Der s.g. „i – Punkt“, vom Wareneingang bis zum<br />

Warenausgang <strong>für</strong> die Gewinnung, die Verarbeitung<br />

und die Auswertung von Informationen in der<br />

Lebensmittelindustrie, ist in unserer leicht EDV –<br />

lastigen <strong>Fachschule</strong> schon immer Schwerpunkt der<br />

Technikerausbildung. Aber erst die Integration<br />

derartiger Systeme in die Verfahrensabläufe des<br />

normalen Praktikumunterrichtes ermöglicht den<br />

nachhaltigen Ausbildungseffekt, den wir uns wünschen.<br />

Dank dem Engagement der Firma COMSYS<br />

wird seit diesem Studienjahr in der Fleischereitechnik<br />

ein Warenwirtschaftssystem aufgebaut, dass u.a. den<br />

industriellen Abläufen entspricht. Vom Wareneingang,<br />

über Lagerbestand, Rückverfolgbarkeit, Kalkulation,<br />

Qualitätsmanagement bis hin zur Kostenkontrolle –<br />

alles ist über dieses automatisierte System möglich –<br />

und noch vieles mehr.<br />

Um die Integration in den täglichen Ausbildungsbetrieb<br />

zu ermöglichen, wurde neben der Software<br />

Bildschirm, PC, Scanner und Etikettendrucker durch<br />

COMSYS zur Verfügung gestellt. Aber ohne entsprechende Edelstahlhardware ist eine PC – seitige Lösung in den<br />

Praktikumsbetrieb nicht integrierbar. Erst das finanzielle Engagement so namhafter Partner der Fleischbranche wie<br />

wvgkainz und Soehnle Professional (Computerterminal <strong>für</strong> den Feuchtraum, Wiegetechnik) ermöglichte es uns, das<br />

Gesamtsystem in unseren praktischen Ausbildungsbetrieb zu integrieren.<br />

„Wir über uns“ soll eine Vorstellung<br />

der Fachbereiche beinhalten. Die Seite<br />

zur Fleischtechnik ist schon fast fertig<br />

und hier finden Sie einige Videos, die<br />

die Ausbildungskonzeption beschreiben<br />

und den Schulalltag darstellen<br />

sollen. Zur Zeit sind die Beiträge der<br />

Lebensmittelverarbeitungstechnik in<br />

Arbeit und werden nun bald Stück <strong>für</strong><br />

Stück eingearbeitet werden. Weiter<br />

haben wir die Inhalte „Info <strong>für</strong> Bewerber“<br />

und „Freundeskreis“. Auch hier<br />

ist immer noch aweng (oberfränkisch<br />

<strong>für</strong> „ein wenig“) Baustelle angesagt.<br />

Unter „Bibliothek“ finden Sie einige interessante<br />

Links ins Web – wenn Sie<br />

hier etwas eintragen möchten, würden<br />

wir uns über Ihre Email freuen.<br />

Die zweite Rubrik wird unter Veröffentlichungen<br />

zusammengefasst. Diese<br />

Artikel sind vielleicht auch <strong>für</strong> ein fachübergreifendes<br />

Publikum interessant<br />

und greifen entsprechende Themen


aus dem Unterricht auf, z.B. Beiträge<br />

zum Lebensmittelrecht, zur Mikrobiologie,<br />

zur informationstechnischen Bildung,<br />

aber auch zu Veranstaltungen<br />

und Terminen. Rufen Sie über „Aktuelles“<br />

die aktuellen Artikel oder über<br />

„Übersicht“ eine thematische Gliederung<br />

ab. Wir wünschen Ihnen viel Spaß<br />

und viel Information mit unserem neuen<br />

Webauftritt. Gerne nehmen wir Ihre<br />

Anregungen <strong>für</strong> das Artikelsystem auf<br />

– oder vielleicht haben Sie auch etwas<br />

in der Schublade, was Sie schon immer<br />

loswerden und einer breiten Öffentlichkeit<br />

anbieten wollten. Her damit…<br />

Bewerbersituation<br />

Aus den Erfahrungen der letzten Jahre<br />

und zur Optimierung des Ausbildungserfolges<br />

haben wir in diesem Jahr im<br />

Fachbereich Fleischereitechnik eine<br />

Aufnahmeprüfung eingeführt. Die<br />

Schulordnung bringt es in diesem speziellen<br />

Fall sehr gut auf den Punkt §<br />

5.4: “Bestehen Zweifel, ob der Bewerber<br />

den Anforderungen gewachsen ist<br />

… stellt die Schule durch eine Aufnahmeprüfung<br />

fest, ob er die notwendigen<br />

Kenntnisse und Fertigkeiten besitzt“.<br />

Nach Abschluss des Zulassungsverfahrens<br />

haben wir zwei Gruppen eingeteilt<br />

– einmal die direkt zugelassenen<br />

und all die Bewerber, deren Leistungsstand<br />

<strong>für</strong> die Aufnahme der Ausbildung<br />

aufgrund der vorgelegten Zeugnisse<br />

nicht geklärt erscheint.<br />

Wir haben Aufnahmeprüfung in mündlicher<br />

Form (ca. 30 min) an mehreren<br />

Samstagsterminen durchgeführt. Der<br />

Schwerpunkt dieser mündlichen Auf-<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong><br />

nahmeprüfung ist das theoretische<br />

Hintergrundwissen zum beruflichen<br />

Umfeld. Folglich beschränkten wir uns<br />

auf berufsbezogene Fragen. Alle Einladungen<br />

zur Aufnahmeprüfung enthielten<br />

ein Arbeitsblatt mit einen Überblick<br />

über die Fragenschwerpunkte und die<br />

Art der Fragen zur Vorbereitung. Diese<br />

Fragenkomplexe waren in der Regel Gegenstand<br />

der fachtheoretischen Ausbildung<br />

in der Berufsschule und sollten<br />

praktische Erfahrungen widerspiegeln<br />

und abprüfen. Aus den technologischen<br />

Schwerpunkten war ein Komplex<br />

je nach Neigung und beruflichen<br />

Kenntnissen auszuwählen, der Gegenstand<br />

des Prüfungsgespräches sein<br />

sollte.<br />

Wir versprechen uns davon, dem steigenden<br />

Trend von Studienabbrechern<br />

entgegen zu wirken und die Studienanfänger<br />

auf die Notwendigkeit, den<br />

Schulbesuch zielgerichtet vorzubereiten,<br />

aufmerksam zu machen. Es wird<br />

spannend, die Entwicklung der aktuellen<br />

Kurse vor diesem Hintergrund zu<br />

beobachten. Je nach Erfolg werden wir<br />

diese Option dauernd einführen und<br />

auch auf den Fachbereich VT ausweiten.<br />

Personalien<br />

Unser langjähriger Deutsch-Lehrer<br />

Michael Igler hat aufgrund seiner wachsenden<br />

Arbeitsbelastung und der daraus<br />

resultierenden Zeitproblematik eine<br />

Ablösung seines Engagements angeregt.<br />

Die Deutschstunden am Montagund<br />

Mittwochabend (18:00-19:30) waren<br />

nicht nur <strong>für</strong> die Studenten eine<br />

2<br />

große Belastung. Ab 2007 werden die<br />

Kollegen der FOS eine Abordnung zur<br />

Abdeckung des Deutschunterrichtes<br />

stellen. An dieser Stelle ergeht ein herzliches<br />

Dankeschön an Michael Igler, der<br />

die Besonderheiten des Deutschunterrichtes<br />

an einer Technikerschule in hervorragender<br />

Wiese gemeistert hat und<br />

mit viel Engagement das Vertrauen seiner<br />

Studenten gewonnen hat.<br />

Auszeichnungen<br />

Der Staatspreis der Bayerischen Staatsregierung<br />

prämiert herausragenden<br />

Leistungen mit einem Notendurchschnitt<br />

von sehr gut und besondere<br />

Leistungen mit einen Notendurchschnitt<br />

von gut. Er wird vergeben <strong>für</strong><br />

die 20% Besten des Abschlussjahrganges<br />

verbunden mit der Möglichkeit,<br />

die fachgebundene Fachhochschulreife<br />

zu erlangen.<br />

Den Projektpreis der Firmen haben die<br />

an den Facharbeiten beteiligten Firmen<br />

gespendet – vielen Dank da<strong>für</strong> im Namen<br />

der Preisträger. Die später noch<br />

vorzustellenden Teilnehmer (im Fototeil)<br />

an der Ergänzungsprüfung <strong>für</strong> die<br />

Fachhochschulreife (FAbi) haben allesamt<br />

das Abiturzeugnis in Empfang<br />

nehmen können. Sehr erfreulich ist auch<br />

heuer wieder das gute Abschneiden<br />

des Jahrgangs 2006/07 bei der in Bayern<br />

zentral gestellten Abitur-Prüfung.<br />

1 Technikerin und 1 Techniker erreichten<br />

mit der Gesamtnote „sehr gut“ herausragende<br />

Leistungen und wurden<br />

besonders ausgezeichnet. Die Kandidaten<br />

erhielten aus den Händen von<br />

Landrat Söllner die Urkunden:<br />

Herausragende Leistungen Lebensmittelverarbeitungstechnik:<br />

Julia Bauernfeind,<br />

Bayreuth und Stefan Wagner,<br />

Bayreuth.<br />

Besondere Leistungen Fleischereitechnik:<br />

Manuela Nölle, Lippstadt,<br />

Isabell Eichler, Görlitz, Michael Pabst,<br />

Tübingen. Lebensmittelverarbeitungstechnik:<br />

Alexander Michel,<br />

Pegnitz, Udo Hofknecht, Kulmbach,<br />

Wolfgang Roider, Landshut, Susanne<br />

Rauber, Koblenz, Jochen Rieger,<br />

Gunzenhausen.<br />

Die DEVRO, Hamburg, vertreten durch<br />

Willi Wehrsig, vergab im Rahmen der<br />

Günter-Fries-Stiftung einen Geldpreis<br />

in Höhe von 4.000.-EURO <strong>für</strong> die Projektarbeit<br />

„Einsatzmöglichkeiten der<br />

„Mai-Hampress“ <strong>für</strong> Kochpökelwaren,<br />

Rohpökelwaren und formgebende Anwendungen“<br />

von Christian Hellwig,<br />

Oberaula-Hausen, Johannes Müller,


Pegnitz und Michael Pabst, Rottenburg-Weiler<br />

Einen Geldpreis in Höhe von 1.000,- •<br />

erhielten André Ahlwarth, Nico Bolz,<br />

Sebastian Mosch und Jörg Vogel <strong>für</strong><br />

die Projektarbeit „Optimierung von<br />

Hamburgern <strong>für</strong> die Mikrowelle“.<br />

700,- • erhielten Sven Dirr, Roland<br />

Schmidt und Stephan Wagner <strong>für</strong> die<br />

Projektarbeit „Erfassung von Lohnstückkosten<br />

in der Hofpfisterei“.<br />

300 ,- • erhielten Jochen Rieger, Alexander<br />

Rosner und Roland Zierer <strong>für</strong> die<br />

Projektarbeit „Entwicklung eines Verfahrens<br />

zur Kaltvormischung von<br />

Rindergulasch“.<br />

Freundeskreise und<br />

Veranstaltungen<br />

Die diesjährige LEMITEC zum Thema<br />

Mitarbeiterführung und Arbeitsrecht<br />

am 15./16. Juni führte ca. 200 Teilnehmer<br />

und 300 Besucher an den zwei Tagen<br />

nach Kulmbach und an die <strong>Fachschule</strong>.<br />

Die Freundeskreise förderten<br />

die Veranstaltung in bewährter Weise.<br />

Beachten Sie die Fotoserie in diesem<br />

Heft. Daneben unterstützte der Freundeskreis<br />

wieder mehrere Exkursionen<br />

und Messebesuche der beiden Fachbereiche<br />

durch finanzielle Zuschüsse.<br />

Große Erfolge zeitigten die Messeaktivitäten<br />

auf der IFFA, Frankfurt, die<br />

LEMITEC 2008<br />

Sitzungen der<br />

Freundeskreise<br />

Die nächste LEMITEC findet am 6.<br />

und 7. Juni 2008 statt.<br />

Sie steht unter dem Motto<br />

„Egalisierung von Verpackungsprozessen“.<br />

Tagungsort am Freitag ist die Stadthalle<br />

Kulmbach. Eine Einladung mit<br />

ausführlicher Tagungsordnung und<br />

Anmeldeformular geht Ihnen separat<br />

zu und ist über www.lemitec.de zu erreichen.<br />

Im Anschluss an die Vortragstagung<br />

finden in der Stadthalle wieder<br />

die Sitzungen der Freundeskreise<br />

FT und VT statt.<br />

Am Samstag sollte der „Tag der offenen<br />

Tür“ in der <strong>Fachschule</strong> wieder<br />

Ihre besondere Aufmerksamkeit finden.<br />

Wir glauben, wieder ein interessantes<br />

und vielseitiges Programm zusammengestellt<br />

zu haben und freuen uns<br />

auf Ihren Besuch!<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong><br />

der Fachbereichsleiter Fleischereitechnik<br />

Thomas Eberle in Kooperation<br />

mit Hubert Verhaag, Vivotec, durchgeführt<br />

hat. Vielen Dank an dieser Stelle<br />

<strong>für</strong> die Unterstützung der beteiligten<br />

Firmen.<br />

3<br />

Jobbörse<br />

Das diesjährige Password <strong>für</strong> die<br />

Jobbörse auf unserer Homepage<br />

www.lemitec.de lautet<br />

swopper<br />

Christa Knarr feierte am 1. September 20-jähriges Dienstjubiläum. Der<br />

Personalratsvorsitzende Dr. Friedrich Kögel und Schulleiter Hans Werner<br />

Hofmann gratulierten und bedankten sich <strong>für</strong> die gute Zusammenarbeit und<br />

die engagierte Mitgestaltung des Schullebens. Wir und auch alle Studenten<br />

wissen dies zu schätzen.<br />

Hans-Georg Hechelmann erhielt <strong>für</strong> 40 Jahre Arbeit im Staatsdienst eine<br />

Urkunde. Schulleiter Hans Werner Hofmann gratulierte und bedankte sich <strong>für</strong><br />

die gute und engagierte Zusammenarbeit. Als einer der „Gründerväter“ der<br />

damaligen Fleischtechnikerschule hat Hans-Georg Hechelmann unseren Weg<br />

von den Anfängen bis heute begleitet. Er hat ganze Technikergenerationen<br />

geprägt und Schulgeschichte geschrieben. Es freut uns, das Kollegium,<br />

deshalb besonders, dass diese herausragende Leistung durch das Staatsministerium<br />

außerordentlich gewürdigt wird.


Devro-Preis <strong>für</strong><br />

Fleischtechnik<br />

Die traditionelle Überreichung des<br />

Günter-Fries-Preises erfolgte durch<br />

Willi Wehrsig, Verkaufsleiter der<br />

Devro, Hamburg (rechts) und<br />

Heinrich-Wilhelm Böhme, Entwicklungsleiter<br />

der Devro (links) an<br />

Christian Hellwig, Michael Pabst<br />

und Johannes Müller(v. l.)<br />

Die Träger des Bayerischen Staatspreises<br />

<strong>für</strong> herausragende oder<br />

besondere Leistungen nach der<br />

Übergabe der Urkunden. V.l. Schulleiter<br />

H. W. Hofmann, Landrat Klaus<br />

Peter Söllner, Manuela Nölle,<br />

Stephan Wagner, Julia Bauernfeind,<br />

OB Henry Schramm, Isabell Eichner,<br />

Udo Hofknecht, Alexander Michel,<br />

Michael Pabst, Susanne Rauber,<br />

Wolf-Dietrich Piehler, Jochen Rieger,<br />

Wolfgang Roider<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Auszeichnungen und Preise<br />

4<br />

Die Preisträger des Preises des<br />

Freundeskreises der Verarbeitungstechniker.<br />

V. l. Alexander Rosner,<br />

Jochen Rieger, Schulleiter H. W.<br />

Hofmann, Stephan Wagner, Roland<br />

Zierer, Roland Schmidt, Sven Dirr,<br />

Sebastian Mosch, Jörg Vogel, Nico<br />

Bolz, André Ahlwart, Vorsitzender<br />

des Freundeskreises Michael<br />

Rauterberg, Raps & Co, Kulmbach.<br />

Ausgezeichnet wurden dieses Jahr<br />

die drei besten Arbeiten.<br />

Für die Wolf GmbH, Schwandorf<br />

überreichten Michael Ascherl und<br />

Steffen Conrad Auszeichnungen an<br />

(von links) Roland Zierer, Jochen<br />

Rieger, Alexander Rosner und<br />

Betreuer Dr. Friedrich Kögel <strong>für</strong> die<br />

Arbeit „Entwicklung eines Verfahrens<br />

zur Kaltvormischung von<br />

Rindergulasch“. „Citrat bei der<br />

Kochschinkenproduktion, handgelegt“<br />

war das Thema von Andreas<br />

Hofmann, Jasmin Smolinski, Markus<br />

Grandkowski (5. v.r.) und Danijel<br />

Rasic (3. v.r.) und das Thema „Keimarme<br />

Gewürze und andere keimreduzierende<br />

Maßnahmen bei Nürnberger Bratwürsten“ bearbeiteten Stefan Weidner (6. v.r.), Wolf-Dietrich Piehler<br />

(4. v.r) und Liane Leschinski (2. v.r.). Rechts der Betreuer der beiden Arbeiten Thomas Eberle


Schulleiter H. W. Hofmann und die Abiturienten: Georg Bauer, Julia Bauernfeind, Linda Reim, Susanne Rauber,<br />

Wolfgang Roider, Alexander Michel, Alexander Rosner, Nicole Schroff, Michael Rupprecht, Marlies Wagner, Uli<br />

Scherer, Frank Schreppel, Stephan Wagner mit den Abitur- und Technikerzeugnissen.<br />

Ludger Paus, EKRO, Apeldoorn<br />

(NL) bedankte sich bei Isabell<br />

Eichner, Manuela Nölle und Albert<br />

Ferner <strong>für</strong> die Arbeit zur Herstellung<br />

von Wiener Schnitzel <strong>für</strong> den SB-<br />

Bereich.<br />

5<br />

Ralph Dausch, Kaufland Fleischwaren<br />

SB GmbH & Co. KG, Möckmühl<br />

überreichte Anerkennungen gleich<br />

<strong>für</strong> zwei Projektarbeiten. Für<br />

„Kondenswasserbildung in SB<br />

Frischfleischpackungen“ an Michael<br />

Egerer, Alexander Lemmer (links)<br />

und Tanja Janz (nicht im Bild) und<br />

<strong>für</strong> „Hürdenkonzeption von gepökelten<br />

Brühwürsten ohne Kühlung“ an<br />

Marco Gebert, Nicole Schroff,<br />

Thomas Seyferth


<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong><br />

Die Abschlussklasse FT 32<br />

Hinten: Danijel Rasic, Alexander Lemmer, Michael Egerer, Johannes Müller, Benjamin Dötzer<br />

Mitte: Klassenleiter Thomas Eberle, Chris Herbert, Georg Bauer, Markus Grandkowski, Albert Ferner, Marco Gebert,<br />

Christian Hellwig, Michael Pabst, Stefan Weidner, Andreas Hofmann, Wolf-Dietrich Piehler, Schulleiter H. W.<br />

Hofmann,Thomas Seyferth<br />

Vorne: Liane Leschinski, Jasmin Smolinski, Nicole Schroff, Isabell Eichler, Manuela Nölle, Tanja Janz<br />

Die Abschlussklasse VT 17<br />

Hinten: Roland Schmidt, Michael Rupprecht, Uli Scherer, Wolfgang Roider, Christian Bock<br />

Mitten: Klassenleiter Dr. Friedrich Kögel, Katja Blüse, André Ahlwarth, Nico Bolz, Stephan Wagner, Dennis Lindner,<br />

Jochen Rieger, Korbinian Engelschall, Roland Zierer, Alexander Rosner, Alexander Michel, Johannes Brand, Tobias<br />

Reinfelder, Sebastian Mosch, Enrico Krause, Jörg Vogel, Sven Dirr, Schulleiter H. W. Hofmann, Frank Schreppel, Udo<br />

Hofknecht<br />

Vorne: Linda Reim, Julia Bauernfeind, Marlies Wagner, Maria Kotschenreuther, Susanne Rauber<br />

6


<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - LEMITEC 2007<br />

Die Lemitec 2007 war wieder<br />

ein großer Erfolg. Ca. 200<br />

Teilnehmer besuchten die<br />

Veranstaltung zum Thema<br />

„Arbeitsrecht in der Praxis“<br />

in der <strong>Kulmbacher</strong> Stadthalle.<br />

Die hochkarätigen Referenten<br />

vermittelten wertvolle<br />

Erkentnisse zu diesem Themenkreis,<br />

der die betriebliche<br />

Praxis immer wieder vor neue<br />

Herausforderungen stellt.<br />

Am Samstag informierten<br />

sich über 300 Besucher in<br />

der <strong>Fachschule</strong> über die aktuellen<br />

Arbeiten und Entwicklungen. Dabei kam nebem dem Austausch fachlicher Information selbstverständlich auch die<br />

Kontaktpflege nicht zu kurz. Mit Kind und Kegel rückten die Absolventen von FT 12 an, um ihr 20-jähriges Jubiläum zu<br />

feiern. Unser Bild zeigt die mittlerweile gestandenen Techniker mit Anhang. Veranstaltungen dieser Art sind unbedingt zur<br />

Nachahmung empfohlen, die Lemitec ist da<strong>für</strong> der ideale Rahmen!<br />

7


Allgemeines<br />

Neben den klassischen maschinentechnischen<br />

Leistungsparametern von<br />

Slicern (u.a. Schnitte pro Minute) wird<br />

die Wirtschaftlichkeit des industriellen<br />

Aufschneidens von Fleischerzeugnissen<br />

noch durch eine Vielzahl anderer<br />

Parameter beeinflusst, wie<br />

• das Verhältnis Anschnitt und Endstück<br />

zu geschnittenen Scheiben,<br />

• Fehlscheiben durch Luftlöcher bzw.<br />

unzureichende Schneidstabilität<br />

der Struktur und<br />

• die Differenz des Mittelwertes des<br />

Zielgewichtes aller geschnittenen<br />

Portionen im Vergleich zur Nennfüllmenge<br />

(siehe Fertigpackungsverordnung).<br />

Trotz aller maschinentechnischen Entwicklungen<br />

bei den Slicern ist die innerbetriebliche<br />

Gestaltung der vorgelagerten<br />

Prozesse vor dem Schneiden<br />

von wesentlicher Bedeutung <strong>für</strong> die<br />

wirtschaftliche Optimierung o.g.<br />

Einflussgrößen. Insbesondere bei<br />

Pökelwaren werden schnell die Grenzen<br />

der Optimierbarkeit erreicht – u.a.<br />

begründet in den Abmessungen bzw.<br />

den substantiellen Fleischfehlern der<br />

Teilstücke.<br />

Für die Verringerung des Verhältnisses<br />

Anschnitt und Endstücke zu geschnittenen<br />

Scheiben bei Rohpökelwaren<br />

werden heutzutage schon Teilstücke an<br />

den Enden durch „Klebetechnologien“<br />

verlängert bzw. durch das Verbinden<br />

von Teilstücken sowohl in die Längsrichtung<br />

als auch nach oben <strong>für</strong> den<br />

Schneidprozess optimiert. Für die biochemischen<br />

Reaktionen des „Klebens“<br />

werden durch die Zusatzstofflieferanten<br />

auf Rohpökelwaren angepasste<br />

Zusatzstoffe und Systemlösungen<br />

angeboten (z.B. von Ajinomoto<br />

das Enzym Transglutaminase). Für die<br />

technische Umsetzung dieser Verfahren<br />

kommen aber Ausrüstungen zum<br />

Einsatz, die <strong>für</strong> die Kochpökelwarenproduktion<br />

entwickelt – und auf<br />

die Belange des „Klebens“ von Rohpökelwaren<br />

maximal angepasst<br />

wurden.<br />

Verfahrensanforderungen<br />

Ein Rohschinkenrohling, der durch die<br />

entsprechende Technologie schneid-<br />

- Fachartikel -<br />

Weniger Abschnitte beim Slicen von Pökelwaren<br />

durch neues formgebendes Verfahren<br />

Thomas Eberle, Artikel erschien im AfZ-Journal Nr. 11 vom 7.11.2007<br />

gerecht angepasst wird, sollte neben<br />

der mikrobiologischen Stabilität an der<br />

Klebefläche sich noch durch folgende<br />

Eigenschaften auszeichnen:<br />

• konstante geometrische Abmessungen<br />

über die gesamte Länge,<br />

damit der Unterschied zwischen<br />

Zielgewicht und Nennfüllmenge<br />

beim Schneiden möglichst gering ist<br />

– durch Weichfolientechnologien<br />

nicht erreichbar,<br />

• keine Luftlöcher an den Verbindungsstellen<br />

der Teilstücke und<br />

zwischen Fleisch und gelegten<br />

Speckplatten<br />

Um dies zu erreichen müssen nicht nur<br />

die Teilstücke, inklusive Speckplatten<br />

komplett luftfrei sein – auch die geometrisch<br />

definierte Form muss bis in die<br />

letzte Kante vollständig ausgefüllt werden.<br />

Für diese Ziele ist die Steifigkeit<br />

und fehlende „Fließfähigkeit“ der gesalzenen<br />

und durchgebrannten Rohlinge<br />

kontraproduktiv. Umfangreiche Ver-<br />

Bild 1: Mai – Hampress mit 40 cm Systemform<br />

8<br />

suchsreihen an der Staatlichen <strong>Fachschule</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Lebensmitteltechnik</strong> Kulmbach<br />

(Technikerschule Kulmbach) zeigten,<br />

dass auch durch die Anpassung<br />

von bekannten Verfahrensabläufen,<br />

wie das separate Evakuieren der Formen<br />

mit anschließendem kombinierten<br />

Pressen/Verschließen bzw. die Kombination<br />

Evakuieren/Pressen mit anschließendem<br />

Verschließen der Formen<br />

keine zufriedenstellenden Ergebnisse<br />

beim Anschnittbild der geslicten Scheiben<br />

erreicht wird.<br />

Als Gründe <strong>für</strong> dieses unbefriedigende<br />

Ergebnis wurden folgende Ursachen<br />

ermittelt:<br />

• Die Erhöhung der Presskraft zum<br />

Ausfüllen der Form ist durch die da<br />

mit einhergehende sichtbare Zerstörung<br />

des Muskels begrenzt.<br />

• Nur durch die Presskraft wird kein<br />

vollständiges Ausfüllen der Form<br />

erzielt, es muss dazu beim Pressen<br />

eine Art Massageeffekt zum Aus-


ichten der Muskelstücke erzielt<br />

werden.<br />

• Luftlöcher wirken diesem Ausrichten<br />

entgegen, da diese beim<br />

Verpressen von den Seiten eingeschlossen<br />

werden und nicht entweichen<br />

können – dies kann nur<br />

durch ein Pressen unter Vakuum<br />

kompensiert werden.<br />

• Das Bindegewebe des Muskels hat<br />

ein gewisses „Rückerinnerungsvermögen“.<br />

Nach dem Evakuieren/<br />

Pressen versucht es wieder eine <strong>für</strong><br />

den Muskel „bequeme“ und <strong>für</strong> das<br />

Ausfüllen der Kanten der Form ungünstige<br />

Position einzunehmen.<br />

Zusätzlich führt diese Veränderung<br />

der Lage des Muskels in der Form<br />

zur Bildung von Luftlöchern.<br />

Auf der Basis dieser Erkenntnisse wurde<br />

durch die Fa. Mai Maschinenbau<br />

GmbH/Bielefeld, in enger Absprache mit<br />

dem Fachbereichsleiter Fleisch der<br />

Technikerschule Kulmbach ein Verfahren<br />

<strong>für</strong> die Rohschinkenproduktion<br />

entwickelt, dass den Anforderungen<br />

zur Produktion von luftfreien und geometrisch<br />

klar definierten „geklebten“<br />

Rohpökelwaren entspricht. Bei der Definition<br />

der Aufgabenstellung <strong>für</strong> die<br />

Verfahrensentwicklung wurden zusätzlich<br />

folgende Zielsetzungen definiert:<br />

• Da die Formgebung bei der Kochpökelwarenproduktion<br />

durch die<br />

bessere Fließfähigkeit der Teilstükke<br />

nicht so hohe Ansprüche wie bei<br />

der Rohschinkenproduktion stellt,<br />

sollte dieses Pressverfahren gleichzeitig<br />

<strong>für</strong> die Herstellung von klassischen<br />

Kochschinken (handgelegt,<br />

mit oder ohne Speckplatte)<br />

geeignet sein.<br />

• Das Verfahren muss eine maximale<br />

Länge bis 160 cm (max. Aufnahmelänge<br />

klassischer Slicer mit automatischer<br />

Beladung) ermöglichen.<br />

• Einfaches Befüllen der Formen,<br />

auch unter ergonomischen Gesichtspunkten.<br />

• Einfache Entnahme der abgebundenen<br />

bzw. pasteurisierten Produkte<br />

aus den Formen.<br />

• Verhinderung von Scherkräften bei<br />

der Entnahme aus den Formen, da<br />

dies die instabilen Verbindungsstellen<br />

bei der Rohschinkenproduktion<br />

zerstört.<br />

• Möglichkeit der Mechanisierung<br />

bzw. Automatisierung des Pressvorganges<br />

inklusive Produktentnahme<br />

aus den Formen.<br />

- Fachartikel -<br />

• Kundenspezifische Produktformen<br />

über die Gesamtlänge, um sich<br />

durch ein entsprechendes „Food<br />

design“ optisch von Mitbewerbern<br />

abzuheben.<br />

Mai – Hampress -<br />

Verfahren<br />

Die erste Serienmaschine der „Mai –<br />

Hampress“ (Bild 1) als Ergebnis der<br />

Entwicklung eines neuen Pressverfahrens<br />

<strong>für</strong> Rohpökelwaren – und<br />

<strong>für</strong> Kochpökelwaren, wurde auf der<br />

IFFA 2007 erstmals einem breiten Publikum<br />

vorgestellt. Die Innovation dieses<br />

Verfahrens <strong>für</strong> die Optimierung der<br />

Formung von Pökelwaren liegt in dem<br />

gesamteinheitlichen Ansatz hinsichtlich<br />

Pressverfahren und Formgebung.<br />

Das Herzstück bei diesem Verfahren ist<br />

nicht die Presse, sondern die Systemform.<br />

Erst die konstruktive Gestaltung<br />

der Systemform ermöglichte es, dass<br />

bei einem anliegendem Pressdruck von<br />

z.B. 20 N/cm² und gleichzeitigem Vakuum<br />

der Deckel und die Form in der<br />

Presse automatisch eine kraft- und<br />

formschlüssige Verbindung eingehen.<br />

Dadurch wird die erforderliche starre<br />

Fixierung des Materials in der Form<br />

(kein Federdeckel) gewährleistet, um<br />

das „Rückerinnerungsvermögens“ des<br />

Bindegewebes des Muskels zu überli-<br />

sten. Um Luftlöcher zwischen den<br />

Fleischrohlingen und an der Innenseite<br />

der Speckplatte zu verhindern, sowie<br />

auch die Form komplett auszufüllen,<br />

wird beim Ausformen in der „Mai –<br />

Hampress“ eine auf das jeweilige Produkt<br />

abgestimmte „Massage“ durchgeführt.<br />

Für diesen Massageeffekt ist<br />

nicht nur die frei programmierbare Anzahl<br />

der Vakuumzyklen verantwortlich,<br />

sondern das gleichzeitige Anliegen von<br />

Vakuum in Verbindung mit einer definierten<br />

Anzahl von Presszyklen und<br />

einer produktabhängigen Presskraft.<br />

9<br />

Zusätzlich ermöglicht es die Gestaltung<br />

der Systemform und die Konzeption <strong>für</strong><br />

die Be- und Entladung der Presse die<br />

Prozesse zu mechanisieren bzw. zu automatisieren.<br />

Auch wird bei der manuellen-<br />

bzw. automatischen Entnahme<br />

durch die konstruktive Gestaltung der<br />

Systemform konsequent das Auftreten<br />

von Scherkräften verhindert. Auch die<br />

anderen o.g. Zielsetzungen lassen sich<br />

mit dieser neuartigen Konzeption hinsichtlich<br />

der Formgebung von Pökelwaren<br />

kundenspezifisch umsetzen.<br />

Ergebnisse<br />

Rohpökelwaren<br />

Vor der Vorstellung auf der IFFA 2007<br />

wurde der Prototyp der „Mai –<br />

Hampress“ ein Jahr an der Technikerschule<br />

Kulmbach umfangreich getestet.<br />

Durch die intensive Vorbereitung<br />

bei der Erarbeitung der Aufgabenstellung<br />

im Vorfeld der Entwicklung ergaben<br />

die Untersuchungen nur geringfügige<br />

Änderungen an der maschinentechnischen<br />

Gesamtkonzeption.<br />

Die mit dem neuen Verfahren produzierten<br />

Endprodukte entsprachen voll und<br />

ganz der Aufgabenstellung <strong>für</strong> „geklebte“<br />

Rohschinken. Sowohl die gleichmäßige<br />

Geometrie, als auch die Luftfreiheit<br />

zwischen Teilstücken und<br />

Speckplatten bestätigten den richtigen<br />

Bild 2: Nussschinken mit Speckplatte, industriell aufgeschnitten<br />

Lösungsansatz. Beim Slicen konnten<br />

alle geschnittenen Portionen als voll<br />

verkaufsfähig bewertet werden. Auch<br />

die anderen Zielsetzungen, wie z.B. die<br />

einfache Entnahme der Rohlinge aus<br />

den Formen, wurden erfüllt. Welche<br />

Möglichkeiten dieses Verfahren hinsichtlich<br />

der Produktgestaltung ermöglicht,<br />

zeigt der geslicte Nussschinken<br />

(Bild 2) mit 3 mm Speckplatte. Auch die<br />

ziemlich exakte Geometrie über die gesamte<br />

Länge von 40 cm bei diesem Produkt<br />

(Bild 3) überzeugt. Dass dieses<br />

Verfahren auch sehr gute Ergebnisse


ei Spaltschinken mit definierter Speckauflage<br />

(Bild 4) ermöglicht, erweitert zusätzlich<br />

die zukünftigen Einsatzgebiete<br />

dieses Verfahrens.<br />

Bild 3: Nussschinken, Gesamtansicht<br />

Ergebnisse<br />

Kochpökelwaren<br />

Dass ein formgebendes Verfahren <strong>für</strong><br />

Rohpökelwaren auch einen guten luftfreien<br />

Kochschinken ermöglicht, davon<br />

war auszugehen. Sogar die klassischen<br />

Luftbläschen zwischen Fleisch und<br />

Speckplatten traten nicht mehr auf (Bild<br />

5). Dass dieses Verfahren durch seinen<br />

Massageeffekt Legefehler von angelernten<br />

Mitarbeitern fast vollständig<br />

kompensiert – auch diese nicht definierte<br />

Zielstellung wurde mit dem neuen<br />

Verfahren umgesetzt. Welche Bedeutung<br />

diese Ergebnisse <strong>für</strong> die tägliche<br />

Produktion haben, soll an dieser Stelle<br />

nicht näher ausgeführt werden.<br />

Während der Pasteurisation kommt es<br />

am Rand zu einer stärkeren Wärmeausdehnung<br />

des Materials als im Kern.<br />

Hierdurch wird der klassische – gefederte<br />

Deckel, im Gegensatz zum neuen<br />

starren Deckel, leicht angehoben. Im<br />

Kern bilden sich durch die geringere<br />

- Fachartikel -<br />

Wärmeausdehnung und den geringeren<br />

Innendruck kleinste Hohlräume<br />

zwischen den Muskelfasern – aber<br />

auch zwischen den Muskeln. Dies wird<br />

durch eine ungenügende Entlüftung<br />

bzw. Legefehler noch unterstützt. Wenn<br />

jetzt eine karge Solbildung zwischen<br />

den Muskelfasern bzw. zwischen den<br />

Scheiben besteht – wie dies z.B. bei der<br />

Bild 4: Spaltschinken<br />

Bild 5: Kochschinken mit Speckauflage, industriell aufgeschnitten<br />

10<br />

Verwendung von PSE – Muskeln der<br />

Fall ist – können diese Hohlräume durch<br />

die unzureichend gelösten<br />

myofibrillären Proteine nicht mehr<br />

„überbrückt“ werden. Es kommt zu den<br />

klassischen Problemen mit dem extraund<br />

intramuskulären Scheibenzusammenhalt.<br />

Durch die physikalische Kompensation<br />

der unterschiedlichen Ausdehnung<br />

des Fleisches beim Pasteurisieren<br />

konnten die negativen Auswirkungen<br />

des Fleischfehlers PSE auf den<br />

Scheibenzusammenhalt mit der „Mai –<br />

Hampress“ kompensiert werden.<br />

Zusammenfassung<br />

Beim Slicen von Schinkenspeck aus der<br />

Hüfte können bis zu 18% des Rohlings<br />

durch den Anschnitt bzw. das Endstück<br />

nicht wirtschaftlich verwertet werden.<br />

Bei der Kochschinkenproduktion können<br />

im Mittel mehr als 7% (Fleischwirtschft<br />

9/2007) der geschnittenen<br />

Scheiben wegen des inakzeptablen<br />

Scheibenzusammenhalt nicht mehr<br />

verkaufsfähig sein. Die mit dem neuen<br />

Pressverfahren der Firma Mai an der<br />

Technikerschule Kulmbach durchgeführten<br />

Versuche zeigen, dass durch<br />

neue Ansätze <strong>für</strong> bekannte Technologien<br />

und deren technischer Umsetzung<br />

praktikable Verfahren <strong>für</strong> die Lösung<br />

dieser Probleme erzielt werden können.<br />

Die Autoren C. Hellwig, J. Müller und<br />

M. Pabst, die die Ergebnisse der Versuche<br />

in der Facharbeit „Einsatzmöglichkeiten<br />

der Mai – Hampress <strong>für</strong><br />

Kochpökelwaren, Rohpökelwaren und<br />

formgebende Anwendungen“ darstellten,<br />

wurden da<strong>für</strong> mit dem Günter – Fries<br />

– Preis der Devro – Stiftung ausgezeichnet.


<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Fleischtechnik<br />

11


Die Ergebnisse des letzten Jahres zur<br />

Thematik „Bierwurst ohne Kühlung“<br />

zeigten bereits, dass die konservierende<br />

Wirkungsweise des Nitrits <strong>für</strong> die<br />

Haltbarkeit von Stückware ohne Kühlung<br />

ein nicht zu unterschätzender Faktor<br />

ist. Da bei derartigen Produkten nur<br />

die vegetativen Mikroorganismen<br />

durch eine normale Pasteurisation abgetötet<br />

werden, müssen die überlebenden<br />

Sporenbildner am Auskeimen gehindert<br />

werden. Bei fehlender Kühlung<br />

entscheidet bei Nitritware vor allem das<br />

Auskeimverhalten der Bacillensporen<br />

über die Haltbarkeit. Hierbei spielt nicht<br />

nur die Nitritkonzentration eine Rolle,<br />

sondern auch andere Faktoren. Im Rahmen<br />

der Untersuchungen sollte herausgearbeitet<br />

werden, welche Rolle das<br />

Nitrit in Kombination mit Lagertemperatur<br />

und a w – Wert <strong>für</strong> das Aus-<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Fleischtechnik<br />

Hürde Nitrit bei Brühwürsten<br />

Marco Gebert, Nicole Schroff, Thomas Seyferth<br />

Betreuer: Thomas Eberle, Uwe Kieser<br />

Auftraggeber: Kaufland Fleischwaren SB GmbH & Co. KG,<br />

Möckmühl<br />

Aufgabenstellung: keimen spielt, wobei als Vergleich auch<br />

„klassische“ Acetat/Laktat – Chargen<br />

mit einbezogen wurden.<br />

Ergebnisse:<br />

Für die Versuche kamen unterschiedliche<br />

Nitritkonzentrationen von 0 ppm<br />

bis 180 ppm zum Einsatz. Zusätzlich<br />

wurden die a – Werte der untersuch-<br />

w<br />

ten Chargen durch erhöhte Fettkonzentrationen<br />

bei gleichzeitig gesenkter<br />

Schüttung im geringen Maße<br />

gesenkt. Durch die Verwendung von<br />

Acetat/Lactat wurden die a – Werte<br />

w<br />

auch auf unter 0,95 verringert. Zusätzlich<br />

konnten Versuchschargen mit Unterstützung<br />

des Instituts <strong>für</strong> Mikrobiologie<br />

der BFEL mit Bacillussporen<br />

beimpft werden. Die im Sterildarm gefüllten<br />

und pasteurisierten Lyoner wurden<br />

nach der Pasteurisation unter Zimmertemperatur<br />

(25 ° C) <strong>für</strong> drei Wochen<br />

12<br />

gelagert, anschließend bei 37° C vier<br />

Tage bebrütet und in der BFEL mikrobiologisch<br />

hinsichtlich der<br />

Aussporung von Bacillensporen untersucht.<br />

Dabei reichten schon bei normalen<br />

Rezepturen und damit normalen<br />

a w – Werten die Zugabe von 0,55 ppm<br />

Nitrit aus, um die „hauseigenen“<br />

Bacillussporen am Auskeimen zu hindern,<br />

bei einer Zugabe von 110 ppm<br />

Nitrit wurde dies sogar bei den mit<br />

Bacillensporen beimpften Chargen verhindert.<br />

Diese Ergebnisse zeigen sehr<br />

deutlich, wie durch die Wirkung des<br />

Nitrits nicht nur eine Lagerung ohne<br />

Kühlung möglich ist, sondern dass die<br />

konservierende Wirkung den mikrobiologischen<br />

Verderb beim unsachgemäßen<br />

Umgang mit gepökelten Fleischerzeugnissen<br />

entgegenwirkt. Wenn aus<br />

irgendwelchen Gründen auf Nitrit bei<br />

den klassischen gepökelten Produkten<br />

verzichtet werden soll, sollte der Kunde<br />

wegen dem höheren mikrobiologischen<br />

Risiko über einen sorgsameren<br />

Umgang mit diesem Produkt informiert<br />

werden.


<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Fleischtechnik<br />

Citrat bei der Kochschinkenproduktion,<br />

handgelegt<br />

Markus Grandkowski, Andreas Hofmann, Danijel Rasic,<br />

Jasmin Smolinski<br />

Betreuer: Thomas Eberle, Michael Ascherl<br />

Auftraggeber: Wolf GmbH, Schwandorf<br />

Aufgabenstellung:<br />

Die Zugabe von Phosphat bei der Herstellung<br />

von Fleischerzeugnissen und<br />

die entsprechende Kenntlichmachung,<br />

auch bei der Zugabe von geringen<br />

Konzentrationen, wurde und wird von<br />

vielen Einkäufern des Lebensmitteleinzelhandels<br />

als verkaufshemmend betrachtet.<br />

Dagegen ist z.B. Citrat nicht<br />

negativ besetzt, warum dies so ist, ist<br />

eigentlich nicht erklärbar. Dies betrifft<br />

auch die Vermarktung von Kochpökelwaren.<br />

Deswegen wird immer wieder an<br />

Produzenten von Kochpökelwaren herangetreten,<br />

auf die Zugabe von Phosphat<br />

zu verzichten und durch Citrat zu<br />

ersetzen. Hier spielt auch eine Rolle,<br />

dass in der fleischbezogenen Ausbildung<br />

über Jahrzehnte der Austausch<br />

von Phosphat durch Citrat als problem-<br />

los vermittelt wurde. Was dabei nicht<br />

erwähnt wird und wurde ist, dass diese<br />

Aussage bei den heutigen Anforderungen<br />

an eine reproduzierbare<br />

Produktqualität nur zutrifft, wenn ein<br />

s.g. Blindwert Phosphat zum Einsatz<br />

kommt. Ziel der Untersuchungen war<br />

es, welchen Einfluss der Verzicht von<br />

Phosphat, auch im s.g. Blindwertbereich,<br />

auf die Technologie und auf<br />

das Endprodukt tatsächlich hat.<br />

Ergebnisse:<br />

Die wirtschaftlich interessante Ausreizung<br />

des Wasser – Eiweiß – Koeffizienten<br />

ist durch den Verzicht von<br />

Phosphat und den Einsatz von Citrat<br />

möglich. Dass das Anschnittbild etwas<br />

stumpf aussieht – ist auch noch<br />

im akzeptablen Bereich. Viel proble-<br />

13<br />

matischer ist bei einem vollständigen<br />

Verzicht von Phosphat die fehlende<br />

„Fließfähigkeit“ beim Legen der Teilstücke.<br />

Sogar professionelle Einleger<br />

können diesen Nachteil nur durch einen<br />

sehr hohen zeitlichen Aufwand<br />

beim Einlegen in Kochschinkenformen<br />

kompensieren. Trotz diesem hohen<br />

Aufwand beim Legen kann der<br />

Scheibenzusammenhalt zwischen den<br />

einzelnen Teilstücken beim Aufschneiden<br />

einmal ausreichend sein – aber das<br />

andere mal katastrophal. Beim Einsatz<br />

industrieller Schneidverfahren (Slicer)<br />

kann dies ohne weiteres zu einem 100%<br />

- igen Schneidverlust führen. Die Ergebnisse<br />

der Versuche zeigen sehr<br />

deutlich, ohne E – Nummern und damit<br />

ohne die Zugabe von Fremdphosphat<br />

sind Kochschinken <strong>für</strong> den LEH wirtschaftlich<br />

nicht herstellbar bzw. nur mit<br />

sehr hohem Erklärungsbedarf (Marketing)<br />

verkäuflich. Im handwerklichen<br />

Bereich oder bei Direktvermarktern ist<br />

die Vermarktung von Kochschinken<br />

ohne Phosphat denkbar – aber nur<br />

dann, wenn der Kunde die erklärungsbedürftigen<br />

ungewöhnlichen Produktqualitäten<br />

als Mehrwert <strong>für</strong> den Verzicht


auf Phosphat akzeptiert. Folglich zeichnen<br />

sich Kochschinken ohne E – Nummern<br />

entweder durch eine sehr erklärungsbedürftige<br />

Produktqualität aus<br />

oder es wurde mit dem Blindwert Phosphat<br />

gearbeitet – obwohl Artikel 5 (2)<br />

LMKV den Ausnahmetatbestand des<br />

Blindwertes Phosphat nicht kennt.<br />

Kondenswasserbildung<br />

in SB<br />

Frischfleischpackungen<br />

Michael Egerer, Alexander<br />

Lemmer, Tanja Janz<br />

Betreuer: Thomas Eberle,<br />

Uwe Kieser<br />

Auftraggeber: Kaufland<br />

Fleischwaren SB GmbH &<br />

Co. KG, Möckmühl<br />

Aufgabenstellung:<br />

Bei der Präsentation von Frischfleisch<br />

in MAP – Packungen kann es immer<br />

wieder zu einer sichtbaren Kondensa-<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Fleischtechnik<br />

tion von Wasser an der Unterseite der<br />

Oberfolie kommen. Da<strong>für</strong> ist eine Vielzahl<br />

von Faktoren verantwortlich:<br />

hauptsächlich die höhere Temperatur<br />

in der Gasatmosphäre der MAP – Verpackung<br />

durch die Beleuchtung der SB<br />

– Theke im Verhältnis zur Umgebungstemperatur,<br />

dies kann noch durch den<br />

absoluten Gehalt an Wasserdampf in<br />

der Gasphase in Abhängigkeit von Füllgut<br />

und Befüllungsgrad beeinflusst<br />

werden.<br />

Eine Möglichkeit, die Kondenswasserbildung<br />

zu minimieren ist eine möglichst<br />

konstante Temperaturverteilung im<br />

Kühlmöbel – bei offener Theke nur eingeschränkt<br />

möglich. Der andere Weg<br />

ist die Antifogschicht auf der Oberfolie,<br />

welche die Grenzflächenspannung des<br />

kondensierten Wassers senkt und dadurch<br />

das „Ablaufen“ des Wassers<br />

von der Oberfolie ermöglicht. Diese<br />

Schichten werden von den Herstellern<br />

unterschiedlich aufgebracht (Lackierung)<br />

oder in das Folienmaterial (Granulat)<br />

eingebracht. Die durchgeführten<br />

Versuche sollten die unterschiedlichen<br />

14<br />

Antifogschichten unterschiedlicher<br />

Folienanbieter auf ihre Wirksamkeit<br />

hinsichtlich der Senkung der<br />

Grenzflächenspannung überprüfen.<br />

Ergebnisse:<br />

Bei den Untersuchungen stellte sich<br />

heraus, dass die Wirksamkeit der lakkierten<br />

Antifogschichten von Hersteller<br />

zu Hersteller sehr stark schwanken.<br />

Insbesondere während der unterschiedlich<br />

langen Lagerung der Oberfolie<br />

verminderte sich die Vermeidung<br />

der sichtbaren Kondensation unterschiedlich<br />

stark. Am wirkungsvollsten<br />

war eine in das PP – Material eingranulierte<br />

Antifogschicht eines<br />

Folienherstellers, die auch nach einer<br />

Lagerung von 6 Monaten und starken<br />

Temperaturdifferenzen zwischen der<br />

Unterseite und der Oberseite der Oberfolie<br />

sehr gute Resultate lieferte. Die<br />

Ergebnisse hatten Einfluss bei der Entscheidung<br />

des Auftraggebers hinsichtlich<br />

des Folienlieferanten.


Aufgabenstellung:<br />

Das fehlende Nitrit bei Nürnberger<br />

Bratwürsten (auch bei anderen<br />

ungepökelten Brühwürstchen) führt<br />

trotz der vorherrschenden anaeroben<br />

Bedingungen in der Verpackung<br />

und der Kühllagerung zu deutlichen<br />

Abstrichen am MHD. Verantwortlich<br />

könnte theoretisch ein unzureichender<br />

Pasteurisationseffekt als Funktion<br />

des Ausgangskeimgehaltes sein<br />

– der u.a. auch von den Gewürzen<br />

beeinflusst wird. Hauptursache da<strong>für</strong><br />

ist aber die Erhöhung des<br />

Oberflächenkeimgehaltes durch die<br />

Rekontamination zwischen der Pasteurisierung<br />

und der Verpackung.<br />

Während bei einer Weichverpackung<br />

durch die sich anschließende<br />

Nachpasteurisation die vegetativen<br />

Keime auf der Oberfläche abgetötet<br />

werden, ist dieses Verfahren<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Fleischtechnik<br />

Keimarme Gewürze und andere keimreduzierende Maßnahmen<br />

bei Nürnberger Bratwürste n<br />

Liane Leschinski, Wolf-Dietrich Piehler, Stefan Weidner<br />

Betreuer: Thomas Eberle, Michael Ascherl<br />

Auftraggeber: Wolf GmbH, Schwandorf<br />

<strong>für</strong> die klassische MAP – Verpackung<br />

nicht geeignet. Es sind aber keimreduzierende<br />

Maßnahmen kurz vor der<br />

Verpackung denkbar, die einen geringeren<br />

Oberflächenausgangskeimgehalt<br />

zum Zeitpunkt der Verpackung ermöglichen.<br />

Die Untersuchungen sollten<br />

zeigen, ob sich durch eine vor der Verpackung<br />

zwischengeschaltete Oberflächenpasteurisation<br />

die Haltbarkeit<br />

verlängern lässt. Zusätzlich sollte überprüft<br />

werden, ob der Einsatz von keimreduzierten<br />

Gewürzen einen Sinn bei<br />

diesem Produkt ergibt.<br />

Ergebnisse:<br />

Der Vorteil von keimreduzierten Gewürzen<br />

bei Fleischzubereitungen hinsichtlich<br />

der längeren Haltbarkeit durch den<br />

geringeren Ausgangskeimgehalt ist<br />

unbestritten. Bei roh fermentierten Produkten<br />

mit einem erhöhten mikrobiologischen<br />

Restrisiko (z.B. Zwiebel-<br />

15<br />

mettwurst) kann die Verwendung auch<br />

sinnvoll sein. Bei pasteurisierten<br />

Fleischerzeugnissen ist wie erwartet<br />

eine Verlängerung der Haltbarkeit nicht<br />

erkennbar gewesen. Aber auch die<br />

Oberflächenpasteurisation vor der Verpackung<br />

– sowohl durch Sattdampf als<br />

auch durch trockene Hitze – zeigte bei<br />

den mikrobiologischen Untersuchungen<br />

keine positive Wirkung auf die<br />

Keimdynamik. Wahrscheinlich reichen<br />

schon die wenigen Minuten zwischen<br />

Oberflächenpasteurisation und dem<br />

Verschließen der Verpackung aus, um<br />

bei den Bedingungen in unserem Praktikum<br />

schon alleine durch die Luftkontamination<br />

den Effekt des vorgelagerten<br />

Verfahrens zu negieren.<br />

Wenn man rückblickend die über Jahre<br />

durchgeführten Versuche zur<br />

Haltbarkeitsverlängerung von gebrühten<br />

Bratwürsten in MAP – Verpackungen<br />

in unserem Hause betrachtet, sollte<br />

das MHD 14 Tage bei 7° C Lagertemperatur<br />

im Handel nicht überschreiten<br />

(vorgelagerte Prozesse bei 0 – 2 °C<br />

nicht eingeschlossen) oder die<br />

bakteriostatische bzw. a w – Wert senkende<br />

Wirkung von Acetat/Lactat in<br />

Betracht gezogen werden.


Aufgabenstellung:<br />

SB – Frischfleisch ist heutzutage im<br />

Lebensmitteleinzelhandel nicht mehr<br />

wegzudenken. Während am Anfang<br />

hauptsächlich Fleisch auf diesem Wege<br />

vermarktet wurde, werden immer stärker<br />

Fleischzubereitungen als Halbfabrikate<br />

mit einem hohen Conveniencegrad<br />

angeboten. Diese dienen neben der<br />

Unterscheidung von den Mitbewerbern<br />

auch der besseren Wertschöpfung.<br />

Dadurch sind die Lieferanten immer<br />

stärker gefordert, dem LEH entsprechende<br />

Angebote zu unterbreiten. Ein<br />

mögliches Produkt <strong>für</strong> den SB – Bereich<br />

ist das klassische Wiener Schnitzel (aus<br />

Kalbfleisch), welches in Deutschland<br />

im SB – Sektor noch nicht vermarktet<br />

wird. Die Erarbeitung aller Rand-<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Fleischtechnik<br />

Wiener Schnitzel <strong>für</strong> den SB – Bereich<br />

Isabell Eichler, Albert Ferner, Manuela Nölle<br />

Betreuer: Thomas Eberle, Ludger Paus<br />

Auftraggeber: Ekro, Apeldoorn (NL)<br />

parameter <strong>für</strong> ein derartiges Produkt<br />

und deren Verifizierung war Gegenstand<br />

des Projektauftrages.<br />

Ergebnisse:<br />

Den ersten Schwerpunkt stellte die Verwendbarkeit<br />

unterschiedlicher Teilstücke<br />

(u.a. Unterschale, Kugel) frisch<br />

und TK und die entsprechende<br />

Zerlegekalkulation dar. Dabei konnten<br />

beim Einsatz von TK – Ware (frisch eingefroren,<br />

vakuumverpackt) weder optische<br />

noch sensorische Unterschiede<br />

festgestellt werden, auch kein erhöhter<br />

Tropfsaftverlust in der Verpackung<br />

bzw. Bratverlust. Einen großen Umfang<br />

der Untersuchungen betraf die Ermittlung<br />

der Lakezusammensetzung, der<br />

Einspritzparameter und der Panadeauswahl.<br />

Bei der Erarbeitung der Würzung<br />

16<br />

und der Panade hatten die sensorischen<br />

Bewertungen von perspektivischen<br />

Kunden (Einkäufer LEH) einen<br />

besonderen Stellenwert. Für die<br />

Verifizierung der Teilergebnisse wurde<br />

eine komplette Industrielinie in Kulmbach<br />

aufgebaut und stand zwei Tage<br />

<strong>für</strong> umfangreiche Tests zur Verfügung.<br />

Die Dokumentation der einzelnen<br />

Verfahrensschritte, inklusive CCP und<br />

CP rundet den Lösungsvorschlag <strong>für</strong><br />

dieses Produkt ab.


Aufgabenstellung:<br />

Im Zuge der Ausweitung der Produktionsanlagen<br />

und der Erweiterung der<br />

Produktpalette stiegen in den letzten<br />

Jahren die Abwassermengen und deren<br />

organische Feststoffbelastung.<br />

Während der nächtlichen Hauptreinigungszeiten<br />

der großen Mischtrommeln,<br />

Förderbänder, Tanks und<br />

Boxen werden die Feststoffe mit Siebwägen<br />

und –boxen teilweise abgetrennt.<br />

Da BAT BT zukünftig auch Zwischenprodukte<br />

<strong>für</strong> andere Produktionsstätten<br />

herstellt, soll geprüft werden, ob<br />

kurzfristige Erhöhungen der Abwasser-<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Verarbeitungstechnik<br />

Erfassung und Verringerung der Feststoffbelastung von<br />

Reinigungsabwässern der British-American-Tobacco Factory<br />

Bayreuth im Bereich der PMD<br />

Julia Bauernfeind<br />

Betreuer: Anita Schelter-Graf, Jürgen Beck<br />

Partner: British-American-Tobacco Germany GmbH, Bayreuth<br />

schmutzfracht durch den Einsatz geeigneter<br />

Methoden reduziert werden können<br />

incl. Kostenmanagement.<br />

Gemessen wurden an insgesamt 13 Stellen<br />

folgende Parameter:<br />

• Absetzbare Stoffe<br />

• Abfiltrierbare Stoffe<br />

• CSB-Wert<br />

• pH-Wert<br />

• Temperatur<br />

Ergebnisse:<br />

1. Abwassergrenzwerte werden nicht<br />

überschritten<br />

2. Verminderung des Feststoffanteils<br />

durch Einsatz von<br />

17<br />

• Abwasserreinigungsmaschinen<br />

Test eines Spaltsiebes: mit Veränderungen<br />

des Zulaufes einsatzfähig;<br />

Die derzeitigen Abwasserkosten<br />

rechtfertigen die hohen Anschaffungskosten<br />

<strong>für</strong> ein Spaltsieb nicht<br />

Prüfung weiterer maschineller Filter<br />

und Siebe<br />

• Stapelwassertanks: <strong>für</strong> die Abteilung:<br />

Soßenküche fest geplant;<br />

später weitere Produktionszweige<br />

3. Bauliche Maßnahmen:<br />

Verringerung der vielen Abwasser-<br />

Einleitstellen auf drei bis vier.


Aufgabenstellung<br />

Der Gehalt an Sauerstoff im Kopfraum<br />

einer Flasche Bier ist ein wesentlicher<br />

Parameter <strong>für</strong> die Lagerstabilität. Daher<br />

ist ein einfaches, reproduzierbares und<br />

preiswertes Verfahren zur Bestimmung<br />

<strong>für</strong> die Qualitätssicherung von großem<br />

Interesse.<br />

Das gegenwärtige Standardverfahren<br />

ist die Unterwasser-Trichter-Methode.<br />

Dabei wird die zu untersuchende Flasche<br />

unter Wasser von Hand geöffnet<br />

und das entweichende Gas mit einem<br />

kopfüber angebrachten Trichter aufgefangen<br />

und bestimmt (siehe Bild).<br />

Es sollte eine alternative Methode, das<br />

Orbisphere-Verfahren mit der Standard-<br />

Methode verglichen werden. Hier<br />

erfasst eine Messsonde direkt den O 2 -<br />

Gehalt im Bier. Dieser Wert kann dann<br />

auf den Sauerstoffgehalt im Kopfraum<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Verarbeitungstechnik<br />

Vergleich verschiedener O 2 -Messverfahren <strong>für</strong> Bier<br />

Johannes Brand, Korbinian Engelschall, Enrico Krause<br />

Betreuer: Dr. Günther Hartmann, Thomas Schmitt<br />

Partner: <strong>Kulmbacher</strong> Brauerei AG<br />

umgerechnet werden. Der Vorteil dieser<br />

Methode liegt vor allem in der niedrigeren<br />

Analysenzeit und der geringeren<br />

benötigten Arbeitszeit.<br />

Ergebnisse<br />

Es wurden aus aktuellen Produktionen<br />

jeweils mehrere Flaschen aus einer<br />

Charge genommen. Eine Hälfte wurde<br />

nach der Standard-Methode, die andere<br />

nach der Orbisphere-Methode untersucht.<br />

Der Vergleich der Messwerte zeigte,<br />

dass die beiden Methoden keine vergleichbaren<br />

Messergebnisse ergaben.<br />

Auch die Eleminierung von Ausreißern<br />

ergab keine bessere Übereinstimmung.<br />

Ebenso war eine Vergrößerung der statistischen<br />

Basis durch Untersuchung<br />

einer größeren Probenzahl ohne Erfolg.<br />

Eine definitive Aussage über die Ursachen<br />

<strong>für</strong> die fehlende Übereinstimmung<br />

18<br />

war nicht möglich, da zu viele Ursachen<br />

in Frage kommen. Zum einen kann ein<br />

methodischer Fehler in frage kommen,<br />

da die beiden Messmethoden auf gänzlich<br />

unterschiedlichen Ansätzen beruhen.<br />

Ebenso kann es wesentlich sein,<br />

dass die einzelnen Flaschen unterschiedliche<br />

Mengen an Sauerstoff enthalten,<br />

und so die Ergebnisse zweier<br />

Flaschen nicht übereinstimmen können.<br />

Diese Unterschiede lassen sich<br />

jedoch nicht vermeiden. Auch mehrfach<br />

wiederholte Messungen und Diskussionen<br />

mit den Geräteherstellern<br />

brachten keine Klärung, so dass die<br />

Unterwasser-Trichter-Methode trotz<br />

des Zeitaufwands als Standard-Methode<br />

beibehalten wird.


<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Verarbeitungstechnik<br />

Erfassung von Lohnstückkosten im Fertigungsbereich<br />

Roland Schmidt, Sven Dirr, Stephan Wagner<br />

Betreuer: Udo Lindlein, Stephanie Karl<br />

Partner: Ludwig Stocker Hofpfisterei GmbH, München<br />

Aufgabenstellung<br />

Vorgehensweise<br />

Für die Produktkalkulation ist es von Die Hofpfisterei bedient den Markt <strong>für</strong><br />

Bedeutung, die vorhandenen Werte Brote mit einer breiten Produktpalette,<br />

ständig zu überprüfen und zu aktuali- welche eine Vielzahl von unterschiedlisieren.<br />

Im Rahmen dieser Projektarbeit chen Arbeitsschritten und Arbeitszei-<br />

sollten nun die Lohnkosten im Fertiten zwischen den einzelnen Brotsorten<br />

gungsbereich der Fa. Hofpfisterei in zur Folge hat. Die Herausforderung<br />

München, Kreittmayerstraße <strong>für</strong> alle bestand also darin, die Vielzahl von Ar-<br />

Brote der Produktpalette erfasst werbeitsschritten getrennt je Brotsorte zu<br />

den. Hierbei sollten auch nicht direkt erfassen und die ausführenden Mitar-<br />

zurechenbare Personalkosten – etwa beiter jeweils zu zuordnen. An dieser<br />

die des Schichtleiters – auf die Brote Stelle wurden <strong>für</strong> die einzelnen Mitar-<br />

umgelegt werden.<br />

beiter Zeiten gemessen. Für die späte-<br />

Als fakultatives „Ziel“, d.h. der Projektre Berechnung der Stückkosten in eigruppe<br />

steht die Erfüllung frei – wird nem Excel-Datenblatt wurde von<br />

von der Hofpfisterei ein Excel-Daten- Durchschnittswerten der Mitarbeiter<br />

blatt gewünscht, welches in der Lage an einer Kostenstelle ausgegangen.<br />

ist, <strong>für</strong> neue Brotsorten den Personal- Nach Verknüpfung der erfassten Zeikostenanteil<br />

auszurechnen.<br />

ten je Mitarbeiter und Kostenstelle mit<br />

19<br />

den Stundenlöhnen konnte <strong>für</strong> jede<br />

Brotsorte, die eine bestimmte Kostenstelle<br />

passierte auch eine Aussage zu<br />

den anfallenden Lohnkosten getroffen<br />

werden. Darüber hinaus anfallende Personalkosten<br />

im Fertigungsbereich –<br />

etwa <strong>für</strong> Schichtleiter – wurden auf die<br />

Zahl der Brote verteilt. Ihr Einfluss auf<br />

die Höhe der Personalkosten je Brot ist<br />

gering.<br />

Ergebnisse<br />

Die Projektgruppe konnte die Aufgabenstellung<br />

zur vollsten Zufriedenheit<br />

der Geschäfts- und Produktionsleitung<br />

der Hofpfisterei erfüllen. Die über die<br />

reguläre Aufgabenstellung hinausgehende<br />

Erstellung des Excel-Datenblattes<br />

konnte ebenfalls zur vollsten Zufriedenheit<br />

erfüllt werden.


Betreuer: Thomas Birus<br />

Der Explosionsschutz bei der Fa. Raps<br />

sollte den neuen ATEX-Richtlinien<br />

angepasst werden. Zudem fordert die<br />

Berufsgenossenschaft ein Explosionsschutzdokument<br />

<strong>für</strong> jedes Werk. Die<br />

erste Aufgabe bestand darin, herauszufinden,<br />

was in den ATEX-Richtlinien<br />

geregelt ist und wie diese Vorgaben im<br />

Werk umzusetzen sind. Die Umsetzung<br />

obliegt der Eigenverantwortung des<br />

Betriebes. Eine der konkreten Vorgaben<br />

ist die Einteilung der Räume und Anlagen<br />

in Explosionsschutzzonen.<br />

Im nächsten Abschnitt wurden die Räume<br />

anhand der dort auftretenden<br />

Staubbelastung unter Normalbedingung<br />

bewertet, in Zonen eingeteilt und<br />

in Grundrisspläne des Werkes übertragen.<br />

Diesem Schritt schloss sich eine<br />

Vermessung der Räume und Anlagen<br />

an, um die Maschinen und Anlagen mit<br />

den relevanten Sicherheitsabständen<br />

in die Pläne einzuzeichnen. Zudem wurden<br />

die Maschinen und Anlagen in<br />

Zonen eingeteilt. Hierbei war darauf zu<br />

achten, dass das nähere Umfeld der<br />

Maschine und das Maschineninnere<br />

getrennt zu bewerten ist. Dabei wurde<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Verarbeitungstechnik<br />

Erstellung eines Explosionsschutzdokuments<br />

im Coating-Werk der Fa. Raps<br />

Alexander Michel, Udo Hofknecht, Christian Bock<br />

bereits ein Augenmerk auf explosionsschutzrelevante<br />

technische Einrichtungen<br />

gelegt. Dies betrifft z.B. Erdungen,<br />

Abdeckungen und elektrische Betriebsmittel.<br />

Die gesammelten Ergebnisse<br />

wurden in eine Exceltabelle eingetragen.<br />

Das Explosionsschutzdokument sollte<br />

sich aus einem Raum-, Maschinen-, und<br />

Rohstoffkataster zusammensetzen. Die<br />

Räume wurden in ein vierstelliges<br />

Nummern und Buchstabensystem eingeteilt,<br />

wobei die erste Stelle das Stockwerk<br />

angibt und die weiteren drei Ziffern<br />

eine fortlaufende Nummerierung<br />

darstellen. Diese Raumnummern wurden<br />

nun in das Raumkataster übertragen.<br />

Diese werden durch den Raumnamen,<br />

die darin befindlichen Anlagen<br />

sowie einen Verweis auf das dazugehörige<br />

Explosionsschutzdokument ergänzt.<br />

Im Maschinenkataster sind <strong>für</strong> jede<br />

Maschine im Exceldokument alle<br />

sicherheits- und explosionsschutzrelevanten<br />

Angaben enthalten. Diese<br />

Informationen wurden bei den Herstellern<br />

erfragt und im Internet recherchiert.<br />

20<br />

Bei der Erstellung des Rohstoffkatasters<br />

war es zuerst erforderlich die<br />

verwendeten Rohstoffe mit Rohstoffnummer<br />

und Rohstoffnamen sowie<br />

Mindestzündenergien im Internet oder<br />

aus den internen Rohstoffspezifikationen<br />

herauszusuchen.<br />

Ein Musterbeispiel wurde anhand der<br />

Taumelsiebmaschine erarbeitet. Dieses<br />

Dokument stellt die Verknüpfung von<br />

Maschinen-, Raum- und Rohstoffkataster<br />

dar. Als Grundlage wurde Zitronensäure<br />

ausgewählt, da diese von<br />

allen verarbeiteteten Rohstoffen die<br />

niedrigste Mindestzündenergie aufweist.<br />

Nur wenn der Grenzwert unter<br />

der Mindestzündenergie des Rohstoffes<br />

liegt, darf der Rohstoff auf der Maschine<br />

verarbeitet werden. Der Anlagenführer<br />

kann nun aus dem<br />

Explosionsschutzdokument alle<br />

Explosionsschutzanweisungen entnehmen.


<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Verarbeitungstechnik<br />

Untersuchungen zur Rissbildung in<br />

glutenfreiem Brot<br />

Katja Blüse, Maria Kotschenreuther, Michael Thümmler<br />

Betreuer: Dr. Friedrich Kögel<br />

Partner: Fa. Mühle Hubmann, Neunkirchen/Br.<br />

Aufgabenstellung / Lagerzeit. Deshalb wurden Brote 6 Wo-<br />

Zielsetzung<br />

chen lang gelagert und täglich gewo-<br />

Die Mühle Hubmann stellt vakuumverpackte<br />

glutenfreie Brote her, die durch<br />

Pasteurisation haltbar gemacht werden,<br />

da der Reformhandel eine Mindesthaltbarkeit<br />

von 4 Monaten fordert. Bei<br />

diesem Produkt häufen sich jedoch die<br />

Reklamationen, da sporadisch Brote<br />

nach ca. 3-4 Wochen seitlich in der Krume<br />

unterhalb der Kruste einreißen. Der<br />

Scheibenzusammenhalt geht damit verloren.<br />

Darüberhinaus wirkt die Konsistenz<br />

der Krume trocken. Unsere Aufgabe<br />

bestand darin, die Ursachen <strong>für</strong><br />

dieses Phänomen zu finden.<br />

gen. Der Wasserverlust war jedoch so<br />

gering, dass ungeeignete Verpackungsfolie<br />

oder schlechte Schweißnähte als<br />

Ursache ausgeschlossen werden konnten.<br />

Daraufhin untersuchten wir den<br />

Einfluss von Druckbelastungen auf das<br />

Brot. Sie treten beim Vakuumverpacken<br />

und Pasteurisieren im Autoklaven auf.<br />

In zahlreichen Versuchen variierten wir<br />

das Vakuum und die Temperatur beim<br />

Abpacken sowie den Gegendruck im<br />

Autoklaven. Anschließend wurden die<br />

Brote gelagert und periodisch beurteilt.<br />

Es wurde keinerlei Rissbildung beob-<br />

Ergebnisse<br />

achtet.<br />

Zunächst vermuteten wir eine schlichte<br />

Austrocknung der Brote während der<br />

Aus der klassischen Brotbäckerei weiß<br />

man, dass die Anbacktemperatur, die<br />

Teigausbeute sowie der Säuregrad<br />

21<br />

Auslöser <strong>für</strong> Krumenrisse sein können.<br />

Wir untersuchten diese Faktoren, indem<br />

wir über hundert Versuchsbrote<br />

buken und wie oben Lagerversuche<br />

durchführten. Auch hier konnten wir<br />

keinen Einfluss auf die Rissbildung<br />

feststellen, mit Ausnahme von Broten<br />

mit einem sehr hohen Säuregrad, die<br />

aber nicht genusstauglich waren.<br />

Eine eindeutig erhöhte Neigung zur<br />

Rissbildung zeigten Brote, denen wir<br />

Restbrotkrümel zusetzten. Als alleinige<br />

Ursache <strong>für</strong> die Risse können sie<br />

allerdings nicht herhalten, da immer<br />

wieder Chargen mit Restbrot gebacken<br />

wurden, die keinerlei Risse aufwiesen.<br />

Durch die Arbeit konnten viele<br />

Verfahrensparameter als Ursache <strong>für</strong><br />

die Rissbildung in glutenfreiem Brot<br />

ausgeschlossen werden, einen eindeutigen<br />

Auslöser <strong>für</strong> dieses Phänomen<br />

fanden wir jedoch nicht.


<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Verarbeitungstechnik<br />

Entwicklung eines Verfahrens zur<br />

Kaltvormischung von Rindergulasch<br />

Jochen Rieger, Alexander Rosner, Roland Zierer<br />

Betreuer: Dr. Friedrich Kögel<br />

Partner: Fa. Wolf GmbH, Schwandorf<br />

Aufgabenstellung /<br />

die Sauce aus, verdünnt sie und<br />

Zielsetzung<br />

senkt damit deren Viskosität.<br />

2. Der Anteil des gekochten Fleisches<br />

Bei dem bestehenden Verfahren zur<br />

im Gulasch sollte laut Spezifikati-<br />

Herstellung von Rindergulasch wird<br />

on einen bestimmten Wert nicht<br />

das Fleisch und die Sauce separat vor-<br />

unterschreiten. Bisher wurde progekocht<br />

und anschließend vermengt,<br />

blemlos gekochtes Fleisch dosiert,<br />

in Gastroschalen verpackt und sterili-<br />

nun musste aber rohes Fleisch zusiert.<br />

Wir sollten einen in der Praxis<br />

gegeben werden.<br />

umsetzbaren Prozess finden, in dem das<br />

Aus diesen Gründen musste in Vorver-<br />

rohe Fleisch mit einer kaltangerührten<br />

suchen der Fleischsaftverlust beim<br />

Sauce verpackt und über die Sterilisa-<br />

Garen ermittelt werden. Damit konnten<br />

tion gegart wird. Die Produkteigen-<br />

wir die Dosage des Rohfleisches erschaften<br />

des herkömmlichen Erzeugrechnen.<br />

Die Sauce wurde mit entsprenisses<br />

sollten beibehalten werden.<br />

chend weniger Wasser angerührt. Um<br />

Ergebnisse<br />

die Viskosität der Sauce konstant zu<br />

Bei der Vorkochung des Fleisches tritt halten, wurde nach der Bestimmung der<br />

eine erhebliche Menge Fleischsaft aus. Viskosität der Originalsauce die Visko-<br />

Damit ergaben sich zwei Probleme: sität der kalt angerührten Sauce durch<br />

1. Bei der Garung des rohen Fleisches Rezepturvariationen optimiert.<br />

in der Verpackung im Verlauf der Das Hauptproblem des neuen Verfah-<br />

Sterilisation tritt der Fleischsaft in rens bestand darin, dass das Fleisch<br />

22<br />

infolge eines Eiweißaustritts beim Garen<br />

zur Verklumpung neigte. Es wurden<br />

zahlreiche Versuche unternommen, dieses<br />

Phänomen zu überwinden: Wir verwendeten<br />

gepoltertes und<br />

ungepoltertes Fleisch, coateten das<br />

Fleisch mit Öl und/oder mit Teilmengen<br />

der Sauce, mischten das Fleisch mit der<br />

gesamten Sauce vor und untersuchten<br />

den Einfluss von Stand- bzw.<br />

Rotationsautoklavierung. Schließlich<br />

ist es uns gelungen, ein Verfahren zu<br />

finden, bei dem eine Verklumpung des<br />

Fleisches weitgehend verhindert werden<br />

konnte.


Aufgabenstellung<br />

Ham- und Cheeseburger werden als<br />

Conveniece-Produkt in Folie verpackt<br />

angeboten. Der Verbraucher erhitzt sie<br />

vor dem Verzehr. Dabei kommt unter<br />

anderem die Mikrowelle in Frage. Vorteile<br />

sind einfache Handhabung und<br />

kurze Zubereitungszeit. Ein Nachteil ist<br />

die fehlende Produktbräunung.<br />

Diese kann durch Verwendung eines<br />

Suszeptors und des EcoVent-Systems<br />

auch in der Mikrowelle erreicht werden.<br />

Dabei wird der Burger in der Verpakkung<br />

in die Mikrowelle gegeben. Die<br />

Erwärmung des Produktes erfolgt bis<br />

zu einem definierten Punkt, an dem die<br />

Verpackung an einer Sollbruchstelle<br />

öffnet. Damit kann Wasserdampf entweichen<br />

und anschließend werden<br />

Röstvorgänge erleichtert.<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Verarbeitungstechnik<br />

Optimierung von Ham- und Cheeseburgern <strong>für</strong> die Mikrowelle<br />

André Ahlwart, Sebastian Mosch, Nico Bolz, Jörg Vogel<br />

Betreuer: Dr. Günther Hartmann<br />

Partner: Südpack Verpackungs GmbH, Ochsenhausen<br />

Die Hitzeentwicklung an einem<br />

metallbeschichteten Karton (Suszeptor),<br />

der am Produkt möglichst anliegt,<br />

führt dann zu einer Bräunung des<br />

Brötchens mit einer angenehmen<br />

Knusprigkeit und einem guten Aroma.<br />

Für den Produzenten von Ham- und<br />

Cheeseburgen sollten Anwendungsrezepturen<br />

entwickelt und getestet werden,<br />

die der Hersteller der Verpackung,<br />

die Südpack GmbH, seinen Kunden zur<br />

Verfügung stellen möchte.<br />

Ergebnisse<br />

Für Brötchen lagen von einer vorjährigen<br />

Arbeit die benötigten Rezepturen<br />

vor. In Versuchsreihen wurden verschiedene<br />

Fleischpatties auf ihre Eignung<br />

hinsichtlich Wasserverlust, Bräunung<br />

und Aroma getestet.<br />

23<br />

Anschließend erfolgte ebenso die Ermittlung<br />

geeigneter Käsesorten und die<br />

Entwicklung der Saucen unter Berücksichtigung<br />

von Aroma, Fließverhalten<br />

und Verhalten im Produkt bei der Lagerung<br />

(kein Eindringen in das Brötchen<br />

bei gleichzeitig angenehmem Mouth-<br />

Feeling).<br />

Abschließende Lagerversuche dienten<br />

der Ermittlung geeigneter Zusammensetzungen<br />

der Produktatmosphäre. Die<br />

geforderten 21 Tage konnten dabei<br />

ohne Schwierigkeiten erreicht werden.<br />

Diese Arbeit wurde mit dem ersten Preis<br />

des Freundeskreises der Verarbeitungstechniker<br />

ausgezeichnet.


Produktionsoptimierung durch<br />

Aufbau eines<br />

Instandhaltungssystems<br />

mittels IT-Medium in eine<br />

vorhandene Systemlandschaft<br />

Marlies Wagner, Susanne<br />

Rauber, Wolfgang Roider<br />

Betreuer: Helmut Zumkley;<br />

Thomas Birus<br />

Projektfirma: Pöschl Tabak<br />

GmbH und Co. KG<br />

Momentan wird die Wartung zeitgesteuert<br />

(z.B. vierteljährlich) und ohne<br />

Berücksichtigung der Produktionsmengen<br />

durchgeführt. Die Wartungspläne<br />

werden kompliziert verwaltet,<br />

ausgedruckt und ausgegeben. Eine<br />

Analyse der Störzeiten erfolgt nur begrenzt.<br />

Es stellte sich heraus, dass hier<br />

ein großes Verbesserungspotential<br />

vorhanden ist. Die Aufnahme des Ist-<br />

Zustandes ergab eine Datensammlung<br />

über die Wartung und Störungsauswertung.<br />

In einem Lastenheft wurden<br />

die Vorgaben <strong>für</strong> den Programmierer<br />

erarbeitet, um die maßgeschneiderte<br />

Software programmieren zu können.<br />

Die vorliegenden Wartungspläne wurden<br />

in Excel überarbeitet und angegli-<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Verarbeitungstechnik<br />

chen bzw. neu erstellt. Mit dem ROI<br />

(Return on Invest; das ist eine Kennzahl<br />

ähnlich der Amortisationszeit),<br />

wurde die Wirtschaftlichkeit der bevorstehenden<br />

Neuerung berechnet. Die<br />

Vorteile der neuen Software sind eine<br />

laufzeitbezogene Instandhaltung mit<br />

gleichzeitigem effizienteren Mechanikereinsatz,<br />

die optimale Maschinenpflege<br />

und der geringere Verwaltungsaufwand.<br />

Lebensmittelsicherheit nach<br />

DIN EN ISO 22000 in einem<br />

Konservenbetrieb<br />

Tobias Reinfelder, Michael<br />

Rupprecht und Uli Scherer<br />

Betreuer: Dr. Siegfried<br />

Günther<br />

Partner: Georg Baier GmbH,<br />

Pressath<br />

Das beteiligte Unternehmen stellt Pilzund<br />

Waldbeerenkonserven her und<br />

strebt die Zertifizierung eines integrierten<br />

Managementsystems mit DIN EN<br />

ISO 9001 (Qualität) und DIN EN ISO<br />

22000 (Lebensmittelsicherheit) an.<br />

Im Rahmen der Arbeit wurde das Kap.<br />

7 der 22000er Norm „Planung und Realisierung<br />

sicherer Produkte“ bearbeitet,<br />

24<br />

mit dem gleichzeitig die gesetzlichen<br />

Anforderungen der HygieneVO (EG)<br />

852/2004 erfüllt werden.<br />

Zunächst wurde im Rahmen der Präventivmaßnahmen<br />

(= Basishygiene)<br />

der Hygienestatus ermittelt und Vorschläge<br />

zur Optimierung erarbeitet<br />

(Kap. 7.2).<br />

Anschließend wurden zur Vorbereitung<br />

der Gefahrenanalyse (Kap. 7.3) Fließbilder<br />

der Abläufe erstellt und die Produkte<br />

sowie deren vorgesehene und zu<br />

erwartende Verwendung beschrieben;<br />

Rohstoffspezifikationen liegen im Unternehmen<br />

vor. Zur Gefahrenanalyse<br />

(7.4.) wurden FMEAs vorbereitet; die<br />

Gefahren wurden durch das HACCP-<br />

Team ermittelt und mit FMEAs bewertet.<br />

Als operative Präventivmaßnahmen<br />

(Kap. 7.5) wurden die Wareneingangsprüfung,<br />

die Temperaturkontrollen der<br />

Kühl- und Gefrierräume und die pH-<br />

Kontrolle der Aufgüsse erkannt.<br />

Im Rahmen des HACCP-Plans (Kap.<br />

7.6) wurden zwei CCPs (entscheidende<br />

Lenkungspunkte) festgelegt: dies sind<br />

die jeweiligen Erhitzungsbedingungen.<br />

Für die operativen Präventivmaßnahmen<br />

und das HACCP wurde ein Kontrollsystem<br />

erarbeitet. Zum Abschluss<br />

der Arbeit wurde eine Hygieneschulung<br />

der Mitarbeiter durchgeführt.


<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Verarbeitungstechnik<br />

25


Die IFFA 2007 war wieder ein absoluter<br />

Höhepunkt in unserem Schulleben.<br />

Dank VIVOTEC wieder<br />

ein gemeinsamer Stand<br />

Dank der langjährigen Unterstützung<br />

der Firma „Vivotec – Excellent concepts<br />

in fresh meat“ hatten wir auch dieses<br />

Jahr wieder die Chance, durch unsere<br />

Präsentation auf der internationalen<br />

Leitmesse der Fleischbranche das<br />

<strong>Kulmbacher</strong> „Netzwerk“ nicht nur zu<br />

pflegen – sondern es auch weiter auszubauen.<br />

- Fleischtechnik -<br />

Eindrucksvoller Auftritt<br />

der <strong>Fachschule</strong> auf der IFFA 2007<br />

Kooperation mit MAI<br />

Ein Novum war, dass die <strong>Fachschule</strong> in<br />

Halle 4 am Stand der Mai Maschinenbau<br />

GmbH Bielefeld vertreten war.<br />

Durch die fruchtbare Zusammenarbeit<br />

bei der Verfahrensoptimierung der<br />

Pökelwarenproduktion mittels der „Mai<br />

– Hampress“ war die technologische<br />

Unterstützung bei der Kundenbetreuung<br />

auf der IFFA durch den Projektleiter<br />

(Michael Pabst im Bild) <strong>für</strong> uns eine<br />

neue Form der Kooperation.<br />

Das sachliche und kompetente Auftreten<br />

unseres Studenten im Gespräch<br />

mit den Interessenten war eine exzellente<br />

Werbung <strong>für</strong> unsere Absolventen<br />

und unsere Ausbildungseinrichtung.<br />

Tipper Tie Alpina<br />

sponsort Cutter<br />

Neben der Pflege des Netzwerkes nutzten<br />

wir die IFFA auch <strong>für</strong> ganz konkrete<br />

Gespräche zur weiteren technischen<br />

Unterstützung unserer Ausbildungskonzeption.<br />

Ein Ergebnis dieser Gespräche<br />

ist eine Sponsoringvereinbarung<br />

zwischen der Tipper Tie Alpina AG, dem<br />

Landkreis Kulmbach und der <strong>Fachschule</strong>.<br />

Durch diese Vereinbarung, die<br />

u.a. die Bereitstellung der kleinsten industriellen<br />

Kuttertechnologie (Swopper,<br />

130 l) beinhaltet, haben wir ab dem<br />

nächsten Ausbildungsjahr endlich wieder<br />

die Möglichkeit, unsere theoretische<br />

und praktische Ausbildung hinsichtlich<br />

flexibler kombinierter Feinst-<br />

26<br />

zerkleinerungs- und Mischtechniken<br />

auf den neuesten Stand zu bringen. Die<br />

Bedeutung dieser Technik <strong>für</strong> die weitere<br />

projektbezogene Zusammenarbeit<br />

mit anderen Partnern bedarf keiner weiteren<br />

Erklärung. Das Bild ganz rechts<br />

dokumentiert die feierliche Unterzeichnung<br />

der Sponsoringvereinbarung in<br />

Gossau/Schweiz. Der Vorkämpfer, dem<br />

wir dieses gemeinsame Projekt zu verdanken<br />

haben, blieb bei der Unterzeichnung<br />

leider im Hintergrund. Aber unsere<br />

Schule weiß, was sie an ihrem Absolventen<br />

Bruno Nussli, heute Technologe<br />

bei Tipper Tie Alpina, hat. Danke.<br />

Clipper von Tipper/Tie<br />

Technopak<br />

Nicht nur die Fertigung eines Kutters<br />

benötigt seine Zeit, auch die Integration<br />

der erforderlichen Umbauarbeiten in<br />

den Ausbildungsprozess ist nur in den<br />

Sommerferien möglich. Anders sieht es<br />

bei den Clippern aus. Dies ist im Bild<br />

ersichtlich. Ein Clipper ist nicht nur bei<br />

der Fleischereitechnik schnell aufgestellt,<br />

auch bei der Verarbeitungstechnik<br />

gibt es viele Einsatzgebiete <strong>für</strong><br />

die dort überlassene Technik. Auf die<br />

weiteren Schritte bei der Zusammenarbeit<br />

hinsichtlich Clipptechnik mit Tipper<br />

Tie/Technopack freuen wir uns<br />

schon. (Marzipan im Kutter produziert,<br />

gefüllt und anschließend geclippt – die<br />

zukünftige Zusammenarbeit ist <strong>für</strong> alle<br />

Seiten offen)<br />

Michael Pabst bei der Vorstellung des Hampress-Verfahrens auf dem Stand<br />

der Mai Maschinenbau GmbH Bielefeld. Eine beeindruckende Demonstration<br />

der Kooperation von Praxis und Ausbildung auf der IFFA.


- Fleischtechnik -<br />

Feierliche Unterzeichnung der Sponsoringvereinbarung in Gossau/Schweiz<br />

(von links nach rechts): Stefan Künzle, Verkaufsleiter Alpina; Bruno<br />

Angehrn, Geschäftsführer Alpina; Hans-Werner Hofmann, Schulleiter; Thomas<br />

Eberle, Fachbereichsleiter<br />

Weber unterstützt mit einer Schleifmaschine<br />

die praktische Ausbildung<br />

Ist das Schleifen der Messer <strong>für</strong> Weber – Slicer kompliziert, war immer eine Frage<br />

unserer Studenten bei den Seminaren in Breidenbach. Dass das Schleifen unkompliziert<br />

sein kann, darüber wird bei der Fa. Weber nicht nur geredet. Es werden die<br />

technischen Einrichtungen dazu im typischen „Weberdesign“ – einfache Bedienung<br />

bei optimalen Ergebnissen – parallel entwickelt und produziert. Dass dies<br />

wirklich so ist – dies beweist das Schnittbild unserer geschnittenen Produkte Tag<br />

<strong>für</strong> Tag. Diesen konstanten Schliff <strong>für</strong> ein gleichmäßiges Schnittbild können wir<br />

seit diesem Jahr selber gewährleisten – dank der weiteren Komplettierung unseres<br />

Kompetenzzentrums „Schneiden und Verpacken“ um das entsprechende professionelle<br />

Schleifgerät.<br />

27<br />

Sponsoring von<br />

Füllmaschine/Füllwolf<br />

durch Handtmann GmbH<br />

und Jansen GmbH<br />

PS.: Es gab aber noch mehr Höhepunkte<br />

bei den Messegesprächen <strong>für</strong> unsere<br />

<strong>Fachschule</strong>. Ein Ergebnis der IFFA<br />

2007 ist die weitere Unterstützung unserer<br />

Ausbildungskonzeption durch die<br />

Albert Handtmann Maschinenfabrik<br />

GmbH und Ernst Jansen Werksvertretungen<br />

GmbH. Durch diese Unterstützung<br />

können wir mit dem Jahreswechsel<br />

die Füllwolftechnologie in unsere<br />

projektbezogene Ausbildungskonzeption<br />

integrieren. Auch auf diesem<br />

Gebiet kommt ab nächstem Jahr die<br />

kleinste industrielle Füllmaschine/Füllwolf<br />

(VF 616 mit GD 93-3) zum Einsatz,<br />

aber mit allen Extras. Bis hin zu<br />

Hackfleischlinien ist fast alles möglich<br />

– wir machen einen qualitativen Sprung<br />

in unserer Ausbildungskonzeption.<br />

Zusätzlich birgt die Kombination neuester<br />

Füllwolftechnologien mit den vorund<br />

nachgelagerten Prozessen vom<br />

Vorzerkleinern, über das Mischen bis<br />

hin zum Clippen ganz neue Ansätze <strong>für</strong><br />

unsere konkrete Zusammenarbeit mit<br />

unseren Partnern in der fleischverarbeitenden<br />

Industrie.


Wesentliche Änderungen haben im<br />

Fachbereich der Verarbeitungstechniker<br />

hauptsächlich im Lebensmitteltechnologischen<br />

Praktikum stattgefunden.<br />

Nachdem die Mälzerei Meußdörfer<br />

im letzten Schuljahr ihren Betrieb<br />

eingestellt hatte, waren wir auf der Suche<br />

nach einer Alternative. Wir verdanken<br />

es der Vermittlung durch Fr.<br />

Schelter-Graf, dass wir künftig die moderne<br />

Mälzerei der Fa. Ireks in Kulmbach<br />

in unser Programm einbauen dürfen.<br />

Bereits im abgelaufenen Jahr konnten<br />

wir an vier Terminen Gruppen der<br />

Klasse VT17 die Abläufe in diesem Betriebszweig<br />

vor Ort erläutern. An die<br />

Fa. Ireks ergeht hiermit nochmals unser<br />

ausdrücklicher Dank <strong>für</strong> ihr Entgegenkommen.<br />

Die Fa. Alber Pilzkonserven ist künftig<br />

nicht mehr Bestandteil unseres<br />

Betriebspraktikums. Die freigewordenen<br />

Termine werden <strong>für</strong> die Projektarbeit<br />

genutzt und darüber hinaus werden<br />

wir verstärkt klassenweise Betriebe<br />

im nordbayrischen Raum anfahren.<br />

Im Frühjahr 2008 haben wir erstmals die<br />

Fa. Schröder Fortuna in Staffelstein<br />

besucht und uns über die Herstellung<br />

und die Funktionsweise von Teigaufarbeitungsmaschinen<br />

informiert. Im<br />

Jahr 2009 dürfen wir diese Fahrt wiederholen,<br />

wo<strong>für</strong> wir der Fa. Schröder<br />

Fortuna an dieser Stelle herzlich danken.<br />

Die Exkursionen der Klasse VT17 hatten<br />

Seminarcharakter. Im Mai 2008 nahmen<br />

wir auf Einladung der Fa. f2m food<br />

multimedia gmbH (Herausgeber der<br />

Fachzeitschrift brot + backwaren) und<br />

der Fa. Uniferm GmbH&Co.KG an den<br />

„Karrieretagen der Backbranche“ in<br />

Werne teil. Am ersten Tag wurden in<br />

Fachvorträgen die Anforderungen an<br />

das mittlere Management erläutert und<br />

Karrierechancen aufgezeigt. Der Folgetag<br />

war mit Betriebsbesuchen bei Maschinenbauern,<br />

Backwarenherstellern<br />

und Zulieferern sowie bei der Fa. Maggi<br />

ausgefüllt.<br />

Nur zwei Wochen später fuhren wir ins<br />

Allgäu zu den Firmen Südpack in<br />

Ochsenhausen und Multivac in<br />

Wolfertschwenden. Neben einer Besichtigung<br />

der Produktion bot uns die<br />

Fa. Südpack ein informatives Seminar<br />

zum Thema Folienherstellung und –<br />

verwendung sowie Foliendruck. Den<br />

Einsatz der Folien in Tiefzieh-<br />

- Verarbeitungstechnik -<br />

Neues aus dem Fachbereich VT<br />

Die neuen Edelstahlschränke im VT-Technikum<br />

verpackungsmaschinen brachte uns<br />

tagsdarauf die Fa. Multivac anhand interessanter<br />

Vorträge und Vorführungen<br />

näher. Beiden Firmen sprechen wir da<strong>für</strong><br />

nochmals unseren Dank aus.<br />

Im Technikum der Verarbeitungstechniker<br />

wurden auch im abgelaufenen<br />

Schuljahr Neuanschaffungen getätigt.<br />

Ein Defekt in der Hydraulik unserer<br />

Korbpresse erwies sich als irreparabel.<br />

Mittlerweile ist sie ausgemustert<br />

und wurde durch eine modernere<br />

und leistungsfähigere Packpresse ersetzt.<br />

Bei den Praktikumsbetreuern sammelte<br />

sich im Lauf der Zeit immer mehr an<br />

Kleinteilen, Messinstrumenten, Werkzeugen<br />

etc. an, die in den bis dato benutzten<br />

fahrbaren Schrankwagen keinen<br />

Platz mehr fanden.<br />

Zur Problemlösung trug ein Zuschuss<br />

von über 4000.- • des Freundeskreis der<br />

Verarbeitungstechniker zur Anschaffung<br />

hochwertiger, geräumiger und absperrbarer<br />

Edelstahlschränke bei, die im<br />

Technikum aufgestellt wurden.<br />

Das mikrobiologische Praktikum wurde<br />

durch beide Freundeskreise unterstützt.<br />

Es wurde eine neue Spüle (siehe<br />

Bild) im Wert von über 2000.- • angeschafft.<br />

An dieser Stelle danke an die<br />

Freundeskreise und ihre Mitglieder <strong>für</strong><br />

die Hilfe.<br />

Unser nächstes größeres Projekt soll<br />

ja die Grundüberholung oder, wenn<br />

möglich, der Ersatz unseres High-<br />

Speed-Cookers sein. Der Freundeskreis<br />

der Verarbeitungstechniker hat hier<strong>für</strong><br />

seit ein paar Jahren Kapital gebildet und<br />

28<br />

Neue Spüle in der<br />

Mikrobiologie<br />

will uns kräftig unterstützen. Wir haben<br />

Kontakt mit der Fa. Stephan in<br />

Hameln aufgenommen, um uns über die<br />

Möglichkeiten und die finanziellen<br />

Aspekte zu informieren. Interessant<br />

erscheint uns die Alternative, eine neue<br />

entwickelte Maschine der Serie UM/<br />

SK 24 zu bekommen. Der Neupreis einer<br />

solchen Anlage wäre <strong>für</strong> uns unerschwinglich.<br />

Die Fa. Stephan möchte<br />

jedoch diese Serie in Schulen, Universitäten<br />

etc. zu günstigeren Bedingungen<br />

aufstellen. Die Kalkulation ist jedoch<br />

erst mit der Serienreife Ende 2007<br />

möglich. Bis dahin werden wir unsere<br />

Entscheidung noch aufschieben.<br />

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals<br />

bei allen Firmen bedanken, die den<br />

Fachbereich Verarbeitungstechnik im<br />

Rahmen des Betriebspraktikums und<br />

von Exkursionen, durch Vorträge oder<br />

durch Geld- oder Sachspenden unterstützt<br />

haben. Allen Lesern der KUNO<br />

wünsche ich weiterhin eine gute Zeit<br />

und hoffe, dass wir uns auf der Lemitec<br />

2008 gesund wiedersehen.


- Fachartikel -<br />

International Food Standard (IFS) Version 5 –<br />

Änderungen gegenüber Version 4<br />

Dr.-Ing. Siegfried Günther,<br />

Veröffentlicht in HYGIENE Report Heft 5/2007, S. 4-6, www.harnisch.com<br />

Obwohl sich 3/4 der nach<br />

IFS zertifizierten Unternehmen<br />

bei einer Umfrage<br />

zu Version 4 des Standards<br />

mit „zufrieden“ bis „vollkommen<br />

zufrieden“ äußerten<br />

und sogar 4/5 den Nutzen<br />

als „groß“ bis „sehr<br />

groß“ beschrieben, entschieden<br />

sich die Herausgeber<br />

des Standards, eine<br />

Überarbeitung anzugehen.<br />

Als Gründe <strong>für</strong> den Nutzen<br />

gaben die Unternehmen u.a.<br />

an, dass der IFS zwar wegen<br />

Kundenforderungen eingeführt<br />

wird, sich in der Umsetzung<br />

aber das HACCP-<br />

Konzept, der Hygienestandard<br />

und die Rückverfolgbarkeit<br />

verbessern, was<br />

zu einer erhöhten Lebensmittelsicherheit<br />

führt.<br />

Weitere Vorteile sehen die<br />

Unternehmen in klareren<br />

Verantwortungsstrukturen<br />

und strukturierteren<br />

Prozessabläufen.<br />

Bis 2003 hatte der LebensmittelhandelLieferantenaudits<br />

bei seinen Eigenmarkenlieferanten<br />

durchgeführt.<br />

Unter diesen Handelsmarken<br />

versteht man Lebensmittel,<br />

die nicht den Namen<br />

des Herstellers sondern des<br />

Händlers tragen. Damit übernimmt<br />

der Handel auch die<br />

Verantwortung <strong>für</strong> das Lebensmittel<br />

und das Handelsunternehmen<br />

stünde im<br />

Schadensfalle und bei Rückholaktionen<br />

im Mittelpunkt<br />

der Öffentlichkeit. Der<br />

Hauptverband des Deutschen<br />

Einzelhandels (BDH)<br />

veröffentlichte 2003 seine als<br />

Version 3 bezeichnete Norm<br />

des IFS, welche unter Mitwirkung<br />

verschiedener Handelsverbände<br />

entstand und<br />

von der Global Food Safety<br />

Initiative (GFSI) anerkannt<br />

wurde. 2004 wurde die Norm<br />

in Zusammenarbeit mit der<br />

französischen Fédération<br />

des entreprises du commerce<br />

et de la distribution<br />

(FDC) überarbeitet und als<br />

Version 4 auch in Frankreich<br />

eingeführt. Im August 2007<br />

erschien die nun vorliegende<br />

Fassung Version 5. An der<br />

aktuellen Bearbeitung haben<br />

auch die italienischen<br />

Verbände mitgewirkt und<br />

den Standard <strong>für</strong> Italien<br />

übernommen. Ab 1. Januar<br />

2008 werden Zertifizierungen<br />

nur noch nach der neuen<br />

Version durchgeführt.<br />

Die generelle Gliederung des<br />

Standards ist geblieben. In<br />

Teil I werden die Auditarten,<br />

der Zertifizierungsprozess<br />

und die folgenden Maßnahmen<br />

beschrieben. Als Erstaudit<br />

bezeichnet man das<br />

erste Zertifizierungsaudit.<br />

Falls ein Voraudit stattgefunden<br />

hat, muss dieses<br />

von einem anderen Auditor/<br />

Berater durchgeführt werden;<br />

dem Zertifizierungsauditor<br />

darf das Ergebnis<br />

des Voraudits nicht bekannt<br />

sein. Im Falle von Nichtkonformitäten,<br />

einem Major<br />

oder einem KO, sind<br />

Ergänzungsaudits (followup-audits)<br />

innerhalb von<br />

sechs Wochen bis sechs<br />

Monaten nach dem Erstaudit<br />

oder einem Überwachungsaudit<br />

vor Ort möglich.<br />

Die Überwachungsaudits<br />

finden in Zukunft generell im<br />

Einjahresrhythmus statt. Besonderes<br />

Augenmerk wird<br />

bei Wiederholungsaudits<br />

auf im Vorjahr festgestellte<br />

Abweichungen und Nichtkonformitäten<br />

und die festgelegten<br />

Maßnahmen gelegt:<br />

die Korrekturmaßnahmen<br />

hinsichtlich C- und<br />

D-Bewertungen müssen<br />

umgesetzt sein. Auch wenn<br />

der Auftrag zum Audit durch<br />

das zu auditierende Unter-<br />

29<br />

nehmen erfolgen muss,<br />

schickt die Zertifizierungsstelle<br />

drei Monate vor<br />

Ablauf des Zertifikates ein<br />

Erinnerungsmail und kann<br />

die Organisation kontaktieren.<br />

Die Auditdauer hängt<br />

von der Zahl der Mitarbeiter,<br />

der Größe des Unternehmens<br />

sowie der Anzahl an<br />

Produkten bzw. Produktionslinien<br />

ab; die Ermittlung<br />

der vorgesehen Audittage<br />

ist in Abb. 1 zusammengefasst.<br />

Abb. 1: Ermittlung der Mindestauditdauer<br />

Im Anforderungskatalog<br />

(Teil II) fällt auf den ersten<br />

Blick die Änderung der<br />

Reihenfolge der einzelnen<br />

Kapitel auf. In Version 4 hatte<br />

man sich noch an die Reihenfolge<br />

aus der DIN EN<br />

ISO 9001 gehalten und die<br />

Elemente HACCP im Kapitel<br />

1 „Qualitätsmanagementsystem“<br />

sowie der Hygiene<br />

in Kapitel 3 „Ressourcenmanagement“(Personalhygiene)<br />

bzw. Kapitel 4 „Herstellungsprozess“<br />

(Produkt-<br />

/Produktionshygiene) eingebaut.<br />

Version 5 beginnt mit<br />

der Verantwortung der Leitung,<br />

wodurch diese zusätzlich<br />

hervorgehoben und ihre<br />

Wichtigkeit unterstrichen<br />

wird (Abb. 2).<br />

Im Inhalt des Anforderungs-<br />

kataloges erfolgt – anders<br />

wie in Version 4 – keine Trennung<br />

der Anforderungen in<br />

Basisniveau und Höheres<br />

Niveau. Auch auf die Empfehlungen<br />

wurde verzichtet,<br />

so dass nur noch ein Katalog<br />

übrig geblieben ist, des-<br />

Abb. 2: Unterschiede zwischen DIN EN ISO 9001 und IFS


sen Forderungen <strong>für</strong> beide<br />

Niveaus gelten. Dies macht<br />

die Anforderungsliste übersichtlicher<br />

und die neue<br />

Norm durchaus sinnvoller.<br />

War es doch <strong>für</strong> ein Unternehmen<br />

mit einem Managementsystem<br />

nach Version 4<br />

i.d.R. schwieriger, die <strong>für</strong><br />

eine Zulassung zum Höheren<br />

Niveau erforderlichen<br />

90% im Basisniveau zu erlangen;<br />

das Höhere Niveau<br />

selbst mit einer Mindestpunktezahl<br />

von 70% war<br />

dann von den Unternehmen<br />

aber meist ohne Probleme erreichbar.<br />

Heute erfolgt die<br />

Bewertung mit dem Notenschema<br />

des früheren Basisniveaus<br />

mit der besten Bewertung<br />

A (= volle Übereinstimmung)<br />

mit 20 Punkten<br />

<strong>für</strong> jede Anforderung. Für<br />

eine Bewertung B (= nahezu<br />

volle Übereinstimmung) erhält<br />

das Unternehmen 15<br />

Punkte, <strong>für</strong> C (= nur ein kleiner<br />

Teil der Forderungen<br />

wird erfüllt) 5 Punkte und <strong>für</strong><br />

D (= Anforderung wurde<br />

nicht umgesetzt) 0 Punkte.<br />

Abb. 3: Bewertung und Zertifikatsvergabe<br />

Ab 75% erhält der Lieferant<br />

ein Zertifikat im Basisniveau,<br />

ab 95% im Höheren Niveau<br />

(Abb. 3). Ein Zertifikat im<br />

Höheren Niveau wird damit<br />

schwieriger zu erreichen<br />

sein. Wie in Version 4 können<br />

nicht zutreffende Anforderungen<br />

mit NA (nicht anwendbar)<br />

gewertet werden;<br />

dies führt wie bereits bekannt<br />

zu einer Verringerung<br />

der möglichen Gesamtpunktezahl.<br />

Auch hinsichtlich der Nichtkonformitäten<br />

Major und<br />

KO ändert sich in der Bewertung<br />

nichts. Ein Major, ein<br />

erhebliches Versäumnis gegenüber<br />

der Lebensmittelsicherheit<br />

oder das Lebensmittelrecht,<br />

führt zum Abzug<br />

von 15% der möglichen Gesamtpunktezahl.<br />

Dies wäre<br />

z.B. der Fall, wenn Temperaturmessungen<br />

bei einem<br />

kühlpflichtigen Produkt nur<br />

lückenhaft nachgewiesen<br />

werden können, die maximale<br />

Kühltemperatur während<br />

des Audits überschritten<br />

wurde und es bereits vor<br />

dem Ablauf des MindesthaltbarkeitsdatumsReklamationen<br />

wegen abweichender<br />

Sensorik gibt. Bei der<br />

Vergabe eines Majors muss<br />

immer Bezug auf eine bestimmte<br />

Forderung genommen<br />

werden, die jedoch<br />

nicht KO-Kriterium ist.<br />

Bei einem KO-Kriterium ist<br />

die Bewertung C nicht möglich,<br />

D bedeutet den Abzug<br />

von 50% der Gesamtpunktezahl,<br />

womit kein Zertifikat<br />

erhalten werden kann (Abb.<br />

3). Das Audit wird dennoch<br />

fortgesetzt, um dem Unternehmen<br />

einen Gesamtüberblick<br />

zu ermöglichen. Allerdings<br />

hat sich die Anzahl der<br />

KO-Kriterien von vier auf<br />

zehn erhöht. Die vier bekannten<br />

KO-Kriterien betreffen<br />

das HACCP-Konzept,<br />

die Rückverfolgbarkeit, die<br />

Korrekturmaßnahmen sowie<br />

den „Joker“ Pflichtenkenntnis<br />

der Mitarbeiter bzw.<br />

- Fachartikel -<br />

30<br />

Überwachung durch die Geschäftsleitung,<br />

wenn sich<br />

Unregelmäßigkeiten quer<br />

durch den Betrieb ziehen.<br />

Hinzu kommen die sechs<br />

KO-Kriterien RohwarenundEndproduktspezi-<br />

Abb. 4: Die zehn KO-Kriterien<br />

fikationen,Fremdkörpermanagement, Interne Audits,<br />

Rückruf/-nahme und die<br />

Personalhygiene (Abb. 4).<br />

Zur Erfüllung der KO-Kriterien<br />

werden systematische,<br />

effektive Regelungen gefordert.<br />

Als Nachweis insbesondere<br />

von komplexen Verfahren<br />

bietet sich die schriftliche<br />

Form an, wenn diese<br />

nicht sowieso ausdrücklich<br />

gefordert wird. Deshalb werden<br />

einzelne Abweichungen<br />

nicht automatisch zu einem<br />

KO führen, da auch bei KO-<br />

Kriterien die Vergabe der Bewertung<br />

B möglich ist. Erst<br />

größere Abweichungen bzw.<br />

Nichtkonformitäten im System<br />

werden zu einem KO<br />

führen. So wird ein Mitarbeiter<br />

ohne Kopfbedekkung<br />

im KO-Kriterium<br />

Personalhygiene nicht mit<br />

KO bewertet werden. Wichtig<br />

ist vielmehr, dass die<br />

Personalhygiene <strong>für</strong> die Mitarbeiter<br />

und betriebsfremde<br />

Personen systematisch in<br />

Dokumenten beschrieben<br />

und in Hygieneschulungen<br />

vermittelt wurde sowie Hinweis-/Warnschilder<br />

an den<br />

Türen auf die Hygieneregelungen<br />

hinweisen. Das<br />

gleiche gilt <strong>für</strong> Rohwaren-<br />

spezifikationen: wenn die<br />

Erstellung und Änderung<br />

von Spezifikationen geregelt<br />

ist und auch praktiziert wird<br />

und dennoch eine geforderte<br />

Rohwarenspezifikation<br />

nicht vorliegt, kann die Be-<br />

wertung B vergeben werden.<br />

Auch wenn die Zahl der KO-<br />

Kriterien ausgedehnt und<br />

zusätzlich 61 neue Anforderungen<br />

formuliert wurden,<br />

bleibt doch die Gesamtzahl<br />

der Anforderungen in Version<br />

5 mit 251 deutlich hinter<br />

den 336 Anforderungen in<br />

Version 4 zurück. Dies wurde<br />

durch die Eliminierung<br />

von Doppelungen, durch<br />

eine verbesserte Ausdrucksweise,<br />

aber auch durch Zusammenlagerung<br />

mehrerer<br />

Anforderungen erreicht,<br />

was einige Beispiele belegen<br />

sollen.<br />

Die Anforderungen zur<br />

Qualitätspolitik waren in<br />

Version 4 in einer Vielzahl<br />

von Einzelanforderungen<br />

geregelt, in Version 5 erfolgt<br />

dies nur noch über Kap. 1.1.1<br />

(Zusammenlagerung). Kontaminationen<br />

wurden früher<br />

über die Anlagengestaltung<br />

(Kap. 4.8.3) und über Produktkontaminationen<br />

(Kap.<br />

5.4) geregelt, letztere wurden<br />

gestrichen (Eliminierung von<br />

Doppelungen). Neben internen<br />

Audits werden in Zukunft<br />

auch Betriebsbegehungen<br />

gefordert, Schulungen<br />

werden bereits vor dem


Einsatz von Mitarbeitern<br />

gefordert, Wartungen und<br />

Reparaturen müssen dokumentiert<br />

werden (Neuerungen).<br />

Als wesentliche Neuerung<br />

der IFS Version 5 können die<br />

<strong>für</strong> insgesamt 32 Festlegungen<br />

geforderten Risikoanalysen<br />

und die auch<br />

nach DIN EN ISO 9001 geforderten<br />

dokumentierten<br />

Verfahren angesehen werden.<br />

Diese erlauben eine<br />

branchenspezifische Umsetzung,<br />

da viele Forderungen<br />

ihre starren Vorgaben verlieren.<br />

Mit der Risikoanalyse<br />

müssen festgestellte bzw. <strong>für</strong><br />

möglich gehaltene Gefahren<br />

hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit<br />

ihres Auftretens untersucht<br />

werden, d.h. die erkannte<br />

Gefahr muss bewertet<br />

werden. Dies muss zwar<br />

nicht, wie z.B. mit einer<br />

FMEA möglich in Punkten<br />

ausgedrückt werden, sollte<br />

aber dennoch die Größe der<br />

Gefahr, die Häufigkeit des<br />

Auftretens und die Wahrscheinlichkeit<br />

des Entdeckens<br />

im Unternehmen in der<br />

Begründung berücksichtigen.<br />

Die Kapitel, welche Risikoanalysen<br />

fordern, sind in<br />

Abb. 5 zusammengefasst.<br />

Verfahren und deren Be-<br />

schreibung in Verfahrensanweisungen<br />

oder eine Dokumentation<br />

in anderen Vorgabedokumenten<br />

werden<br />

ebenfalls <strong>für</strong> eine größere<br />

Anzahl von Abläufen und<br />

Tätigkeiten gefordert. Durch<br />

die Zusammenlegung der<br />

beiden Levels/Niveaus wird<br />

diese früher oft nur im Höheren<br />

Niveau geforderte<br />

Dokumentation damit auch<br />

auf das Basisniveau ausgedehnt.<br />

Am Verfahren nach dem<br />

Zertifizierungsaudit hat sich<br />

nichts geändert: der Auditor<br />

erstellt innerhalb von zwei<br />

Wochen einen vorläufigen<br />

Bericht und sendet diesen<br />

an das Unternehmen. In Folge<br />

erstellt das Unternehmen<br />

<strong>für</strong> alle Abweichungen und<br />

Nichtkonformitäten einen<br />

Maßnahmenkatalog, der<br />

wiederum innerhalb zwei<br />

Wochen zurückgesandt<br />

werden muss.<br />

Erst dann wird der vorläufige<br />

Bericht als endgültiger<br />

Bericht freigegeben und in<br />

das Auditportal gestellt. Da<br />

es sich bei dem IFS um eine<br />

internationale Norm handelt<br />

und die Verständlichkeit<br />

über die Grenzen hinaus gegeben<br />

sein muss, werden<br />

Abweichungen mit der Be-<br />

Abb. 5: Kapitel mit der Forderung nach Risikoanalysen<br />

- Fachartikel -<br />

31<br />

wertung C und D sowie Majors<br />

und KOs in die englische<br />

Sprache übersetzt.<br />

Der Teil III ist weniger <strong>für</strong><br />

den Anwender als <strong>für</strong> die<br />

Zertifizierungsstellen und<br />

die Auditoren interessant.<br />

Dort werden die Anforderungen<br />

an die Zertifizierungsstellen<br />

und ihre Akkreditierung<br />

sowie die Anforderungen<br />

an Auditoren genannt.<br />

Teil IV beschreibt die<br />

Erstellung und die Strukturierung<br />

des Auditberichtes,<br />

die Verwendung der Auditorensoftware<br />

AuditXpress<br />

sowie das IFS-Auditportal<br />

und die IFS-Datenbank<br />

(www.ifs-online.eu), in dem<br />

die Ergebnisse eingestellt<br />

und durch das auditierte<br />

Unternehmen freigeschaltet<br />

werden.<br />

Insgesamt kann man von einer<br />

gelungenen Überarbeitung<br />

des IFS-Standards<br />

sprechen, auch wenn sicherlich<br />

ein nicht zu vermeidender<br />

Anpassungsspielraum<br />

und damit auch Auslegungsspielraum<br />

<strong>für</strong> die<br />

Auditoren bleibt. Die neu<br />

geforderten Risikoanalysen<br />

werden aber dazu dienen,<br />

dem Auditor Vorgehensweisen<br />

im Unternehmen zu begründen<br />

und auf diese WeiseMeinungsverschiedenheiten<br />

zwischen Unternehmen<br />

und Auditor vermindern<br />

helfen und zu noch<br />

nachvollziehbareren Begründungen<br />

von Abweichungen<br />

führen. Gleichzeitig<br />

wird durch diese Risikoanalysen<br />

auch das Argument<br />

entkräftet, der IFS-<br />

Standard müsse deckungsgleich<br />

auf grundlegend verschiedene<br />

Unternehmen angewendet<br />

werden, auf die<br />

Müllerei in gleicher Weise<br />

wie auf den Hackfleischbetrieb.<br />

Ein direkter Vergleich mit der<br />

ISO-Norm <strong>für</strong> Lebensmittelsicherheit,<br />

der DIN EN ISO<br />

22000 ist nicht möglich, da<br />

es sich bei IFS um ein integriertesManagementsy-<br />

stem <strong>für</strong> Qualität und<br />

Lebensmittelsicherheit handelt.<br />

Es kann aber festgestellt<br />

werden, dass sich beide<br />

durch die Risikoanalysen<br />

und die damit mögliche<br />

Branchenanpassung soweit<br />

angenähert haben, dass sie<br />

hinsichtlich Lebensmittelsicherheit<br />

quasi deckungsgleich<br />

sind. Als gewisser<br />

Vorteil der ISO 22000 kann<br />

der Verweis auf Leitlinien der<br />

Branchen und die gute, ausführliche<br />

Beschreibung des<br />

HACCP-Planes unter Einbezug<br />

der Hygienemaßnahmen<br />

und ihrer Auswirkungen<br />

auf die Risikoanalyse<br />

gelten. Der IFS hingegen<br />

hat seine Vorteile in der<br />

Ausformulierung der expliziten<br />

Forderungen, die seine<br />

Umsetzung <strong>für</strong> den Anwender<br />

wesentlich erleichtern<br />

und ihm damit auch die<br />

Durchführung von Voraudits<br />

im Rahmen von internen<br />

Audits ermöglichen. Deshalb<br />

verwundert es nicht,<br />

dass mittlerweile nicht nur<br />

Hersteller von Handelsmarken,<br />

sondern auch andere<br />

Lebensmittelproduzenten<br />

den IFS als geeignetes Instrument<br />

zur kontinuierlichen<br />

Verbesserung und zur<br />

Darstellung ihrer Verfahren<br />

gegenüber Versicherern und<br />

Überwachungsbehörden<br />

sehen.<br />

Ein bis heute strukturiert<br />

und hygienisch arbeitender<br />

Betrieb braucht wohl kaum<br />

Bedenken beim Zertifizierungsaudit<br />

nach Version 5 zu<br />

haben (Zertifizierungen in<br />

der alten Version werden nur<br />

noch bis Ende des Jahres<br />

2007 durchgeführt), denn die<br />

Grundelemente sind im Standard<br />

gleich geblieben.<br />

Allerdings sollten Unternehmen<br />

insbesondere mit Zertifikat<br />

im Basisniveau ihre Dokumentation<br />

überprüfen;<br />

alle Unternehmen müssen<br />

an den geforderten Stellen<br />

Risikoanalysen erarbeiten,<br />

so weit dies noch nicht erfolgt<br />

ist.

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