Kulmbacher Notizen - Fachschule für Lebensmitteltechnik
Kulmbacher Notizen - Fachschule für Lebensmitteltechnik
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Aufgabenstellung<br />
Der Gehalt an Sauerstoff im Kopfraum<br />
einer Flasche Bier ist ein wesentlicher<br />
Parameter <strong>für</strong> die Lagerstabilität. Daher<br />
ist ein einfaches, reproduzierbares und<br />
preiswertes Verfahren zur Bestimmung<br />
<strong>für</strong> die Qualitätssicherung von großem<br />
Interesse.<br />
Das gegenwärtige Standardverfahren<br />
ist die Unterwasser-Trichter-Methode.<br />
Dabei wird die zu untersuchende Flasche<br />
unter Wasser von Hand geöffnet<br />
und das entweichende Gas mit einem<br />
kopfüber angebrachten Trichter aufgefangen<br />
und bestimmt (siehe Bild).<br />
Es sollte eine alternative Methode, das<br />
Orbisphere-Verfahren mit der Standard-<br />
Methode verglichen werden. Hier<br />
erfasst eine Messsonde direkt den O 2 -<br />
Gehalt im Bier. Dieser Wert kann dann<br />
auf den Sauerstoffgehalt im Kopfraum<br />
<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Verarbeitungstechnik<br />
Vergleich verschiedener O 2 -Messverfahren <strong>für</strong> Bier<br />
Johannes Brand, Korbinian Engelschall, Enrico Krause<br />
Betreuer: Dr. Günther Hartmann, Thomas Schmitt<br />
Partner: <strong>Kulmbacher</strong> Brauerei AG<br />
umgerechnet werden. Der Vorteil dieser<br />
Methode liegt vor allem in der niedrigeren<br />
Analysenzeit und der geringeren<br />
benötigten Arbeitszeit.<br />
Ergebnisse<br />
Es wurden aus aktuellen Produktionen<br />
jeweils mehrere Flaschen aus einer<br />
Charge genommen. Eine Hälfte wurde<br />
nach der Standard-Methode, die andere<br />
nach der Orbisphere-Methode untersucht.<br />
Der Vergleich der Messwerte zeigte,<br />
dass die beiden Methoden keine vergleichbaren<br />
Messergebnisse ergaben.<br />
Auch die Eleminierung von Ausreißern<br />
ergab keine bessere Übereinstimmung.<br />
Ebenso war eine Vergrößerung der statistischen<br />
Basis durch Untersuchung<br />
einer größeren Probenzahl ohne Erfolg.<br />
Eine definitive Aussage über die Ursachen<br />
<strong>für</strong> die fehlende Übereinstimmung<br />
18<br />
war nicht möglich, da zu viele Ursachen<br />
in Frage kommen. Zum einen kann ein<br />
methodischer Fehler in frage kommen,<br />
da die beiden Messmethoden auf gänzlich<br />
unterschiedlichen Ansätzen beruhen.<br />
Ebenso kann es wesentlich sein,<br />
dass die einzelnen Flaschen unterschiedliche<br />
Mengen an Sauerstoff enthalten,<br />
und so die Ergebnisse zweier<br />
Flaschen nicht übereinstimmen können.<br />
Diese Unterschiede lassen sich<br />
jedoch nicht vermeiden. Auch mehrfach<br />
wiederholte Messungen und Diskussionen<br />
mit den Geräteherstellern<br />
brachten keine Klärung, so dass die<br />
Unterwasser-Trichter-Methode trotz<br />
des Zeitaufwands als Standard-Methode<br />
beibehalten wird.