02.03.2013 Aufrufe

Kulmbacher Notizen - Fachschule für Lebensmitteltechnik

Kulmbacher Notizen - Fachschule für Lebensmitteltechnik

Kulmbacher Notizen - Fachschule für Lebensmitteltechnik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Aufgabenstellung:<br />

Das fehlende Nitrit bei Nürnberger<br />

Bratwürsten (auch bei anderen<br />

ungepökelten Brühwürstchen) führt<br />

trotz der vorherrschenden anaeroben<br />

Bedingungen in der Verpackung<br />

und der Kühllagerung zu deutlichen<br />

Abstrichen am MHD. Verantwortlich<br />

könnte theoretisch ein unzureichender<br />

Pasteurisationseffekt als Funktion<br />

des Ausgangskeimgehaltes sein<br />

– der u.a. auch von den Gewürzen<br />

beeinflusst wird. Hauptursache da<strong>für</strong><br />

ist aber die Erhöhung des<br />

Oberflächenkeimgehaltes durch die<br />

Rekontamination zwischen der Pasteurisierung<br />

und der Verpackung.<br />

Während bei einer Weichverpackung<br />

durch die sich anschließende<br />

Nachpasteurisation die vegetativen<br />

Keime auf der Oberfläche abgetötet<br />

werden, ist dieses Verfahren<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Notizen</strong> - Projektarbeiten Fleischtechnik<br />

Keimarme Gewürze und andere keimreduzierende Maßnahmen<br />

bei Nürnberger Bratwürste n<br />

Liane Leschinski, Wolf-Dietrich Piehler, Stefan Weidner<br />

Betreuer: Thomas Eberle, Michael Ascherl<br />

Auftraggeber: Wolf GmbH, Schwandorf<br />

<strong>für</strong> die klassische MAP – Verpackung<br />

nicht geeignet. Es sind aber keimreduzierende<br />

Maßnahmen kurz vor der<br />

Verpackung denkbar, die einen geringeren<br />

Oberflächenausgangskeimgehalt<br />

zum Zeitpunkt der Verpackung ermöglichen.<br />

Die Untersuchungen sollten<br />

zeigen, ob sich durch eine vor der Verpackung<br />

zwischengeschaltete Oberflächenpasteurisation<br />

die Haltbarkeit<br />

verlängern lässt. Zusätzlich sollte überprüft<br />

werden, ob der Einsatz von keimreduzierten<br />

Gewürzen einen Sinn bei<br />

diesem Produkt ergibt.<br />

Ergebnisse:<br />

Der Vorteil von keimreduzierten Gewürzen<br />

bei Fleischzubereitungen hinsichtlich<br />

der längeren Haltbarkeit durch den<br />

geringeren Ausgangskeimgehalt ist<br />

unbestritten. Bei roh fermentierten Produkten<br />

mit einem erhöhten mikrobiologischen<br />

Restrisiko (z.B. Zwiebel-<br />

15<br />

mettwurst) kann die Verwendung auch<br />

sinnvoll sein. Bei pasteurisierten<br />

Fleischerzeugnissen ist wie erwartet<br />

eine Verlängerung der Haltbarkeit nicht<br />

erkennbar gewesen. Aber auch die<br />

Oberflächenpasteurisation vor der Verpackung<br />

– sowohl durch Sattdampf als<br />

auch durch trockene Hitze – zeigte bei<br />

den mikrobiologischen Untersuchungen<br />

keine positive Wirkung auf die<br />

Keimdynamik. Wahrscheinlich reichen<br />

schon die wenigen Minuten zwischen<br />

Oberflächenpasteurisation und dem<br />

Verschließen der Verpackung aus, um<br />

bei den Bedingungen in unserem Praktikum<br />

schon alleine durch die Luftkontamination<br />

den Effekt des vorgelagerten<br />

Verfahrens zu negieren.<br />

Wenn man rückblickend die über Jahre<br />

durchgeführten Versuche zur<br />

Haltbarkeitsverlängerung von gebrühten<br />

Bratwürsten in MAP – Verpackungen<br />

in unserem Hause betrachtet, sollte<br />

das MHD 14 Tage bei 7° C Lagertemperatur<br />

im Handel nicht überschreiten<br />

(vorgelagerte Prozesse bei 0 – 2 °C<br />

nicht eingeschlossen) oder die<br />

bakteriostatische bzw. a w – Wert senkende<br />

Wirkung von Acetat/Lactat in<br />

Betracht gezogen werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!