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Kulmbacher Notizen - Fachschule für Lebensmitteltechnik

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Allgemeines<br />

Neben den klassischen maschinentechnischen<br />

Leistungsparametern von<br />

Slicern (u.a. Schnitte pro Minute) wird<br />

die Wirtschaftlichkeit des industriellen<br />

Aufschneidens von Fleischerzeugnissen<br />

noch durch eine Vielzahl anderer<br />

Parameter beeinflusst, wie<br />

• das Verhältnis Anschnitt und Endstück<br />

zu geschnittenen Scheiben,<br />

• Fehlscheiben durch Luftlöcher bzw.<br />

unzureichende Schneidstabilität<br />

der Struktur und<br />

• die Differenz des Mittelwertes des<br />

Zielgewichtes aller geschnittenen<br />

Portionen im Vergleich zur Nennfüllmenge<br />

(siehe Fertigpackungsverordnung).<br />

Trotz aller maschinentechnischen Entwicklungen<br />

bei den Slicern ist die innerbetriebliche<br />

Gestaltung der vorgelagerten<br />

Prozesse vor dem Schneiden<br />

von wesentlicher Bedeutung <strong>für</strong> die<br />

wirtschaftliche Optimierung o.g.<br />

Einflussgrößen. Insbesondere bei<br />

Pökelwaren werden schnell die Grenzen<br />

der Optimierbarkeit erreicht – u.a.<br />

begründet in den Abmessungen bzw.<br />

den substantiellen Fleischfehlern der<br />

Teilstücke.<br />

Für die Verringerung des Verhältnisses<br />

Anschnitt und Endstücke zu geschnittenen<br />

Scheiben bei Rohpökelwaren<br />

werden heutzutage schon Teilstücke an<br />

den Enden durch „Klebetechnologien“<br />

verlängert bzw. durch das Verbinden<br />

von Teilstücken sowohl in die Längsrichtung<br />

als auch nach oben <strong>für</strong> den<br />

Schneidprozess optimiert. Für die biochemischen<br />

Reaktionen des „Klebens“<br />

werden durch die Zusatzstofflieferanten<br />

auf Rohpökelwaren angepasste<br />

Zusatzstoffe und Systemlösungen<br />

angeboten (z.B. von Ajinomoto<br />

das Enzym Transglutaminase). Für die<br />

technische Umsetzung dieser Verfahren<br />

kommen aber Ausrüstungen zum<br />

Einsatz, die <strong>für</strong> die Kochpökelwarenproduktion<br />

entwickelt – und auf<br />

die Belange des „Klebens“ von Rohpökelwaren<br />

maximal angepasst<br />

wurden.<br />

Verfahrensanforderungen<br />

Ein Rohschinkenrohling, der durch die<br />

entsprechende Technologie schneid-<br />

- Fachartikel -<br />

Weniger Abschnitte beim Slicen von Pökelwaren<br />

durch neues formgebendes Verfahren<br />

Thomas Eberle, Artikel erschien im AfZ-Journal Nr. 11 vom 7.11.2007<br />

gerecht angepasst wird, sollte neben<br />

der mikrobiologischen Stabilität an der<br />

Klebefläche sich noch durch folgende<br />

Eigenschaften auszeichnen:<br />

• konstante geometrische Abmessungen<br />

über die gesamte Länge,<br />

damit der Unterschied zwischen<br />

Zielgewicht und Nennfüllmenge<br />

beim Schneiden möglichst gering ist<br />

– durch Weichfolientechnologien<br />

nicht erreichbar,<br />

• keine Luftlöcher an den Verbindungsstellen<br />

der Teilstücke und<br />

zwischen Fleisch und gelegten<br />

Speckplatten<br />

Um dies zu erreichen müssen nicht nur<br />

die Teilstücke, inklusive Speckplatten<br />

komplett luftfrei sein – auch die geometrisch<br />

definierte Form muss bis in die<br />

letzte Kante vollständig ausgefüllt werden.<br />

Für diese Ziele ist die Steifigkeit<br />

und fehlende „Fließfähigkeit“ der gesalzenen<br />

und durchgebrannten Rohlinge<br />

kontraproduktiv. Umfangreiche Ver-<br />

Bild 1: Mai – Hampress mit 40 cm Systemform<br />

8<br />

suchsreihen an der Staatlichen <strong>Fachschule</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Lebensmitteltechnik</strong> Kulmbach<br />

(Technikerschule Kulmbach) zeigten,<br />

dass auch durch die Anpassung<br />

von bekannten Verfahrensabläufen,<br />

wie das separate Evakuieren der Formen<br />

mit anschließendem kombinierten<br />

Pressen/Verschließen bzw. die Kombination<br />

Evakuieren/Pressen mit anschließendem<br />

Verschließen der Formen<br />

keine zufriedenstellenden Ergebnisse<br />

beim Anschnittbild der geslicten Scheiben<br />

erreicht wird.<br />

Als Gründe <strong>für</strong> dieses unbefriedigende<br />

Ergebnis wurden folgende Ursachen<br />

ermittelt:<br />

• Die Erhöhung der Presskraft zum<br />

Ausfüllen der Form ist durch die da<br />

mit einhergehende sichtbare Zerstörung<br />

des Muskels begrenzt.<br />

• Nur durch die Presskraft wird kein<br />

vollständiges Ausfüllen der Form<br />

erzielt, es muss dazu beim Pressen<br />

eine Art Massageeffekt zum Aus-

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