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30. Mai bis 12. Juni 2010 - Kirchenblatt

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Inhalt<br />

2 Standpunkt<br />

Handfester Beweis?<br />

3 Aus Kirche und Welt<br />

Bischofskolumne<br />

«Das Leben soll gelingen»<br />

4 Thema<br />

Das Grabtuch von Turin<br />

6 Glauben und beten<br />

Wir spinnen feine Fäden<br />

Liturgischer Wochenkalender/<br />

Namenstage<br />

7 Kirche in den Medien<br />

8 Vermischtes<br />

Tipps und Hinweise<br />

9 Dekanatspfarreien<br />

25 Solothurn<br />

30 Grenchen<br />

32 Jugendseite<br />

«Ein spannendes Abendteuer»<br />

IMPRESSUM: <strong>Kirchenblatt</strong> für römischkatholische<br />

Pfarreien im Kanton Solothurn<br />

ISSN 1420-5149; ISSN 1420-51<strong>30.</strong><br />

www.kirchenblatt.ch<br />

Erscheint alle 14 Tage<br />

Redaktion für den allgemeinen Teil («Mantel»):<br />

Dr. Reto Stampfli (Leitung), St. Niklausstrasse 24,<br />

4500 Solothurn, Telefon 032 622 42 87,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: retostampfli@bluemail.ch / Heinz Bader,<br />

Katechet, 4710 Balsthal / Urban Fink, 4515 Oberdorf /<br />

Franz Rüegger, Zeichenlehrer, 4500 So lothurn (Layout) /<br />

Daniele Supino, 4500 Solothurn (Jugendseite) /<br />

Pfarrer Mario Tosin, 2540 Grenchen.<br />

Verlag/Adressenverwaltung: AZ Fachverlage AG,<br />

Neumattstrasse 1, 5001 Aarau<br />

Telefon 058 200 56 87, Fax 058 200 56 94.<br />

Administration und Produktion: Vogt-Schild Druck AG,<br />

Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen<br />

Telefon 058 330 11 58, Fax 058 330 11 78,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: kirchenblatt@vsdruck.ch<br />

2 KIRCHENBLATT 12 <strong>2010</strong><br />

Standpunkt<br />

Handfester Beweis?<br />

Ist das Turiner Grabtuch echt oder nicht? Diese Frage bewegt seit Jahrzehnten<br />

Gläubige und Wissenschaftler gleichermassen. Um es vorwegzunehmen:<br />

Durch die Lektüre des aktuellen <strong>Kirchenblatt</strong>es werden Sie, liebe Leserinnen<br />

und Leser, in diesem Bereich keine grundlegend neuen Erkenntnisse<br />

erhalten. Aus der Ferne kann nur spekuliert werden, und das wollen<br />

wir unter lassen. Doch das Grabtuch als religiöses Phänomen ist ein faszinierendes<br />

Thema und verdient eingehender Beachtung im Haupt artikel.<br />

Allein in diesem Frühling sind riesige Mengen von Interessierten aus der<br />

ganzen Welt nach Turin geströmt, um einen kurzen Blick auf das Original<br />

zu werfen.<br />

Auch wenn das Thema «Grabtuch von Turin» im Unterricht angesprochen<br />

wird, steigt die Aufmerksamkeit der Schüler. Das mysteriöse Stück Leinen<br />

scheint Jung und Alt zu faszinieren. Dabei stellen sich zwei grundlegende<br />

Fragen: Ist das Tuch echt und wenn ja, kann bewiesen werden, dass<br />

tatsächlich Jesus von Nazareth darin eingewickelt war? Scheint die ers te<br />

Frage früher oder später irgendwie beantwortbar zu sein, so bleibt die<br />

zweite Antwort wohl ein ewiges Geheimnis. Ein Geheimnis, das dieses<br />

sonderbare Tuch erst recht interessant macht.<br />

Das berühmte Grabtuch, in das Jesus nach der Kreuzigung eingehüllt gewesen<br />

sein soll, war <strong>bis</strong> Pfingsten im Turiner Dom zu sehen. Eine seltene<br />

Gelegenheit, die knapp zwei Millionen Pilger nutzen wollten. Der Besucheransturm<br />

war kaum zu bewältigen. Langsam schoben sich die Pilger<br />

durch die Gänge des historischen Museums vor dem Dom. Eine Ampel signalisierte,<br />

ob man gehen oder stehen bleiben soll. Im Dom selbst war es<br />

halb dunkel. Das vier Meter mal ein Meter grosse Leinentuch befand sich<br />

hinter Panzerglas, hell angeleuchtet über dem Altarraum. Mehr als zwei<br />

<strong>bis</strong> drei Minuten konnte jedoch die wohl berühmteste Ikone der Welt nicht<br />

bestaunt werden.<br />

Der gläubige Mensch sehnt sich nach handfesten Beweisen, obwohl er<br />

sich eigentlich eingestehen müsste, dass er diese nie erhalten wird. Das<br />

blutverschmierte Grabtuch könnte so ein handfester Beweis sein. Doch<br />

ist das Gesicht, das auf dem Tuch zu sehen ist, Jesus von Nazareth? Frau<br />

Dr. Mechthild Flury-Lemberg, eine führende Textilexpertin aus Bern, die das<br />

Tuch begutachten durfte, wie keine andere Person, hat vor ein paar Wochen<br />

noch einmal erklärt, dass es nach all ihren Erkenntnissen ein Gewebe<br />

aus dem ersten Jahrhundert sei. Sie war es auch, die das Tuch im Sommer<br />

2002 restaurieren durfte. Die offizielle Kirche bleibt jedoch skeptisch,<br />

obwohl Papst Benedikt XVI. dem Grabtuch vor ein paar Tagen einen Besuch<br />

abstattete. Das Tuch kann einen religiösen Menschen anregen und<br />

zum Nachdenken veranlassen. Ein unumstösslicher Tatsachenbeweis ist es<br />

nicht und wird es wohl nie sein.<br />

Mit freundlichen Grüssen Reto Stampfli<br />

!<br />

«Reliquie» – Der Begriff kommt von «Zurücklassen». Eine Reliquie ist ein<br />

Gegenstand religiöser Verehrung, besonders ein Körperteil oder Teil des persönlichen<br />

Besitzes eines Heiligen. Reliquien findet man in allen Weltreligionen,<br />

vor allem aber im Christentum und im Buddhismus. Den Reliquien<br />

werden auch immer wieder wundersame Kräfte zugeschrieben. Das<br />

Grabtuch von Turin wird von der katholischen Kirche jedoch nicht als<br />

Reliquie, sondern als Ikone eingestuft. Das Tuch ist damit mehr als ein<br />

Kunstgegenstand, es kann als existenzielle Verbindung zwischen dem Betrachter<br />

und dem Dargestellten, indirekt auch zwischen dem Betrachter<br />

und Gott dienen.

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