städtebauliches entwicklungskonzept alter ... - Stadt Minden
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ALTER WESERHAFEN / EHEMALIGER GÜTERBAHNHOF<br />
4.2.4 Bevölkerungsstruktur im Untersuchungsgebiet<br />
Das Untersuchungsgebiet schneidet drei statistische Bezirke der <strong>Stadt</strong> <strong>Minden</strong>, sodass statistische<br />
Daten für das Untersuchungsgebiet nicht gebietsgenau vorliegen. Darüber hinaus leben im<br />
Untersuchungsgebiet lediglich rund 380 Einwohner - damit sind prozentuale Vergleiche mit anderen<br />
44<br />
AUSGANGSSITUATION<br />
<strong>Stadt</strong>teilen und der Gesamtstadt nur wenig aussagekräftig, da sie durch die geringen Ausgangszahlen<br />
verzerrt werden. Über Indikatoren wie die städtebauliche Struktur, den Zustand der Bausubstanz, das<br />
Image als Wohnstandort und Erkenntnissen aus der Jugendhilfe der <strong>Stadt</strong> <strong>Minden</strong> lassen sich aber<br />
recht genaue Rückschlüsse auf die Sozialstruktur des Untersuchungsgebietes ziehen.<br />
Die Obdachlosenunterkunft in der ehemaligen Bahnhofkaserne hat die Bewohnerstruktur bis in die<br />
beginnenden 1990er Jahren geprägt. Zeitweise lebten in der Bahnhofskaserne um die 200 Kinder und<br />
Jugendliche mit ihren Familien - z.T. unter schlechten Bedingungen. In den letzten 10 Jahren hat die<br />
Bahnhofskaserne als Obdachlosenunterkunft immer mehr an Bedeutung verloren, da in den sonstigen<br />
<strong>Stadt</strong>gebieten zunehmend Leerstände zu verzeichnen waren, auf die ausgewichen wurde. Heute dient<br />
die Bahnhofkaserne nicht mehr als Obdachlosenunterkunft. Die Imagewirkung, die die Nutzung auf<br />
das Untersuchungsgebiet hatte, wirkt jedoch nach.<br />
Auch wenn die Bebauungsstruktur im Untersuchungsgebiet nicht homogen ist, lässt sich tendenziell<br />
erkennen, dass das Untersuchungsgebiet zu den <strong>Stadt</strong>quartieren in <strong>Minden</strong> gehört, in denen es einen<br />
höheren Anteil an Kindern, Jugendlichen und kinderreichen Familien gibt. Ebenso erhöht ist der Anteil<br />
der Personen mit Leistungsbezug sowie der Anteil der Personen mit ausländischem Pass oder<br />
Migrationshintergrund.<br />
Die besondere soziale Belastung des Untersuchungsgebietes lässt sich auch daran erkennen, dass<br />
die Kindertageseinrichtung Spiel- und Lernstube bis zur Umsetzung des KiBiz jahrelang die einzige in<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Minden</strong> war, die in die Förderung als Einrichtung im sozialen Brennpunkt aufgenommen<br />
wurde.<br />
Nach Einschätzung des Sozialen Dienstes der <strong>Stadt</strong> <strong>Minden</strong> handelt es sich auch heute noch um ein<br />
Gebiet, in dem Beratungsleistungen und erzieherische Hilfen häufiger anfallen als im<br />
gesamtstädtischen Durchschnitt. Für eher randständige Bevölkerungsgruppen hat sich hier seit<br />
Jahren eine soziale Nische entwickelt.