Material zur Unterrichtsgestaltung - Museen in Köln

Didaktischmethodische
Hinweise
Diskussion
Vorschläge für
den Unterricht
Es geht bei diesem Thema darum, friedlich die eigene Meinung auszudrükken.
Auch öffentlich. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, nach moralischen
Maßstäben zu handeln. Die Kompetenz hierzu erlangen sie durch die
Kenntnis verschiedener Kriterien für ethische Handlungsweisen. Die Heilige
Ursula hat sich mutig, gewaltlos und friedlich für ihre Überzeugung eingesetzt.
Wie steht es mit Mut und Zivilcourage heute? Das Theaterstück macht
vor, wie man in bestimmten Situationen seine Ideale nicht aus dem Blick verliert.
In diesem Zusammenhang können die Schülerinnen und Schüler sich
mit der Frage auseinandersetzen, wann sie welche Position bezogen hätten.
Mutig sein, Farbe bekennen, sich einsetzen, an seiner Meinung festhalten –
das sind die Parameter, die im Rollenspiel eingeübt werden.
Kennst du Menschen mit Zivilcourage?
Wenn jemand vor einer Schlägerei davon rennt – ist er dann feige? Was sollte
man deiner Meinung nach tun?
Ist vielleicht auch der Hunnenkönig mutig?
Was ist dir wichtiger? Freiheit oder Sicherheit?
Ist es eine Lösung für seine Ideale zu sterben?
Welches Risiko gehe ich ein, wenn ich Zivilcourage beweise. Und wie kann
ich mich selbst schützen?
1 | Die Schülerinnen und Schüler sammeln Aussagen, zu denen nun im
folgenden Stellung bezogen werden soll: z.B. Wer zu spät kommt, darf nicht
mehr am Unterricht teilnehmen. Hier soll nun pantomimisch Stellung bezogen
werden: aufstehen bedeutet Zustimmung, gebeugte Haltung Unentschlossenheit
und sitzenbleiben Ablehnung. Man sieht: auch nichts sagen hat Gewicht.
2 | Die Klasse malt auf eine Tapetenrolle eine Skala von 1 bis 100. Diese
wird auf den Boden gelegt oder an der Wand befestigt. Es werden unterschiedliche
Situationsbeschreibungen verlesen, die ein Eingreifen nötig
machen. Jeder stellt sich nun auf den Punkt der Skala, die seiner Meinung
nach die Dringlichkeit des Eingreifens deutlich macht.
Mögliche Situationen:
• Ein Schüler droht anderen Schülern nach Schulschluss Gewalt an.
• Einige Mitschüler fühlen sich durch einen Lehrer diskriminiert.
• Eine Mutter verprügelt ihr Kind im Supermarkt.
• Die Nachbarn unterhalten sich im Treppenhaus über eine
Aussiedlerfamilie: „Seit die hier eingezogen sind, stinkt es hier nur noch!“
• Jugendliche pöbeln eine ältere Dame als „alte Oma“ an.
• Eine Mitschülerin wird von anderen dermaßen gemobbt,
dass sie sich aus Angst nicht mehr am Unterricht beteiligt.
• Mehrere betrunkene Männer belästigen eine junge Frau.
• Fußballfans grölen ausländerfeindliche Sprüche.
• Ein Freund hat den Führerschein gemacht und fährt wie ein Verrückter.
• Zwei Mitschülerinnen schlagen sich auf dem Schulhof.
• Eine Mitschülerin hat einen ausländischen Freund.
Familie und Freunde sind dagegen.
• Eine Mitschülerin nimmt regelmäßig Drogen.
• Zwei Mitschülerinnen lästern über eine Dritte.
18
ziVilcoURAgE