Material zur Unterrichtsgestaltung - Museen in Köln

Anbetung der Heiligen Drei
Könige, Arndt von Kalkar und
Zwolle, 1480-1485,
Eiche 137 x 101 x 40 cm,
Museum Schnütgen, Köln
Zu dem letzten, da Sanct
Ursula alle Jungfrauen zum
Glauben hatte bekehrt, da
fuhren sie in einem Tag
mit einem glückhaften Wind
gen Gallien zu dem Hafen,
der Thyella genannt ist,
und kamen von dannen
nach Cöln.
Legenda aurea
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Die heilige Ursula aktuell
Das Mittelalter ist das Zeitalter der wandernden Gelehrten und der Pilgerfahrten.
Die Reisezeit beschränkte sich im Übrigen auf die Zeit vom Frühjahr
bis Anfang Herbst. Danach wurde es einfach zu beschwerlich. Auch gab es in
damaliger Zeit so gut wie kein vernünftiges Kartenmaterial, auf das man zur
Orientierung zurückgreifen konnte.
Ein subjektives Reiseerlebnis stellt sich erst zu Beginn der Neuzeit ein, als
man begann, sich des eigenen Selbst bewusst zu werden und sich auch
reisend zu verwirklichen. In diesem Zusammenhang entstanden auch die
Bildungsreisen.
Reisen ist eine Form der Aneignung von Welt, eine Form der Bildung und
Ausdruck eines ganz besonderen Lebensgefühls geworden. Die Forschungs-
und Entdeckungsreisen des 19. Jahrhunderts haben unsere Weltsicht geprägt.
Die Vorstellung von Reisen aus einem Erholungsbedürfnis heraus ist
erst in den letzten 100 Jahren entstanden.
Aus dem Textbuch
Ursula: in dieser Zeit werde ich nach Rom pilgern, dort hin möchte ich mit
einem Schiff reisen und mich sollen meine Jungfrauen begleiten.
U-Chor (alle): Rom! Rom! Wir fahren nach Rom!
Pilgerreise
Eine Pilgerreise oder Wallfahrt ist eine traditionelle Reise, mit der man ein
heiliges Gebot erfüllen will. Ihr Zweck ist oft mit einem hochmoralischen
Ansinnen verbunden und den Orten, die Ziel solcher Reisen sind, werden
magische Kräfte zugesprochen.
Mekka ist ein solcher Ort für den Islam, die Hinduisten pilgern nach Benares
am Ganges und für die Christen sind die Lebensstationen Jesu Christi, die
der Mutter Gottes oder eines Heiligen wichtige Orte. Neben Rom und Jerusalem
war vor allem auch Köln ein wichtiges Pilgerziel, seit sich hier die Reliquien
der Heiligen Drei Könige befanden. Die Pilger kamen in Scharen nach
Köln, mussten hier auch essen, trinken und schlafen – und trugen so zum
unglaub lichen Wohlstand der mittelalterlichen Stadt bei.
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