Material zur Unterrichtsgestaltung - Museen in Köln
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Wappen der kreisfreien<br />
Stadt <strong>Köln</strong><br />
DiE HEiligE URSUlA<br />
Die Legende<br />
Das Martyrium der Heiligen<br />
Ursula vor der Stadt <strong>Köln</strong>,<br />
1411-1414<br />
Le<strong>in</strong>wand, 60 x 179 cm<br />
Wallraf-Richartz-Museum<br />
& Fondation Corboud,<br />
WRM 0051<br />
Ursula ist e<strong>in</strong>e britannische Königstochter, besonders weise, ehrbar und schön.<br />
So wird es <strong>in</strong> der Legenda aurea erzählt. In dieser Schrift hat Jacobus de Vorag<strong>in</strong>e<br />
von 1267 - 1277 alle Heiligenlegenden aufgeschrieben, die er zusammentragen<br />
konnte.<br />
Als e<strong>in</strong> mächtiger Heidenkönig von Ursula erfährt, so heißt es weiter, will er<br />
sie unbed<strong>in</strong>gt als Frau für se<strong>in</strong>en Sohn gew<strong>in</strong>nen und droht im Falle e<strong>in</strong>er Ablehnung<br />
mit Krieg. Mit ihren Eltern überlegt Ursula e<strong>in</strong>e diplomatische Lösung: Sie<br />
nimmt den Heiratsantrag unter der Bed<strong>in</strong>gung an, dass sich ihr Verlobter Ätherius<br />
taufen und drei Jahre lang <strong>in</strong> der christlichen Lehre unterweisen lässt. Sie<br />
will <strong>in</strong> dieser Zeit nach Rom pilgern, um sich segnen zu lassen. So reist Ursula<br />
<strong>in</strong> Begleitung von zehn Jungfrauen, die später wohl durch e<strong>in</strong>en Übersetzungsfehler<br />
zu elftausend wurden, über <strong>Köln</strong>, Ma<strong>in</strong>z und Basel nach Rom. In <strong>Köln</strong> wird<br />
ihr von e<strong>in</strong>em Engel geweissagt, dass sie dort auf ihrer Rückreise das Martyrium<br />
erleiden werde. Und so geschieht es: <strong>Köln</strong> ist von den Hunnen belagert.<br />
Kaum nähern sich die Schiffe mit der heiligen Schar der Stadt, stürzen sich die<br />
Soldaten auf sie und metzeln alle Reisenden bis auf Ursula nieder. Von ihrer<br />
Schönheit gebannt, will der Hunnenkönig sie verschonen, wenn sie se<strong>in</strong>e Frau<br />
würde. Dies lehnt Ursula jedoch ab und daraufh<strong>in</strong> lässt er sie durch e<strong>in</strong>en Pfeil<br />
töten. Deshalb ist der Pfeil ihr Attribut, an dem man die Heilige bis heute erkennen<br />
kann. Ursula selbst hat nach christlichem Verständnis so das ewige Leben<br />
und den Status e<strong>in</strong>er Heiligen erreicht.<br />
Die Stadtpatron<strong>in</strong> von <strong>Köln</strong><br />
Die heilige Ursula ist seit dem 9. Jahrhundert <strong>in</strong> ihrer Verehrung die wohl wichtigste<br />
weibliche Heilige <strong>in</strong> <strong>Köln</strong>. Bereits um das Jahr 400 n. Chr. f<strong>in</strong>den sich erste<br />
H<strong>in</strong>weise auf e<strong>in</strong>e Kapelle, die ihr zu Ehren errichtet worden ist. Und der Kult<br />
um die schöne Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong>, die vor <strong>Köln</strong> den Tod fand, hat natürlich auch se<strong>in</strong>e<br />
Spuren im <strong>Köln</strong>er Wappen h<strong>in</strong>terlassen. Seit dem 16. Jahrhundert f<strong>in</strong>den wir<br />
die oft als Flammen oder auch Tränen bezeichneten elf Symbole, die auf ihre<br />
Geschichte <strong>zur</strong>ück gehen.<br />
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