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SOLARBRIEF - SFV

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mal europaweit Windstille<br />

bzw. Schwachwind herrscht.<br />

Wenn das dann auch noch<br />

an einem trüben Novembernachmittag<br />

und -abend<br />

vorkommt, fehlt in Europa<br />

über Stunden völlig der<br />

Strom aus den wichtigsten<br />

EE-Stromlieferanten - aus<br />

Wind- und Sonnenenergie.<br />

Nach einer im Jahr 1999<br />

von Gregor Czisch veröffentlichten<br />

Folie gibt es<br />

ab einer Entfernung von<br />

1000 km keine Korrelation<br />

zwischen den Windverhältnissen<br />

verschiedener<br />

Standorte mehr („Korrelation<br />

der potent. Stromerzeugung<br />

aus WKA an 47 ausgewählten<br />

europäischen Offshore-<br />

Standorten“, http://www.<br />

transnational-renewables.<br />

org/Gregor_Czisch/folien/<br />

Windenergie/korr_pot_wka_<br />

offshore_standorte_eu_b.<br />

jpg). Die Daten zu dieser<br />

Folie stammen aus dem<br />

ECMWF, dem Europäischen<br />

Zentrum für mittelfristige<br />

Wettervorhersage. Sie be-<br />

stätigen, was bereits der gesunde Menschenverstand sagt.<br />

Wenn ich weiß, wie stark der Wind bei mir zuhause weht, weiß<br />

ich noch lange nicht, wie er in Marokko oder in Polen weht. Bei<br />

einer so wichtigen Angelegenheit wie der Energieversorgung<br />

darf man sich aber nicht darauf verlassen, dass der Wind<br />

immer irgendwo mit ausreichender Kraft weht, sondern man<br />

muss sich auf den worst-case einstellen.<br />

Ein weiteres Beispiel: Untersuchungen von Horst Kluttig<br />

zur Korrelation zwischen den Windverhältnissen in Aachen<br />

und an der Rhonemündung bestätigen dieses Ergebnis (siehe<br />

Bild 3).<br />

Jeder einzelne Punkt in der Punktewolke stellt gleichzeitig<br />

die Windverhältnisse an jeweils beiden Orten dar. Im oberen<br />

Teil der Grafi k ist dargestellt, wie gut die Korrelation zwischen<br />

zwei Standorten ist, die nur 2 km voneinander entfernt sind.<br />

Im unteren Teil der Grafi k erkennt man die Unabhängigkeit<br />

der Standorte Herzogenrath bei Aachen und Port St. Louis<br />

(Rhônemündung) voneinander bezüglich ihrer Windverhältnisse.<br />

Diese einfachen Überlegungen zeigen, dass es Zeiträume<br />

gibt, in denen für die europäische Stromversorgung europaweit<br />

weder Wind- noch Sonnenstrom direkt zur Verfügung<br />

stehen, selbst dann nicht, wenn die Fernübertragungsnetze<br />

für Übertragungsleistungen ausgebaut würden, die ausreichen<br />

würden, den gesamten Strombedarf von Osteuropa nach<br />

Westeuropa oder von Nordeuropa nach Südeuropa bzw.<br />

umgekehrt zu verschieben. Besonders kritisch wird es, wenn<br />

dieser Mangel in den winterlichen Abendstunden auftritt, in denen<br />

der Strombedarf erfahrungsgemäß besonders hoch ist. Bild 3: Entkopplung der Windverhältnisse<br />

Solarbrief 4/10<br />

Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.<br />

Weiterer Zubau von Wind- und Solaranlagen<br />

Sonne und Wind<br />

Überschuss<br />

Sonne und Wind<br />

nutzbar<br />

Strombedarf<br />

Geothermie u.<br />

Biomasse<br />

Wasserkraft<br />

Leistung<br />

Fehlende<br />

Leistung<br />

100 % 100 %<br />

Tage<br />

Stromspeichern - Brücke zum Solarzeitalter<br />

Leistung<br />

Bild 2: Ineffektive weitere Steigerung von Wind u. Solarenergie<br />

Der ungenutzte Überschuss<br />

nimmt zu<br />

Die fehlende Leistung<br />

wird aber nicht geringer<br />

Fehlende<br />

Leistung<br />

Tage<br />

11

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