SOLARBRIEF - SFV
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norwegischen Speicherkapazitäten) ablehnt, stellen<br />
sie doch in seinen Augen eine Fortsetzung der zentral<br />
strukturierten Großprojekte unter Führung der Stromwirtschaft<br />
dar.<br />
Er plädiert stattdessen sehr engagiert für eine Beschleunigung<br />
des dezentralen Ausbaus der Erneuerbaren<br />
Energien, für – wie er sie nennt – „System-brecher“<br />
der bestehenden, herrschenden Strukturen. Die Fortsetzung<br />
und Fortentwicklung des sehr erfolgreichen<br />
EEG, die Einführung einer Schadstoffbesteuerung<br />
anstelle einer Energiesteuer und politische Rahmenbedingungen,<br />
die einen dezentralen Ausbau von<br />
Erneuerbaren-Energien-Anlagen, insbesondere auch<br />
Windkraft im Binnenland voranbringen, sind seine<br />
dafür vorgesehenen, auf Deutschland bezogenen<br />
Instrumente.<br />
Er plädiert engagiert für eine bürgernahe, kommunale<br />
Energieversorgung und die Überführung der Strom- und<br />
Gasnetze in öffentliches Eigentum.<br />
Solarbrief 4/10<br />
Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.<br />
In seiner Vision „Agenda 21 reloaded“ beschreibt<br />
er die Chance auf eine Welt, die – nachdem einige<br />
Vorreiter-Staaten den Weg vorgezeichnet haben –<br />
komplett aus Erneuerbaren Energien dezentral versorgt<br />
wird: Eine friedlichere Welt durch die Vermeidung von<br />
Konfl ikten um (Energie-)Ressourcen und Wasser, ein<br />
Zugang zu sauberer Energie für alle Menschen.<br />
Die Durchsetzung von „Gesellschaftsethik statt Energieökonomismus“<br />
ist - so Scheer - der Leitfaden in unsere<br />
Zukunft. Die alten Energien, allen voran Kohle und<br />
Atom, haben abgewirtschaftet und gehören abgewickelt.<br />
Die Zukunft ist das Solarzeitalter.<br />
Das Buch schärft wie kaum ein anderes den Blick auf<br />
die aktuellen Konfl ikte um die Wege zu einer Erneuerbaren<br />
Energieversorgung, es zeigt mutige Visionen auf und<br />
fordert den Leser heraus, politisch Position zu beziehen.<br />
Es lädt auch dazu ein, selbst aktiver „Systembrecher“<br />
des bestehenden Energiesystems zu werden. (AS)<br />
Leserzuschrift zu Hermann Scheers letztem Buch<br />
„Der energethische Imperativ“<br />
Von Herbert Kaes<br />
Die sozialen Kosten unserer Energieversorgung<br />
sind gewaltig, und sie tauchen nicht in unseren Energierechnungen<br />
auf. Fossile Energien sind schmutzig,<br />
sie produzieren Ressourcenkriege und die extrem<br />
schädliche Klimaerwärmung, die laut Untersuchungen<br />
ungeheure Kosten zur Reparatur von Schäden und zur<br />
Anpassung an diese erforderlich macht. (Dies bei zur<br />
Zeit nur 0,7° Temperaturanstieg, bei „akzeptierten“ 2°<br />
in Zukunft laut Merkel...)<br />
Das „2° Ziel“ ist eine Kapitulation, Desertec ist nur<br />
für Afrika geeignet, für Deutschland viel zu langsam,<br />
auch das „Supergrid“ ist zu langsam und zu teuer, da<br />
die Umstellung zu einer dezentralen Energieversorgung<br />
viel schneller als zu einer zentralen geht. Wir müssen<br />
uns gegen die Allianz der Aufschieber durchsetzen.<br />
100% Erneuerbare-Energien-Strom wäre in Deutschland<br />
schon bis 2020 erreichbar. Die nukleare Energie<br />
fördert die Proliferation, da jeder AKW Besitzer Atomwaffen<br />
herstellen kann, sie setzt uns der ungeheuren<br />
Gefahr eines Tschernobyl auch durch Atomterrorismus<br />
aus, tötet viele indigene Uranarbeiter durch Strahlenkrebs,<br />
lässt uns auf unentsorgtem strahlendem Müll<br />
sitzen und tötet nachweislich Kinder schon im Normalbetrieb.<br />
Wenn man diese sozialen Kosten fossil wie<br />
nuklear einpreist, würde die Kilowattstunde über 50<br />
Cent kosten, teurer als jetzt noch die Solarenergie.<br />
Die Konzerne verlangen außerdem Planwirtschaft,<br />
nicht Marktwirtschaft. Das ist absurd. Aber die Ener-<br />
gieversorger verstaatlichen<br />
bringt nichts, staatliche verhalten<br />
sich nicht anders, der<br />
Staat muss die Regeln vorgeben.<br />
Der CO 2 Gehalt der<br />
Atmosphäre muss von 385<br />
ppm auf 350 ppm verringert<br />
werden und nicht, wie in Kopenhagen<br />
beabsichtigt, bis<br />
450 ppm akzeptiert werden.<br />
(Gut, dass Kopenhagen gescheitert<br />
ist.)<br />
Rezension / Leserbriefe<br />
Da die Schäden der Kli-<br />
Hermann Scheer<br />
maerwärmung schon begonnen<br />
haben, können wir einer dramatischen Zunahme<br />
nur entgehen, wenn wir mit aller Energie und schnellstmöglich<br />
an einer 100% Erneuerbaren Energie- Lösung<br />
arbeiten.<br />
Dies sagt Hermann Scheer in seinem neuen Buch,<br />
„Der ENERGETHISCHE Imperativ“. Er legt die vielen<br />
Zahlen, die vielen Schwierigkeiten dar, die überwunden<br />
werden müssen, wie den politisch – industriellen Komplex.<br />
Die Sonne ist eine gigantische Energiespenderin<br />
für alle Bedürfnisse des Menschen, wenige Basistechnologien<br />
ihrer Nutzung führen zu zahlreichen Ansätzen. Die<br />
Einführung der Erneuerbaren Energien ist keine Last,<br />
sondern bringt volkswirtschaftliche Vorteile.<br />
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