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SOLARBRIEF - SFV

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Welthunger: Anteil an unterernährten Menschen an der Gesamtbevölkerung nach Staat<br />

Agrarstrukturen - auch in den ärmsten Ländern dieser Erde.<br />

Hier einige Beispiele:<br />

• Aus Burkina Faso wird gemeldet, dass man dort - neben<br />

der Baumwollproduktion - zunehmend auch auf die Biodieselproduktion<br />

auf Grundlage von Jatropha setzen möchte (Quelle:<br />

TAZ vom 27.05.09 „Afrikas giftgrüne Revolution“). Burkina<br />

Faso zählt zu den fünf ärmsten Ländern der Welt! Zwei Drittel<br />

der Bevölkerung leben am Existenzminimum. Hunger steht<br />

also auf der Tagesordnung. Setzt sich diese Strukturänderung<br />

in der Landwirtschaft fort, wird Burkina Faso immer mehr von<br />

Nahrungsmittelimporten abhängig.<br />

• Die Frankfurter Rundschau meldete Mitte des Jahres 2010,<br />

dass in Indien der Anbau von Jatropha - einer Ölpfl anze - auf<br />

normalem Ackerland nicht nur mehr geduldet sondern zunehmend<br />

intensiv gefördert wird (Quelle FR von 9.7.10).<br />

• Der Biospritanbau erhöht die Preise für Grundnahrungsmittel.<br />

Anfang 2007 stiegen in Mexiko z.B. die Preise für<br />

Tortillas - ein Grundnahrungsmittel vor allem der ärmeren<br />

Schichten - weil in den USA immer mehr Mais zu Bioethanol<br />

verarbeitet wurde.<br />

2008 warnte auch die FAO erstmals, dass die Biotreibstoffproduktion<br />

zu steigenden Nahrungsmittelpreisen und mehr<br />

Hunger führen würde. (Quelle: http://www.guardian.co.uk/<br />

environment/2008/feb/26/food.unitednations)<br />

Sicher ist die Lösung des Problems Welthunger sehr<br />

komplex und ein Patentrezept gibt es nicht. Je nach Region<br />

müssen die dortigen sozialen, politischen, wirtschaftlichen,<br />

ökologischen und geographischen Bedingungen berücksichtigt<br />

werden.<br />

Auch könnte man argumentieren, dass in Deutschland<br />

weder chronischer Hunger noch eine Verknappung von<br />

Lebensmitteln vorliegt. Im Gegenteil - als eine von vielen<br />

Industrienationen verfügt Deutschland noch immer über ertragreiche<br />

Ackerböden, auf denen genügend Ackerfrüchte für<br />

die Ernährung unserer Bevölkerung wachsen können.<br />

Solarbrief 4/10<br />

Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.<br />

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Welthunger<br />

Doch es wäre naiv zu glauben, dass die globale Hungerproblematik<br />

nicht auch mit der Bedürfnisbefriedigung in<br />

Deutschland und Europa zusammenhinge. Die Globalisierung<br />

ist das Allheilmittel für wachsende Bedürfnisse, und politische<br />

oder private Entscheidungen forcieren die zunehmende Ausbeutung<br />

bestimmter Regionen. Und schon lange kommt man<br />

in Europa nicht mehr ohne Palmöl, Zuckerrohr, Mais und Co<br />

aus, um die chemische Industrie oder Bioenergieproduktion<br />

mit Grundstoffen zu beliefern.<br />

Aus diesem Blickwinkel sollte es Gebot der Stunde sein, die<br />

Notwendigkeit der Produktion von Agrotreibstoffen inner- und<br />

außerhalb unserer Ländergrenzen kritisch zu überprüfen.<br />

Klimawandel und Ertragsfähigkeit<br />

der Böden<br />

FehIentwicklungen<br />

Die Landwirtschaft mit ihrer direkten Abhängigkeit vom Wetter<br />

ist ein vom Klimawandel stark betroffener Wirtschaftszweig.<br />

Erfolg oder Misserfolg, Ertragszuwachs oder Missernten sind<br />

vor allem von Temperatur, Niederschlagsmenge und Windstärke<br />

abhängig.<br />

Das BMU beschreibt in „Deutsche Anpassungsstrategie an<br />

den Klimawandel“ (Quelle: http://www.bmu.de/klimaschutz/<br />

downloads/ doc/42783.php) die auf Deutschland zukommenden<br />

klimabedingten Änderungen wie folgt:<br />

„Abhängig von der globalen Entwicklung der anthropogenen<br />

Emissionen treibhauswirksamer Gase ist von einer Erwärmung<br />

in Deutschland im Zeitraum 2021-2050 um 0,5 bis 1,5°C<br />

und im Zeitraum 2071-2100 um 1,5 bis 3,5° C auszugehen.<br />

Die Erwärmung wird besonders in den Wintermonaten zu<br />

spüren sein. Bei den Niederschlägen ist eine Zunahme im<br />

Winter um im Schnitt bis 40 % möglich, in einigen Gebieten<br />

der Mittelgebirgsregionen der Bundesländer Rheinland-Pfalz,<br />

Hessen sowie der nordöstlichen Landesteile Bayerns sogar<br />

um bis zu 70 %. Die Sommerniederschläge könnten bundesweit<br />

um bis zu 40 % abnehmen, wobei der Südwesten<br />

Deutschlands erneut besonders stark betroffen sein könnte.<br />

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