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SOLARBRIEF - SFV

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Chronik einer höchst<br />

umstrittenen Atomenergie *)<br />

1960 01.01. Das Deutsche Atomgesetz (AtG) tritt in Kraft und regelt Bau u. Betrieb von Atomkraftwerken (AKW)<br />

1975<br />

Entstehung eine Anti-AtomKraftwerk-Bewegung<br />

ab 1982<br />

massive Proteste gegen den geplanten Bau der Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf,<br />

Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei mit zahlreichen Verletzten.<br />

1986 26.04. Reaktorunglück von Tschernobyl, große Mengen radioaktiv verstrahlter Stäube entweichen und<br />

verteilen sich großflächig über Europa.<br />

1989 31.05 Einstellung des Baus der Wiederaufbereitungsanlage<br />

2000 14.06. Atomkonsens zwischen der Bundesregierung und den vier großen Energieversorgern:<br />

Ausstieg aus der zivilen Nutzung der Kernenergie.<br />

01.11. Die Erkundungen im Salzstock Gorleben für die Eignung als Atommüllendlager ruhen.<br />

2002 26.04. Änderung des Deutschen Atomgesetzes trat in Kraft, Ausstieg aus der zivilen Nutzung der Atomenergie<br />

ist somit gesetzlich geregelt: Kein Neubau von AKW, Befristung der Laufzeit durch Zuteilung<br />

bestimmter Strommengen auf die einzelnen Kraftwerke<br />

2009 Frühj. In Wahlprogrammen der CDU/CSU/FDP: Kernenergie sei ein vorerst unverzichtbarer Bestandteil<br />

im Energiemix. Sie sei eine Brückentechnologie, weil noch keine klimafreundlichen und<br />

kostengünstigen Alternativen ausreichend zur Verfügung stünden: Aufkündigung des Atomkonsens<br />

05.09. Demonstration „Mal richtig abschalten - Atomkraft? Nein danke!“ in Berlin; 50.000 Teilnehmer<br />

27.09. Bundestagswahl: CDU/CSU/FDP gewinnen die Wahl, nehmen Koalitionsverhandlungen auf.<br />

27.09. Online-Aufruf: „Nicht rütteln am Atomausstieg“, über 100.000 Menschen unterzeichnen 1)<br />

05.10. Aktion „Warmlaufen für den Widerstand – Atomkraft kaltstellen“; 5000 Menschen in Berlin und<br />

anderen Städten beteiligen sich 2)<br />

26.10. CDU/CSU und FDP unterschreiben den Koalitionsvertrag mit Laufzeitverlängerung für AKW<br />

2010 21.01. Arbeitstreffen der Bundesregierung und der vier großen Energieversorger<br />

26.03. Bundestag setzt einen Gorleben-Untersuchungsausschuss ein um zu klären, warum nur eine Prüfung<br />

des Salzstocks in Gorleben als Eignung für ein Atommüll-Endlager vorgenommen wurde<br />

24.04. KETTENreAktion zwischen AKW Brunsbüttel und Krümmel: 120.000 bilden eine 120 km<br />

lange Kette; Umzingelung des AKW Biblis: 20.000 Teiln., Protestaktion in Ahaus; 7.000 Teilnehmer<br />

18.09. Anti-Atomkraft-Kundgebung in Berlin: mehr als 100.000 Teilnehmer<br />

Start Montagsdemos gegen Atomkraft in verschiedenen Städten 2)<br />

5./6.09. Einigung der Regierungsparteien über Laufzeitverlängerung der AKW, nach Agenturberichten kurz<br />

vorher eine Beratung mit den Konzernchefs von Eon, RWE, EnBW und Vattenfall<br />

28.09. Bundeskabinett beschließt das Energiekonzept mit Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke<br />

01.10. Erkundungen des Salzstocks Gorleben auf eine Eignung als mögliches Endlager für radioaktive Abfälle<br />

aus den AKW werden wieder aufgenommen<br />

22.10 Anhörung im Umweltausschuss zur geplanten Änderung des Atomgesetzes<br />

25.10. Bundestagsfraktion Bündnis90/Die Grünen meldet verfassungsrechtliche Bedenken gegen das<br />

Vorgehen der Bundesregierung an: Rechtsgutachten stützt ihre Auffassung, dass die Atomgesetzänderung<br />

der Zustimmung der Länder bedarf<br />

26.10. Umweltausschuss stimmt für die Änderung des Atomgesetzes, Antrag auf Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

wird abgelehnt<br />

26.10. SPD-geführte Länder (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bremen, Brandenburg und Berlin)<br />

kündigen eine Normenkontrollklage an, falls der Bundespräsident das Gesetz unterschreibt<br />

28.10. Bundestag beschließt Novelle des Atomgesetzes mit den Stimmen der CDU/CSU + FDP: AKW<br />

dürfen zw. 8 und 14 Jahren länger laufen als geplant. Beschluss ohne Beteiligung des Bundesrates<br />

28.10. Start eines „Online-Appell an Wulff“ zur Verweigerung der Unterschrift unter die Atomgesetznovelle 1)<br />

4.- 9.11. "Castor-Blockade 2010", Aktionen entlang der Bahnstrecke des Castortransport von Le Hague<br />

nach Gorleben 3)<br />

06.11. Großkundgebung in Dannenberg, bis zu 50.000 Teilnehmer 3)<br />

26.11. Bundesrat macht von seinem Einspruchsrecht keinen Gebrauch, das Gesetz kann in Kraft treten<br />

08.12. Unterzeichnung des Gesetzes durch den Bundespräsidenten<br />

Wie geht es weiter? Klage vor dem Bundesverfassungsgericht?<br />

Die Proteste werden nicht abreißen!<br />

Aktionen auf Initiative von 1) campact 2) Netzwerk .ausgestrahlt e.V. 3) X-tausendmal quer und andere<br />

Solarbrief 4/10<br />

Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.<br />

Fehlentwicklungen<br />

*) Ohne Gewähr auf Vollständigkeit!<br />

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