SOLARBRIEF - SFV
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Steigende Verluste infolge fehlender Speicher<br />
Noch liegt das Leistungsangebot der Erneuerbaren Energien,<br />
zumindest wenn man von einem vollkommenen Netzausbau<br />
ausgeht, unterhalb des Leistungsbedarfs, aber man erkennt,<br />
dass es nicht mehr lange dauern wird, bis bei weiterem<br />
Ausbau der Erneuerbaren Energien das Angebot zeitweilig die<br />
Nachfrage übersteigen wird. Das wird bald deutschlandweit<br />
geschehen, also in ein, zwei oder drei Jahren.<br />
Wenn es bis dann nicht gelingt, den angebotenen Leistungsüberschuss<br />
so lange zu speichern, bis wieder Bedarf<br />
besteht, ist er verloren. Daran kann auch der vollkommenste<br />
Leitungsausbau nichts ändern. Was tun? Die Frage ist so alt<br />
wie die biblische Geschichte von den sieben fetten und den<br />
sieben mageren Jahren. Die Antwort lautete schon damals:<br />
„Speicher bauen“.<br />
In einer Folge von drei Überlegungsskizzen - Bild 1 (siehe<br />
Seite 8) bis Bild 3 - soll anschaulich gezeigt werden, mit welchen<br />
Energieverlusten wir rechnen müssen, wenn man zwar<br />
100 %<br />
50 %<br />
34 %<br />
Solarbrief 4/10<br />
Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.<br />
Verluste<br />
Verluste<br />
Tage<br />
Bild 2: Verluste bei Verdoppelung der Erneuerbaren<br />
Energien (EE) gegenüber 2010<br />
das Stromnetz vollständig ausbaut, aber weiterhin den Bau<br />
von Speichern vernachlässigt.<br />
Bild 2 zeigt, wie die Leistungskurven etwa aussehen könnten,<br />
wenn der Jahresertrag der Erneuerbaren Energien auf<br />
das Doppelte des heutigen Wertes, also auf 34 Prozent des<br />
deutschen Stromverbrauchs angestiegen sein wird - wieder<br />
unter der optimistischen Annahme, dass das Netz bis dahin<br />
„vollkommen“ ausgebaut wäre.<br />
Wenn die Zahl der Anlagen zur Nutzung der Erneuerbaren<br />
Energien weiter vergrößert wird, wächst die Höchstleistung<br />
der Erneuerbaren Energien so stark, dass zur bildlichen Darstellung<br />
in Bild 3 ein anderer Maßstab als bei Bild 1 und Bild 2<br />
benutzt werden muss. Wer die Bilder miteinander vergleichen<br />
will, orientiert sich am besten an der Markierung 100%.<br />
In Bild 3 wurde die installierte Leistung der Erneuerbaren<br />
Energien nun so gewählt, dass sie im Jahresmittel die gleiche<br />
Energiemenge erzeugen könnte, die in Deutschland an Strom<br />
verbraucht wird. Allerdings würde wegen fehlender Speichermöglichkeiten<br />
etwa die Hälfte verloren gehen, wie man grob<br />
abschätzen kann. Das macht alle Potentialberechnungen<br />
hinfällig und ist ein dringender Hinweis, die Speicherung von<br />
Strom möglichst bald in Angriff zu nehmen.<br />
Im nächsten Beitrag werden wir uns der noch weitergehenden<br />
Frage widmen, ob eine Vollversorgung mit Erneuerbaren<br />
Energien ohne Stromspeicher überhaupt möglich ist. (WvF)<br />
100 %<br />
Leistung<br />
Stromspeichern - Brücke zum Solarzeitalter<br />
Überschüssige<br />
EE-Erzeugung<br />
Stromverbrauch<br />
Bild 3: Die Hälfte des Ertrages würde verloren gehen<br />
Tage<br />
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