Der ökologische Landbau in Deutschland - Oekolandbau.de
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Bio-Siegel AGÖL-Rahmenrichtl<strong>in</strong>ien<br />
Tierhaltung Artgerecht. Grundsätzlich Zugang zu Freiland, Bewegungsfreiheit und<br />
reichlich Licht im W<strong>in</strong>terquartier. Ställe von Säugetieren müssen m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens<br />
zur Hälfte festen Bo<strong>de</strong>n haben (ke<strong>in</strong>e Spalten o<strong>de</strong>r Gitter).<br />
Geflügel darf nicht <strong>in</strong> Käfigen gehalten wer<strong>de</strong>n, muss zwei Drittel se<strong>in</strong>es<br />
Lebens draußen verbr<strong>in</strong>gen, Ställe müssen e<strong>in</strong> Drittel festen Bo<strong>de</strong>n<br />
haben. Verboten: Schwänze kupieren, Zähne abkneifen, Schnäbel<br />
stutzen, enthornen. Tiere dürfen <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Regel nicht angebun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Ackerwirtschaft<br />
Düngerzukauf Tierische Zukaufsdünger<br />
s<strong>in</strong>d beschränkt. Mist: bis<br />
zu 25 % auch aus Extensivhaltung.<br />
Gülle: aus konventioneller,<br />
jedoch nicht<br />
aus landloser Tierhaltung.<br />
Erlaubt: Seevogeldünger<br />
Guano.<br />
Saat- und<br />
Pflanzgut<br />
Gemüse und<br />
Kräuter<br />
Pflanzenschutz-<br />
mittel<br />
Nur Mist darf als Dünger tierischer Herkunft<br />
zugekauft wer<strong>de</strong>n. Flüssiger Wirtschaftsdünger<br />
(Gülle, Jauche), Geflügelmist und<br />
Vogeldung Guano s<strong>in</strong>d als Zukaufsdünger<br />
verboten.<br />
Saatgut und vegetatives Vermehrungsmaterial muss, soweit verfügbar,<br />
aus anerkannt <strong>ökologische</strong>m <strong>Landbau</strong> stammen. Nicht <strong>ökologische</strong>s<br />
Vermehrungsmaterial bedarf e<strong>in</strong>er Ausnahmegenehmigung. Ke<strong>in</strong>e<br />
chemisch-synthetischen Beizmittel.<br />
M<strong>in</strong><strong>de</strong>stens alle vier Jahre Bo<strong>de</strong>nproben. Gemüseanbau nur auf Er<strong>de</strong>.<br />
Erlaubt: Chicorée und Sprossen auf Wasser treiben zu lassen. Torf nur<br />
für Anzuchtsubstrate und Topfer<strong>de</strong>n. Glas- und Folienhäuser sollten <strong>in</strong><br />
<strong>de</strong>r Regel nur beheizt wer<strong>de</strong>n, wenn es im Herbst und Vorfrühl<strong>in</strong>g kalt<br />
ist. Im W<strong>in</strong>ter dürfen die Kulturflächen lediglich bei fünf Grad frostfrei<br />
gehalten wer<strong>de</strong>n. Ausgenommen: Jungpflanzen, Treiberei, Topfkräuter.<br />
Schädl<strong>in</strong>ge und Krankheiten sollen reduziert wer<strong>de</strong>n durch geeignete<br />
Fruchtfolge und Sortenwahl, mechanische Bo<strong>de</strong>nbearbeitung, angepasste<br />
Düngung und vorbeugen<strong>de</strong> Maßnahmen wie Fliegengitter. Nützl<strong>in</strong>ge<br />
sollen gelockt, Beikräuter schonend und maßvoll reduziert wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei Befall s<strong>in</strong>d chemisch-synthetische Mittel verboten und nur wenige<br />
Substanzen auf Naturbasis zugelassen.<br />
Verarbeitung Öko-Produkte müssen zu<br />
m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens 95 Prozent aus<br />
Zutaten <strong>ökologische</strong>r Herkunft<br />
bestehen. E<strong>in</strong>e Positivliste<br />
umfasst 36 Lebensmittelzusatzstoffe<br />
nicht-landwirtschaftlichen<br />
Ursprungs. E<strong>in</strong>e weitere<br />
Liste schreibt 31 Verarbeitungshilfsstoffe<br />
vor. Zutaten<br />
wie Nüsse, Kräuter,<br />
Algen, Fette, Zucker müssen<br />
nicht „öko“ se<strong>in</strong>.<br />
Öko-Produkte müssen zu m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens 95<br />
Prozent aus Zutaten <strong>ökologische</strong>r Herkunft<br />
bestehen. Die Liste zulässiger Verarbeitungszutaten<br />
und Verfahren s<strong>in</strong>d enger<br />
gefasst. Viele Verfahren s<strong>in</strong>d verboten,<br />
zum Beispiel Milch ultrahoch zu erhitzen<br />
o<strong>de</strong>r Saft aus Fruchtsaftkonzentrat herzustellen.<br />
Kontrolle M<strong>in</strong><strong>de</strong>stens e<strong>in</strong> Mal jährlich Betriebsbesichtigung, dazu kommen nicht<br />
angekündigte Stichproben. <strong>Der</strong> Bewirtschafter muss bis <strong>in</strong>s Kle<strong>in</strong>ste<br />
Buch führen: Welche Waren wur<strong>de</strong>n wann zu welchem Zweck <strong>in</strong> welcher<br />
Menge ge- o<strong>de</strong>r verkauft? E<strong>in</strong> Stalltagebuch dokumentiert Futter-<br />
und Viehkäufe sowie Medikamentene<strong>in</strong>satz. Auch <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>kauf und E<strong>in</strong>satz<br />
von Putz- und Pflanzenschutzmitteln muss belegt wer<strong>de</strong>n.<br />
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© BLE 2003<br />
H. Drangmeister