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Der ökologische Landbau in Deutschland - Oekolandbau.de

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sche Qualität e<strong>in</strong>es Erzeugnisses zu <strong>in</strong>formieren, gera<strong>de</strong> nicht.<br />

Das EU-Zeichen garantiert, dass die so gekennzeichneten Erzeugnisse <strong>de</strong>r EU-Verordnung<br />

für <strong>de</strong>n <strong>ökologische</strong>n <strong>Landbau</strong> entsprechen. Mit diesem Siegel dürfen nur Waren<br />

gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren Rohstoffe ausschließlich <strong>in</strong> <strong>de</strong>r EU erzeugt und kontrolliert<br />

wer<strong>de</strong>n und die zu m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens 95 Prozent aus <strong>ökologische</strong>r Erzeugung stammen.<br />

8.5 Weitere Öko-Zeichen; Öko-Produkte aus an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn<br />

In Supermärkten s<strong>in</strong>d auf Produkten aus <strong>ökologische</strong>m <strong>Landbau</strong> häufig die Eigenmarken<br />

verschie<strong>de</strong>ner Lebensmittelketten zu f<strong>in</strong><strong>de</strong>n. Dies s<strong>in</strong>d z. B. Naturk<strong>in</strong>d (Tengelmann), Füllhorn<br />

(Rewe), Terra Pura (tegut), Grünes Land (Metro) und Alnatura (dm, tegut, Budnikowsky,<br />

Alnatura-Lä<strong>de</strong>n), Bio-Wertkost (E<strong>de</strong>ka), Pro natur (Spar). Die Rohstoffe für diese<br />

Produkte stammen von Betrieben, die nach <strong>de</strong>r EG-Bio-Verordnung wirtschaften o<strong>de</strong>r von<br />

Mitgliedsbetrieben e<strong>in</strong>es anerkannten Verban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s <strong>ökologische</strong>n <strong>Landbau</strong>s.<br />

Es gibt an<strong>de</strong>re Marken-, Herkunfts- und Gütezeichen auf Produkten aus <strong>ökologische</strong>r Erzeugung,<br />

die aufzuführen <strong>de</strong>n Rahmen dieses Beitrages sprengen wür<strong>de</strong> (vgl. AID, 1996). Sie<br />

können <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rberichten <strong>de</strong>r Internetseite http://www.organic-europe.net/ zum <strong>ökologische</strong>n<br />

<strong>Landbau</strong> <strong>in</strong> Europa entnommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Öko-Produkte, die nicht aus EU-Län<strong>de</strong>rn stammen, müssen ebenfalls mit <strong>de</strong>r Co<strong>de</strong>nummer<br />

e<strong>in</strong>er Kontrollstelle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em EU-Land o<strong>de</strong>r Argent<strong>in</strong>ien, Israel, Australien, Ungarn, Tschechische<br />

Republik o<strong>de</strong>r Schweiz versehen se<strong>in</strong>. Oft s<strong>in</strong>d die Namen <strong>de</strong>r Kontrollstellen <strong>de</strong>s jeweiligen<br />

Lan<strong>de</strong>s zusätzlich aufgeführt.<br />

8.6 Folgen<strong>de</strong> Bezeichnungen stehen nicht für <strong>ökologische</strong> Lebens-<br />

mittel<br />

Irreführung<br />

Wer falsch <strong>de</strong>klarierte konventionelle Produkte ent<strong>de</strong>ckt, die mit für <strong>ökologische</strong> Lebensmittel<br />

reservierten Begriffen beworben wer<strong>de</strong>n, kann sich an die AGÖL wen<strong>de</strong>n (Tel. 030-234586-<br />

50). Übersicht 1 bietet hierzu e<strong>in</strong>e Orientierung.<br />

„Aus extensiver Landwirtschaft“<br />

Unter extensiver Bewirtschaftung wird vor allem <strong>de</strong>r weniger <strong>in</strong>tensive E<strong>in</strong>satz ertragssteigern<strong>de</strong>r<br />

Betriebsmittel (Düngemittel, Pflanzenschutzmittel) verstan<strong>de</strong>n. E<strong>in</strong>e Extensivierung<br />

<strong>de</strong>r Landwirtschaft ist aus umweltpolitischen Grün<strong>de</strong>n positiv zu bewerten. Oft wird jedoch<br />

bereits die Reduzierung <strong>de</strong>s E<strong>in</strong>satzes von chemisch-synthetischem Dünger als Extensivierung<br />

bezeichnet; dies hat nichts mit <strong>ökologische</strong>m <strong>Landbau</strong> zu tun, <strong>de</strong>nn dieser verzichtet<br />

u. a. vollständig auf m<strong>in</strong>eralische Stickstoffdünger.<br />

„Aus kontrolliertem umweltschonen<strong>de</strong>m Anbau“<br />

Beim „kontrollierten Vertragsanbau“ wer<strong>de</strong>n Verträge zwischen Erzeugern und Verarbeitern<br />

geschlossen, <strong>in</strong> <strong>de</strong>nen die Art und Weise <strong>de</strong>s Anbaus festgelegt wird, z. B. reduzierte Stickstoffdüngung,<br />

Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel mit Wasserschutzauflage,<br />

manchmal weitergehen<strong>de</strong>r Verzicht auf Chemie. Die Def<strong>in</strong>itionen s<strong>in</strong>d unterschiedlich und<br />

doch ist allen Programmen geme<strong>in</strong>sam: Sie werben mit „umweltverträglicher“ o<strong>de</strong>r „umweltschonen<strong>de</strong>r“<br />

Produktion. So gilt je<strong>de</strong> Rückführung <strong>de</strong>r Intensität schon als umweltverträglich.<br />

Die Aussage ist klar und <strong>de</strong>utlich: „kontrollierter Vertragsanbau“ ist e<strong>in</strong>e Form <strong>de</strong>r konventionellen<br />

Landwirtschaft. In aller Regel erfolgt ke<strong>in</strong>e Kontrolle <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>haltung <strong>de</strong>r Regeln durch<br />

unabhängige Dritte, wie das im Öko-<strong>Landbau</strong> gängiger gesetzlicher Standard ist. Bio-<br />

Lebensmittel wer<strong>de</strong>n nicht selten mit ähnlich kl<strong>in</strong>gen<strong>de</strong>n Begriffen beworben - verbreitet ist<br />

27/50<br />

© BLE 2003<br />

H. Drangmeister

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