Der ökologische Landbau in Deutschland - Oekolandbau.de

informieren, wer Produkte ohne Gentechnik anbietet. Das Projekt wurde u. a. von den Unternehmen
Alnatura, tegut, Pfälzische Mühlenwerke GmbH, Bruno Fischer, NABU Niedersachsen,
BUND Niedersachsen, IFOAM, Gene-Scan GmbH, BIOFACH, biodelta, Österreichische
Interessengemeinschaft Biolandbau (ÖIG) sowie dem Bundesland Sachsen finanziell gefördert
und von der Fachhochschule Fulda wissenschaftlich betreut. Die Datenbank ist im Internet
abrufbar (www.infoxgen.com). Sie ging im Herbst des Jahres 2001 in die gemeinsame
Trägerschaft mehrerer Öko-Kontrollstellen über.
Ausführlich zum Thema Gentechnik und Öko-Landbau informiert die Internetseite „Biogene“,
die vom Schweizer FiBL betreut wird.
Die Datenbank http://www.organicxseeds.com/ informiert
europaweit über die Verfügbarkeit von gentechnikfreiem
Ökosaat- und -pflanzgut. Die Produktpalette umfasst derzeit
unter anderem Getreide, Gemüse, Obst und Futterbaukulturen.
Die über 1.000 registrierten Produkte stammen von 20
Anbietern aus sieben europäischen Ländern. Mit einer Suchfunktion kann der Bio-Produzent
gezielt nach seinen Sorten suchen und sich in seiner Sprache über das europaweite Angebot
informieren. Die Datenbank wurde am 1.10.2001 vom neu gegründeten Verein InfoXgen
e. V. übernommen. Träger des Vereins sind die Öko-Kontrollstellen alicon GmbH, Biozert
GmbH (beide Deutschland), die Austria Bio Garantie (Österreich) und die bio.inspecta
(Schweiz). Die Kontrollstellen nutzen die Datenbank für ihre eigene Arbeit. In der Datenbank
infoXgen.com gelistete Produkte dürfen eingesetzt werden, ohne dass die Kontrollstellen hier
weitere Zusicherungserklärungen verlangen.
14. Naturschutz
Der Öko-Landbau wirtschaftet primär mit der Natur und nicht gegen sie. Er ist das Bindeglied
zwischen wirtschaftlichen Zielen der Landwirtschaft und den ökologischen Notwendigkeiten
für eine intakte Umwelt. Durch den Verzicht auf synthetische Handelsdünger und Pestizide
sowie durch die Erweiterung der Fruchtfolgen erholen sich die Lebensgemeinschaften auf
den Wirtschaftsflächen, was durch eine Vielzahl von Untersuchungen belegt ist (Weiger/Willer,
1997).
Für die Erhaltung und Förderung der Pflanzen- und Tierwelt müssen weiter gehende Maßnahmen
ergriffen und von der Gesellschaft entsprechend honoriert werden (v. Elsen/Daniel,
2000). Mit der vom Bundestag im November 2001 beschlossenen Gesetzesnovelle erhält
der Naturschutz die notwendige Stärkung im gesetzlichen Bereich.
Zu den wesentlichen Änderungen gehören u. a. definierte Anforderungen an die so genannte
„gute fachliche Praxis“, die Schaffung eines Biotopverbunds sowie die erstmals bundesweit
eingeführte Möglichkeit einer Verbandsklage. Der Erholungswert von Natur und Landschaft
ist in der Zielbestimmung des Gesetzes verankert. Der Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND), der Deutsche Naturschutzring (DNR) und der Naturschutzbund
(NABU) begrüßten das Gesetz vor allem wegen seiner Verpflichtung zur Schaffung eines
Biotopverbunds auf mindestens zehn Prozent der Landesfläche. Kritik an der Gesetzesnovelle
übte Jürgen Strodthoff von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL).
Er bemängelt die Absicht des Gesetzes, die Kosten für den Naturschutz auf die Bauern abzuwälzen.
Besonders in ohnehin benachteiligten Regionen mit großem ökologischem Wert
könne das Höfesterben durch diesen konfrontativen Ansatz voran getrieben werden.
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© BLE 2003
H. Drangmeister