Der ökologische Landbau in Deutschland - Oekolandbau.de

lebendiger Organismus angesehen, der auch nichtmateriellen Einwirkungen unterliegt, die es
zu beachten gilt. Solche Einflüsse, verstanden als dynamische Wirkungen oder Kräfte, gehen
z. B. von den biologisch-dynamischen Präparaten aus oder werden durch sie verstärkt.
Diese Präparate sind spezielle Zubereitungen, beispielsweise aus Heilkräutern und Quarz,
die in kleinsten Mengen im Dünger, auf dem Boden oder im wachsenden Pflanzenbestand
eingesetzt werden. Sie sollen das Bodenleben fördern und die innere Qualität der Pflanzen
unterstützen (Koepf et al., 1996; Koepf, 1997; Schaumann, 1996; Schaumann et al., 2002; Z.
Ökologie & Landbau Nr. 3/1999). Als einzige Anbaurichtung des ökologischen Landbaus
berücksichtigt die biologisch-dynamische Agrarkultur auch „kosmische Rhythmen“ bei der
Produktion, die sich u. a. aus den Sternstellungen ergeben.
2.2 Der organisch-biologische Landbau (Bioland)
Der organisch-biologische Landbau wurde in der Schweiz von Hans Müller (1891 bis 1988)
und seiner Frau Maria (1894 bis 1969) entwickelt. Bereits in den zwanziger Jahren setzten
sie sich für den Fortbestand einer bäuerlichen Landwirtschaft ein. Hans Müller beschäftigte
sich seit den dreißiger Jahren mit der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise und entwickelte
in den fünfziger Jahren den organisch-biologischen Landbau. Seiner Frau war besonders
die Entwicklung des biologischen Hausgartens ein Anliegen. Die theoretische Grundlage
lieferte der deutsche Arzt und Mikrobiologe Hans Peter Rusch (1906 bis 1977), der 1951
zu Hans Müller stieß. In seinem Buch „Bodenfruchtbarkeit“ (Rusch, 1968) setzt er sich mit
der Bodenmikrobiologie und ihrer entscheidenden Rolle für die Bodenfruchtbarkeit auseinander
(Neuerburg und Padel, 1992).
2.3 Erste Ausdehnungsphase als Reaktion auf ökologische Proble-
me (1968 bis 1988)
Abbildung 1: Entwicklung der ökologisch Abbildung 2: Entwicklung der ökologisch
wirtschaftenden Betriebe in Deutschland bewirtschafteten Fläche in Deutschland
von 1978 bis 2001 (Stand: 1. Januar des von 1978 bis 2001. (Stand: 1. Januar des
jeweiligen Jahres). jeweiligen Jahres).
Quellen: Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau, Stiftung Ökologie & Landbau, ZMP
Seit Ende der sechziger Jahre wurden in der Öffentlichkeit immer wieder die negativen „Umweltfolgen
einer industrialisierten Landwirtschaft“ diskutiert. 1971 wurde der Erzeugerver-
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H. Drangmeister