Der ökologische Landbau in Deutschland - Oekolandbau.de

Neben der Vermarktungsförderung im Rahmen der GAK führen einige Bundesländer Pilot-,
Modell- und Demonstrationsvorhaben im Bereich Verarbeitung und Vermarktung durch. In
Sachsen bestehen Fördermöglichkeiten auch für die Beratung von Verarbeitern (Nieberg und
Strohm-Lömpcke, 2001).
10.3 Förderpreis Öko-Landbau
Mit dem Förderpreis Ökologischer Landbau des BMVEL, der 2002 zum zweiten Mal verliehen
wurde, werden ökologisch wirtschaftende Betriebe ausgezeichnet, die beispielhafte Lösungen
oder Leistungen in einem oder mehreren der folgenden neun Bereiche in die Praxis
ihres Betriebes eingebunden und umgesetzt haben – und zwar
• im Pflanzenbau,
• in der artgerechten Tierhaltung und/oder Tierzüchtung,
• in der Land- und Produktionstechnik oder im Bereich landwirtschaftliches Bauen,
• in der Vermarktung,
• in der betrieblichen Verarbeitung/Dienstleistung,
• im Naturschutz und der Landschaftsgestaltung,
• zur Erhaltung genetischer Ressourcen,
• in der Kreislaufwirtschaft/dem Ressourcenschutz oder
• weiteren landwirtschaftlichen Bereichen.
Die ausgezeichneten Leistungen oder Lösungen sollen Vorbild für andere Landwirte sein
und zur Akzeptanz und Verbreitung des ökologischen Landbaus beitragen. Als weiteres Ziel
soll der Förderpreis auch breitere Verbraucherschichten über Produktionsweise und Lebensmittel
aus ökologischer Erzeugung informieren und die Nachfrage nach Produkten und
Dienstleistungen der ökologisch wirtschaftenden Betriebe stärken.
Der Förderpreis Ökologischer Landbau ist mit jährlich insgesamt 25.000 dotiert. Eine unabhängige
Jury schlägt der Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft
aus allen Bewerberinnen und Bewerbern bis zu drei Betriebe als Preisträger vor.
Der Höchstbetrag je Auszeichnung beträgt 10.000 . Die Bundesverbraucherschutzministerin
verleiht die Preise im Rahmen einer Festveranstaltung auf der Internationalen Grünen
Woche in Berlin.
10.4 Bundesprogramm Ökologischer Landbau
Der am 18.6.2001 beschlossene Haushalt sichert die Neuausrichtung der Agrar- und
Verbraucherpolitik („Agrarwende“) finanziell ab. Förderschwerpunkte werden umwelt- und
tiergerechte Produktionsweisen sein. Ein weiterer Förderschwerpunkt ist das „Bundesprogramm
Öko-Landbau“. Am 19.10.2001 wurde an Renate Künast in Berlin der Entwurf für das
„Bundesprogramm Öko-Landbau“ überreicht. Er enthält den Vorschlag einer Projektgruppe,
die sich aus vier Wissenschaftlern und zwei Verbandsvertretern zusammensetzt, sowie zahlreiche
Anregungen aus der Praxis. In dem Vorschlag sind unter anderem Schulungs-, Aufklärungs-
und allgemeine Informationsmaßnahmen vorgesehen. Bereits in der Ausbildung
soll der Öko-Landbau einen angemessenen Platz einnehmen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt
auf der Forschungsförderung und der Entwicklung neuer Technologien sowie der Übertragung
der gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis. Für das Programm werden in den Jahren
2002 und 2003 jeweils 35 Mio. Euro bereitgestellt.
Am 4. und 5. September 2001 hatte in der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL)
in Braunschweig unter Federführung des Instituts für Betriebswirtschaft, Agrarstruktur und
ländliche Räume eine nichtöffentliche Anhörung über Hemmnisse, Chancen und politischen
Handlungsbedarf im Bereich des ökologischen Landbaus als wichtiger Input für das geplante
„Bundesprogramm Öko-Landbau“ stattgefunden. Vorbereitet worden war die Anhörung von
einer eigens hierfür vom BMVEL einberufenen Projektgruppe. In dieser waren von der FAL
35/50
© BLE 2003
H. Drangmeister