Tagungsband1 für PDF - VCD
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<strong>VCD</strong> Tagungsband Anforderungen an eine neue Verkehrslärmgesetzgebung Dez. 2002<br />
Lärm durch Schienenverkehr<br />
Prof. Dr.-Ing. Markus Hecht<br />
TU Berlin, Institut <strong>für</strong> Land- und Seeverkehr<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
ärm durch Schienenverkehr muss man gliedern, um ihn angehen zu können, in<br />
Streckenlärm, Bahnhofslärm und Baulärm (Abbildung 1). Der Baulärm steht dabei<br />
nicht im Vordergrund, weil dort bereits<br />
sehr viel gemacht worden ist. Beim<br />
Bahnhofslärm ist vor allem der<br />
Bremsenlärm ein Thema, daneben aber<br />
auch Rangiergeräusche. Allerdings ist der<br />
Wagenladungsverkehr drastisch zurückgegangen<br />
und es wurden sehr viel<br />
Fortschritte gemacht bei der Lärmminderung<br />
an großen Rangieranlagen.<br />
Wo es vor allem klemmt, ist der Streckenlärm mit den Komponenten<br />
Rollgeräusche, aerodynamische Geräusche, Kurvengeräuschen und Anfahr- und<br />
Bremsengeräusche.<br />
Abbildung 2 zeigt eine große Anzahl der möglichen Lärmquellen bei einem<br />
Triebfahrzeug, wobei man sagen muss,<br />
dass die Vielzahl davon nur bei<br />
schlechten Fahrzeugen eine Rolle spielt.<br />
Bei guten Fahrzeugen bereitet vor allem<br />
der Rad-Schiene-Bereich große Schwierigkeiten.<br />
Wenn andere Lärmquellen eine<br />
größere Rolle spielen, dann kann man<br />
davon ausgehen, dass es ein Fahrzeug<br />
von schlechter Qualität ist, was es jedoch<br />
leider noch sehr häufig gibt.<br />
Abb. 1: Lärm durch Schienenverkehr<br />
Streckenlärm Bahnhofslärm Baulärm<br />
Rollgeräusch Anfahr- / Bremslärm Arbeitslärm<br />
Aerodynami- Rangiergeräusch Warntöne<br />
sches Geräusch<br />
Kurvengeräusch<br />
Abb. 2: Lärmquellen bei Lokomotiven<br />
Bei S-Bahn-Triebwagen (Abbildung 3)<br />
sind die möglichen Lärmquellen in etwas Abb. 3: Lärmquellen bei U- und S-Bahntriebwagen<br />
verringerter Anzahl vorhanden. Aber<br />
auch hier kann es große Lärmprobleme<br />
geben, vor allem wenn keine akustische<br />
Vorgeben gemacht wurden.<br />
So hat man beispielsweise in einem<br />
großen Verkehrsbetrieb einen schwerwiegenden<br />
Fehler bei der Fahrzeugbestellung<br />
gemacht.<br />
So wird in Deutschland der Lärm-<br />
Grenzwert in 25 Meter Abstand gemessen, international ist es üblich, 7,5 m<br />
Abstand zu nehmen. Nun ist der Fehler passiert, dass man den Stand der Technik,<br />
der <strong>für</strong> 7,5 m definiert ist, einfach auf 25 Meter bezogen hat und so kommen die<br />
9 Dezibel Unterschied zustande. Es ist hier also eine ganz triviale Geschichte<br />
© <strong>VCD</strong> 12/2002 31