Tagungsband1 für PDF - VCD

VCD Tagungsband Anforderungen an eine neue Verkehrslärmgesetzgebung Dez. 2002
Verringerung der Lärmemissionen und
-immissionen durch den Straßenverkehr
Nachtrag zur Arbeitsgruppe Straßenverkehrslärm
Prof. Dr.-Ing. Bruno M. Spessert
Fachhochschule Jena
Reduktion der Lärmimission/Lärmsanierung
• Kurzfristig müssen bestehende Straßen, deren Verkehrslast durch Neu- oder
Umbau anderer Straßen merklich erhöht wird, bezüglich der in der
16.BimschV festgelegten Immissionsgrenzwerte wie neu- oder umgebaute
Straßen behandelt werden.
• Mittelfristig müssen die in der 16.BimschV festgelegten
Immissionsgrenzwerte für bestehende Bundesfernstraßen auf Landes- und
Kreisstraßen ausgedehnt werden. Der „Haushaltsvorbehalt“, der die
Lärmsanierung von der Haushaltslage abhängig macht, muss nach einer
Übergangszeit entfallen.
• Längerfristig müssen außerdem die in der 16.BimschV festgelegten
Immissionsgrenzwerte für bestehende Bundesfernstraßen herabgesetzt
werden.
Geräusch-Typprüfung von Kfz: Neues Messverfahrens, drastische Absenkung der
Geräuschgrenzwerte und Verbot lauter Reifen
• Die „beschleunigte Vorbeifahrt“ bei der Kfz-Typprüfung muss durch ein
realistischeres Messverfahren ersetzt werden.
• Die Geräuschgrenzwerte sind drastisch abzusenken, und zwar in einer
Größenordnung von 4 bis 6 dB(A).
• Für Motorräder müssen endlich ähnlich niedrige Geräuschgrenzwerte gelten
wie für Pkw.
• Alle neu zugelassenen Kfz dürfen nur noch mit solchen Reifentypen
betrieben werden, deren Geräuschemission nicht höher ist als der während
der Geräusch-Typprüfung verwendete Reifentyp.
Geschwindigkeitsbegrenzungen
• Die Höchstgeschwindigkeit auf den deutschen Autobahnen ist sofort auf
höchstens 120km/h zu begrenzen.
• Die automatische Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit mittels Satellitennavigationssystem
ist für alle neu zugelassenen Kfz spätestens ab 2006
zwingend vorzuschreiben.
© VCD 12/2002 51