Tagungsband1 für PDF - VCD
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<strong>VCD</strong> Tagungsband Anforderungen an eine neue Verkehrslärmgesetzgebung Dez. 2002<br />
passiert, vielleicht nur ein Schreibfehler, der jemandem unterlaufen ist. Die<br />
Industrie hat jedenfalls genau auf die Anforderung hin gebaut und daher kann sie<br />
auch nicht mehr in die Pflicht genommen werden.<br />
Hohe Rollgeräusche werden vor allem<br />
32<br />
Anregung<br />
Abb. 4: Rollgeräusch<br />
Fahrgeschwindigkeitseinfluss<br />
Eigenschaften<br />
Erregung Körperschall<br />
Emission<br />
Immission<br />
Radrauheit<br />
r R (I)<br />
durch eine zu große Radrauhigkeit und<br />
Schienenrauhigkeit verursacht (Abbildung<br />
4). Deswegen sind das Schleifen<br />
von Schienen sowie glatte Räder sehr<br />
sinnvolle Maßnahmen. Die Summe der<br />
Rauhigkeit wirkt dann in der<br />
Kontaktfläche Rad-Schiene. Auch hier<br />
kann einiges gemacht werden, etwa über<br />
die Schienenprofilform oder das<br />
Zwischenmedium.<br />
Die Fahrgeschwindigkeit spielt nicht nur<br />
über den Lärmpegel eine Rolle, sondern<br />
auch über die Frequenz. Hier findet<br />
praktisch eine Wandlung von der<br />
Wellenlänge über die Fahrgeschwindigkeit<br />
in die Frequenz statt.<br />
Eine ganz entscheidender Faktor bei der<br />
Lärmminderung sind die Eigenschaften<br />
sowie die Geometrie von Rad und Gleis. Hier gibt es bislang erst wenige<br />
Parameter, um die man sich kümmert, weswegen hier noch ein ganz erhebliches<br />
Potential steckt.<br />
Diese ganze Wirkungskette führt zur Erregung von Körperschall und die<br />
Schwingung von Rad und Gleis. Solange dabei kein Luftschall abgestrahlt wird, ist<br />
dies nicht weiter problematisch. Die Abstrahlung des Luftschalles kann durch eine<br />
Reihe von Maßnahmen beeinflusst werden. Heute macht man dies vor allem auf<br />
dem Ausbreitungsweg durch Lärmschutzwände.<br />
Die Wirkungskette (Abbildung 4) zeigt, dass es eine Reihe von<br />
Einflussmöglichkeiten gibt, die heute nur zum Teil genutzt werden. Weitgehend<br />
sind diese Maßnahmen auch additiv, zwar nicht immer so, dass man die Pegel<br />
einfach zusammenzählen kann, aber man hat zusätzlichen Nutzen durch<br />
zusätzliche Maßnahmen. Dies wird häufig übersehen. Wenn man etwa ein 15 dB-<br />
Problem hat, hilft oft das Addieren von 5- oder 6- dB-Effekten, um bei den<br />
gewünschten 15 dB anzukommen.<br />
Die Problematik der Kurvenfahrt wird oft vernachlässigt. Ich will mit den<br />
folgenden drei Geräuschmessungen<br />
bei Straßenbahnen das besondere<br />
Problem des Kurvenquietschens<br />
darstellen (Abbildung 5). Die<br />
Messungen haben wir an Straßenbahnen<br />
in Potsdam gemacht, die<br />
aber auch <strong>für</strong> andere Orte durchaus<br />
typisch sind. Es wurde jeweils der<br />
Maximalpegel in einer Entfernung<br />
von 7,5 m bestimmt bei einer<br />
Geschwindigkeit von 30 km/h:<br />
S<br />
Kontaktfläche,<br />
Radaufstandspunkt<br />
f = v / l<br />
Schienenrauheit<br />
r S (I)<br />
Material (Steifigkeit, Dämpfung) und<br />
Geometrie von Rad und Gleis<br />
Schwingung von<br />
Rad und Gleis<br />
Abstrahlung<br />
Luftschall<br />
Ausbreitung<br />
Lärmbelästigung<br />
© <strong>VCD</strong> 12/2002<br />
Abb. 5: Kurvengeräusch bei 30 km /h<br />
Kurvengeräusch<br />
Kurvenkreischen<br />
Breitbandgeräusch<br />
R = 33 m<br />
Fahrt im Bogen mit<br />
Kreischen L p = 90 dB (A)<br />
Fahrt im Bogen ohne<br />
Kreischen L p = 74 dB (A)<br />
Fahrt in Gerade L p = 68 dB (A)<br />
Straßenbahn KT4D,<br />
Potsdam, Februar 2002<br />
L P<br />
85<br />
80<br />
75<br />
70<br />
65<br />
60<br />
55<br />
50<br />
[dB]<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
0.0 0.2 0. 4 0.6 0.8 1. 0 1.2 1. 4 1.6 1.8 2. 0 2.2 2.4<br />
f [kHz]