Tagungsband1 für PDF - VCD
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<strong>VCD</strong> Tagungsband Anforderungen an eine neue Verkehrslärmgesetzgebung Dez. 2002<br />
sind ziemlich sicher, dass oberhalb eines Tages-Mittelungspegels von 65 dB(A)<br />
Schädigungen der Gesundheit auftreten. Die selbe Aussage lässt sich <strong>für</strong> einen<br />
Mittelungspegel von etwa 55 dB(A) nachts treffen.<br />
Dass wir auch eine Belästigung heute haben, wurde von Herrn Lottsiepen schon<br />
angesprochen. Diese Belästigung durch Lärm hat auch massive ökonomische<br />
Konsequenzen, was oft völlig vergessen wird. Auch das kostet Geld. Lärmschutz<br />
zu unterlassen, ist mit Sicherheit teurer als Lärmschutz zu machen. Dass die<br />
Menschen auch ein Recht auf einen Schlaf haben, der ungestört ist, glaube ich, da<br />
wird jeder hier im Raum zustimmen. Ich auf jeden Fall meine, 6 Uhr morgens ist<br />
<strong>für</strong> mich nicht Nachtende. Ich möchte länger schlafen.<br />
In Abbildung 3 sehen Sie, wie viele<br />
Menschen sich in Europa und in<br />
Deutschland durch Lärm belästigt<br />
fühlen bzw. gesundheitlich beeinträchtigt<br />
sind.<br />
Eine gesundheitliche Beeinträchtigung<br />
– mehr als 65 dB(A) – liegt<br />
beim Straßenverkehr in Deutschland<br />
bei 16 % der Bevölkerung und in<br />
Europa bei 13 % der Bevölkerung<br />
vor. Durch den Schienenverkehr<br />
werden in Deutschland 3 % der<br />
Bevölkerung gesundheitlich beeinträchtigt. In Europa fehlen die Zahlen <strong>für</strong><br />
Schienenverkehr.<br />
Die Hälfte der Menschen in Deutschland fühlt sich von Straßenverkehr massiv<br />
belästigt. Weiterhin gibt es noch Leute, die sich leicht belästigt oder belästigt<br />
fühlen. Das heißt, es handelt sich nicht um ein Minderheitenproblem, sondern wir<br />
müssen von einer „belärmten Mehrheit“ reden.<br />
Und es wird nicht besser, wenn wir<br />
nichts tun. Denn wir werden eine<br />
massive Zunahme des Verkehrs<br />
bekommen. Der letzte Bericht der<br />
Bundesregierung zum Verkehr hat<br />
eine Steigerung der Verkehrsleistung<br />
Güterverkehr von 66 %<br />
vorausgesagt (Abbildung 4). Ich<br />
halte das <strong>für</strong> eine Katastrophe,<br />
wenn das eintreten würde. Ich<br />
erwarte, dass die Bundesregierung<br />
alles tut, um dies nicht eintreffen zu<br />
lassen. Trotzdem wird es zu einer<br />
8<br />
%<br />
Abb.3: Noise exposure in Europe and Germany by road and rail<br />
% of the population<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Erhöhung kommen. Und das bedeutet, auch bescheidene Minderungserfolge<br />
werden wieder kompensiert.<br />
Wir werden hier massiv dagegen arbeiten müssen. Wir müssen diese<br />
Lärmbelästigung sowohl durch eine Kontrolle des Verkehrswachstums als auch<br />
durch technische Minderung in Griff bekommen.<br />
Folgende Abbildung (Abbildung 5) zeigt die Lärmbelastung bei Nacht. Wir sehen<br />
hier, dass die Menschen auch nachts massiv durch den Straßenlärm gesundheitlich<br />
beeinträchtigt und belästigt werden.<br />
32<br />
© <strong>VCD</strong> 12/2002<br />
0<br />
Europe (E) : L dn ; Germany (D): L d<br />
Serious annoyance<br />
10<br />
49<br />
20<br />
>55 dB(A) E >55 dB(A) D >65 dB(A) E >65 dB(A) D<br />
exposure levels<br />
Passenger<br />
Goods<br />
13<br />
Health effects<br />
Future trends (Abb. 4)<br />
Rail Transport<br />
Current and Future Traffic Volumes<br />
1970 1998 2010 2020<br />
Year<br />
Com White Paper<br />
2001, European<br />
Transport Policy<br />
Option C<br />
Road<br />
Rail<br />
16<br />
3<br />
→ +5 dB(A)<br />
UIC et al 2001<br />
Joint Strategy for<br />
European Rail<br />
Research