december-2011
december-2011
december-2011
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
S C O T L A N D<br />
Ein kleines Stück Moderne in<br />
Barra’s uralter Landschaft<br />
Eking a living from Barra’s<br />
ancient landscape<br />
Mahlzeiten und Bier verdienten sich die sparsamen Schotten un-<br />
terwegs mit ihrer Musik. Celtic verlor zwar, aber die Vatersay Boys<br />
haben sich spätestens mit dieser Aktion unsterblich gemacht. An<br />
schlechten Pub-Abenden sperrt Catriona, eine der jungen Inselschönheiten,<br />
die noch nicht Richtung Festland aufgebrochen ist, um<br />
ihr Glück zu fi nden, die Kneipe um 23.00 Uhr ab. Dann bietet sie dem<br />
letzten nicht mehr fahrtauglichen Gast eine Mitfahrgelegenheit nach<br />
Hause an und ein weiterer ereignisloser Abend geht zu Ende.<br />
So klein die Insel ist, eine Attraktion gibt es natürlich schon: Das<br />
Kisimul Castle, eine winzige, uralte Festung, die vor dem Örtchen<br />
Castlebay auf einem Felsen mitten im Ozean steht, angeblich schon<br />
seit dem 15. Jahrhundert. Kisimul Castle ist im Besitz des Clans der<br />
MacNeils. Seit dem Jahr 2000 ist die Festung an die Organisation „Historic<br />
Scotland“ vermietet – für 1.000 Jahre und einen Preis von einem<br />
104—GW<br />
Pfund und einer Flasche Whisky der Marke Talisker pro Jahr. Gut für<br />
die Touristen, die sich auf die Insel verirren und das Castle von April<br />
bis September besichtigen können. Der Clan, der über die ganze Welt<br />
verstreut ist, hat übrigens noch Wohnräume im Schloss, die den Besuchern<br />
verschlossen bleiben. Bei den großen Clan-Zusammenkünften<br />
auf Barra residiert der amtierende Chief wie in alten Zeiten auf seinem<br />
schroff en Felsen. Wer das Castle besichtigen will, muss nur Catriona,<br />
die tagsüber manchmal in der Touristeninformation arbeitet, Bescheid<br />
sagen und wird dann mit einem kleinen Boot am Hafen abgeholt<br />
und zum Schloss übergesetzt. Nach der Besichtigung führt kein<br />
Weg am Café Kisimul vorbei, das von Rohail und Pauline Bari geführt<br />
wird. Hier gibt es nicht etwa schottlandtypische kulinarische Grausamkeiten<br />
wie Haggis oder Blackpudding, sondern köstliche indische<br />
Currys. Rohail ist Inder und hat die längste Zeit seines Lebens auf dem