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NEUE CLASSIFICATION

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12<br />

Diese Zunft, das Bindungsglied, zwischen den Loricaten und Nuden bildend,<br />

scliliesst sich niiltelst einiger Uebergangsglieder an die Mutabilien aus der Ordnung der<br />

Dipnöen an, bildet ebenfalls Berührungspuncte mit den Säugelhieren , und umfasst bei<br />

weitem den grösstcn TJieil der Rejjtilien, und zwar die Saurier (eidechsenartigen) und<br />

Ophidier (schlangenartigen) der Autoren, mit Ausnahme der Grocodile (zu welchen<br />

wahrscheinlich auch dielchlhyosauroiden gehören) undCoecilien, welche eigene Zünfte<br />

bilden. Es ist durchaus unnatürlich die Saurier von den Ophidiern zu trennen, da sie<br />

so sehr in einander übergehen, dass sich durchaus keine bestimmte Gränzlinie ziehen<br />

lässt, und eine gewaltsame Trennung höchst gekünstelt wäre. Deshalb ziehe ich es<br />

vor, sie mitOjipel in eine und dieselbe Zunft zustellen, und aus denselben natürliche<br />

Familien zu bilden. Zum Beweise wie gesucht es sey die Saurier von den Ophidiern<br />

zu<br />

trennen, diene Folgendes. Nimmt man an, dass der Unterschied in der An- oder Abwesenheit<br />

der Füsse bestehe, so müsste man Pseudopus von Ophisaurus,<br />

Chirotes von Am-<br />

phisbaena und Pygopus von Stenostoma trennen, ungeachtet diese Thiere mit einander<br />

so verwandt sind, dass die meisten von ihnen, wären die Rudimente von Füssen nicht<br />

vorhanden, kaum specifisch von einander verschieden seyn könnten. Die Natur selbst<br />

scheint kein besonderes Gewicht auf das Vorhandenseyn der Füsse gelegt zu haben,<br />

denn es schwindet ja<br />

dieser Charakter von der vollendeten Ausbildung desselben bis<br />

zum kaum mehr kenntlichen Piudimente. Dass die Anwesenheit der Augenlieder die<br />

Saurier von den Ophidiern unterscheide, wie man früher glaubte, erhielt durch die<br />

Entdeckung derjenigen Reptilien, welche die Familie der Gymnophthalmoiden ausma-<br />

chen, längst die Widerlegung. Eben so wenig gilt das äussere Gehörorgan<br />

als Unter-<br />

scheidungszeichen der Saurier von den Ophidiern, denn Ophisaurus, der doch sonst<br />

alle Charaktere eines Ophidier's besitzt, ist mit einem äusseren Gehörgange versehen.<br />

Auch das Vorhandenseyn eines Beckens oder Brustblattes ist kein sicheres Unterscheidungszeichen,<br />

denn dem Chirotes, der doch Füsse hat, fehlt das Becken, während<br />

manche Anguen, welche doch stets für Ophidier anerkannt wurden, ein ausgezeichnetes<br />

Brustblatt und Becken besitzen. Hieraus erhellet, dass daher nichts übrig bleibe, als<br />

die Saurier mit den Ophidiern zu verschmelzen, und die verwandtesten Gattungen,<br />

ohne Rücksicht auf Füsse, in natürliche Familien zu bringen, ein Verfahren , das schon<br />

Oppel jedoch ohne gehörige Conscquenz versuchte.*)<br />

Jenachdem die untere Kinnlade<br />

verbunden oder getheilt ist, zerfällt diese grosse Zunft in zwei Hauptstämme, deren er-<br />

stercr die eidechsenarligen Reptilien mit Einschluss der davon nicht zu trennenden<br />

Gattungen von einstmahligen Ophidiern, Ophisaurus, Anguis , Amphisbaena und Cqusorten<br />

enthält, der andere aber die eigentlichen Schlangen begreift. Dass der Bau der<br />

unteren Kinnlade ein ungemein wichtiges Kennzeichen sey,<br />

ist einleuchtend, wenn man<br />

die ungeheuere Ausdehnbarkeit der MundöfTnung bei eigentlichen Schlangen mit dem<br />

Unvermögen der Eidechsen vergleicht, grössere Gegenstände zu verschlingen,<br />

als der<br />

•) Auch Latreille trcnntfi in

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