NEUE CLASSIFICATION
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Diese Familie, die zahlreichste unter allen^ begreift ausser der grossen Gattung<br />
Coluber der Autoren, noch einige andere Gattungen, welche so häufig ihren Platz im<br />
Systeme änderten, und zwar die Gattungen Langaha, Erpeton und Acrochordus,<br />
so wie<br />
einen Theil der Hydren der Autoren, Die meisten JVaturforscher , und selbst der<br />
grosse Cuvier glaubten alle Hydren giftig. Letzterer setzte sie in zwei verschiedene<br />
Abtheilungen, mit Giftzähnen und undurchbohrten Zähnen in der Ober-Kinnlade zu-<br />
gleich, und bloss allein mit Giftzähnen. Eine genaue Untersuchung, aufmerksam gemacht<br />
durch die Beobachtungen La Cepede's und Russel's, die manche Arten als<br />
unschädlich beschrieben, Iclirte mich, dass sie niclit, wie Cuvier glaubte, nur zwei<br />
Abtheilungen angehören, sondern dass es auch wirklich giftlose unter ihnen gebe, welche<br />
eine dritte Abtheilung formircn. Diese letzteren sind die Gattungen Pelamis Daudin,<br />
Distcira und Aipysiirus La Cepede. Wirklich schliessen sich auch diese Gat-<br />
tungen durch Pelamis trcfllicli an den gleichfalls giftlosen Acrochordus an, von welchem<br />
sie in einem natürlichen Systeme durchaus nicht getrennt werden können.<br />
Herrlich reihen sich Aipysurus und Acrochordus an Boa aus der Familie der Pythonoiden,<br />
und letzterer verbindet die Colubroiilen durch Chersydriis, der nebst undurchbohrten<br />
Zähnen auch Giftzähne in der Ober-Kinnlade hat, mit der Familie der Bungaroiden.<br />
La Cepede's Erpeton, das ebenfalls einen Ausläufer von Boa und Acrochor-<br />
dus bildet, stellt die Verbindung mit Homalopsis her. Bruguiere's Langaha, wel-<br />
che die grösste Verwandtschaft mit Dryophis zeigt, und von dieser Gattung nie<br />
getrennt<br />
werden kann, tlieilt mit ihr einen längeren Zahn zu beiden Seiten in der Ober-<br />
Kinnlade, welchen Bru guier e und mit ihm alle Autoren fälschlich für einen Giftzahn<br />
hielten, und bildet ein Endglied im unendlichen Netze der Natur. Das zahlenlose Heer<br />
von Arten der Gattung Coluber im Sinne der Autoren, veranlasste das Bedürfniss der<br />
Trennung derselben in mehrere Gattungen.<br />
Viele haben schon versucht lose Massen<br />
von diesem Fels abzuhauen, doch immer scheiterte man im weiteren Fortschreiten bei<br />
diesem Unternehmen. Laurenti trennte Dipsas, Latreille sonderte die Gattung<br />
Heterodon, Merrem stellte Scytale undDryinus auf, welcheletztere Benennung Boie<br />
in Dryopliis und Gray in Passerita änderte da schon eine Insecten- Gattung diesen<br />
Namen vorlängst führte, und Kühl schuf aus Linne's Coluber monilis die Gattung<br />
Homalopsis. Diess waren so die ausgezeichneteren Enden jener grossen Masse , doch<br />
immer blieb noch ein ungeheueres Heer zurück, dessen Trennung unumgänglich nöthig<br />
war. Boie verband sich mit mir diese Trennung weiter zu verfolgen. Er ging nach<br />
dem Zahnbaue, ich nach äusseren Charakteren, und so fand sich denn, dass wir am<br />
Ende ziemlich gleichen<br />
Schritt hielten, da der Zahnbau mit den äusseren Kennzeichen<br />
stets im Einklänge steht, und Boie nur noch feinere Trennungen veranlasste, welche<br />
mir aber entbehrlich schienen. Hierdurch entstanden Boie's Gattungen Dendrojihis<br />
(Ahaetulla Gr a y) ausL inne's Coluber Ahaetulla, Psammophis (Macrosoma Leach) aus<br />
dessen Coli^ljcr sibilans, Lycodon aus Coluber aulicus Linne, Xenodon aus seinem<br />
Coluber severus, und endlich seine Gattung Oligodon. Letztere verdient die grösste<br />
Aufmerksamkeit der Erpetologen, da sie die einzige unter den wahren Schlangen ist,<br />
welcher die Gaumenzähne fehlen. Zwei neue Arten sind die Repräsentanten derselben,<br />
Oligodon torquatum und bitorquatum Boie aus Java. Einige gleichfalls neue javanische<br />
Arten gaben Veranlassung zur Gründung der Rein >Yardt'schen Gattung Xeno-