Bernhard Blanke: Aktivierender Staat - aktive Bürgergesellschaft ...
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<strong>Bernhard</strong> <strong>Blanke</strong>: <strong>Aktivierender</strong> <strong>Staat</strong> – <strong>aktive</strong> <strong>Bürgergesellschaft</strong><br />
Beides erfordert bei der Installierung sozialpolitischer Programme insbesondere eine<br />
reflektierte Institutionen- und Instrumentenwahl (vgl. Reichard 1998). Dies gilt schon<br />
für die Ebene Information. Armuts- und Sozialberichte, die nur skandalisieren<br />
(„Bombenwurfstrategie”), haben keine „Kunden” (außer den moralischen Bürger);<br />
solche mit einer Überfülle an Details und Zahlen haben diffuse Abnehmer, die zwar je<br />
einzeln nützliche Informationen herausziehen können, aber das für sie relevante<br />
Bewertungskriterium wäre nach unserem Konzept die handlungsrelevante Klärung von<br />
Prioritäten, die einem offenen, sachorientierten Dialog über Strategien zugänglich sein<br />
können. Insbesondere stärkere dezentralisierte Verantwortung bedarf ganz herausragend<br />
zielführender Informationspolitik.<br />
Im Funktionsbereich des verhandelnden <strong>Staat</strong>es sehen wir das Bewertungskriterium<br />
in einer zielklaren Kooperation. Dem Modus Verhandlung wird oft genug in der<br />
wissenschaftlichen Literatur das Problem der Verantwortungsverwischung attestiert.<br />
Verantwortungsteilung (Beispiel „Bündnis für Arbeit”) bedeutet, dass Ergebnisse der<br />
Verhandlungsprozesse sowohl mit einer spezifischen „Zuständigkeits”marke versehen<br />
werden, als auch keine Vereinbarungen zu Lasten Dritter beinhalten<br />
(Externalitätenproblem; vgl. Mayntz 1992). Hier läge dann auch eine entscheidende<br />
Schnittstelle zur Kooperation in der Leistungserbringung: Vereinbarungen von<br />
Verbänden befördern die Bewirkungskette erst dann, wenn sie sich im<br />
Kooperationsprozess der Leistungserbringung niederschlagen (vgl. Globalbudget im<br />
Gesundheitswesen). Bewertungskriterium ist hier die Prozessoptimierung, die mit<br />
Instrumenten wie dem Benchmarking auf der Basis von Qualitätsmanagement auch<br />
messbar ist. Schließlich erfordert die Koproduktion zwischen Produzenten und<br />
Konsumenten eine ganz besonders sensible und „inter<strong>aktive</strong>“ Instrumentierung, welche<br />
die vierte Bewertung sowohl nach Angemessenheit den sozial politischen Zielen und<br />
Zwecken gegenüber möglich macht, als auch den Kriterien von Fairness und<br />
Gerechtigkeit gegenüber. Solche Kriterien lassen sich - der Stufe entsprechend -<br />
vermutlich selbst wiederum nur koproduktiv und kommunikativ entwickeln. Hier<br />
schließt sich beim Ergebnis der Bewirkungskette der (Policy-)Kreis zur Informations-<br />
und Mediationsfunktion der „Hierarchie” bzw. politischen Führung.<br />
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