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Bernhard Blanke: Aktivierender Staat - aktive Bürgergesellschaft ...

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<strong>Bernhard</strong> <strong>Blanke</strong>: <strong>Aktivierender</strong> <strong>Staat</strong> – <strong>aktive</strong> <strong>Bürgergesellschaft</strong><br />

Anhang: Beispiele für die Leitlinien im Aktivierenden <strong>Staat</strong><br />

Beispiel „Dialog Soziales Niedersachsen“ 1<br />

Sechs gute Gründe und vier Konsequenzen<br />

Erster Grund<br />

Der von Makrotrends im Zeichen der Internationalisierung und Mobilität der<br />

„Produktionsfaktoren“ ausgehende Veränderungsdruck auf „gewachsene“ Strukturen,<br />

Prozesse und Mentalitäten in Gesellschaften wächst stetig. Unübersichtlichkeit und<br />

Unsicherheit nehmen zu. Reine Prognosen, wie solide oder unsolide auch immer,<br />

schaffen keine Transparenz. Dies kann erst durch die rationale Erarbeitung von<br />

Handlungskorridoren geschaffen werden. Es ist wichtig, dass sich die Prognostiker als<br />

Handelnde selbst einbeziehen und ihre Grundannahmen im Dialog mitteilen und<br />

wechselseitig auf Gründe überprüfen.<br />

Zweiter Grund<br />

Viele Problemkonstellationen, die in der strukturierten Alltagserfahrung<br />

wahrgenommen werden, folgen keiner einfachen Ziel-Mittel-Relation. Weder geht es<br />

um einfach zu definierende „Probleme“ mit einfachen Lösungen noch um einfache<br />

Probleme mit zu wählenden Lösungsalternativen. Es handelt sich vielmehr um<br />

Konstellationen, bei denen die Problemdeutung umstritten ist und es deshalb auch ohne<br />

intensives Nachdenken keine Einigung über die Lösungen geben kann. In solchen<br />

Situationen dominiert schnell Interessenpolitik, und es entstehen Verträge auf Kosten<br />

Dritter (Null-Summen Spiel). Die Verlierer sind meist die Schwächeren. Die<br />

zunehmende Wertschätzung für „kooperatives Handeln“ soll die Erfahrung der<br />

Beteiligten stärken, dass ein Handeln in der Gruppe mehr Gewinne bringt als die<br />

Durchsetzung eigener Interessen.<br />

Dritter Grund<br />

Aus neuen Problemkonstellationen entstehen neue Aufgaben. Häufig werden sie<br />

frühzeitig von denen antizipiert und praktiziert, die unmittelbar betroffen sind – meist<br />

im kleinräumigen Bereich. Die etablierten Institutionen sind jedoch einerseits allzu<br />

1 Der „Dialog Soziales Niedersachsen“ – eine Initiative der niedersächsischen Ministerin für<br />

Frauen, Arbeit und Soziales, Dr. Gitta Trauernicht – startete im Herbst 2001. Der Text wurde<br />

von B. <strong>Blanke</strong> als „Manifest“ für einen neuen Politikstil verfasst.<br />

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