KVNO aktuell 5 2009 - Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein
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Arznei-, Heil- und Hilfsmittel<br />
Arzneimittelausgaben steigen stark<br />
Die Ausgaben für Arzneimittel und Impfstoffe in <strong>Nordrhein</strong><br />
lagen im März bei 279,3 Millionen Euro. Dies entspricht<br />
einer Steigerung gegenüber dem Vorjahresmonat<br />
von gut 22 Prozent, die bundesweite Steigerung lag bei<br />
19 Prozent. Der starke Anstieg im März ist vor allem darauf<br />
zurückzuführen, dass die Osterferien 2008 in diesem<br />
Monat lagen.<br />
Doch auch im Quartalsvergleich zeigt sich der Trend stark<br />
steigender Ausgaben. Im ersten Quartal <strong>2009</strong> lagen Umsätze<br />
für Medikamente und Impfstoffe nach den Zahlen<br />
der Bundesvereinigung der Apothekerverbände (ABDA)<br />
in <strong>Nordrhein</strong> bei 786 Millionen Euro. Dies entspricht einer<br />
Steigerung von 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.<br />
Bundesweit sind die Ausgaben in den ersten<br />
drei Monaten um 5,1 Prozent gestiegen. Die Ausgabensteigerung<br />
ist trotz Richtgrößen und Zielvereinbarungen<br />
Praxen erhalten DDD-Quoten<br />
Die praxisindividuellen DDD-Quoten sind mit dem Abrechnungspaket<br />
im April erstmals an rund 9.000 Ärzte in<br />
<strong>Nordrhein</strong> versendet worden. Die Werte für die fünf Zielfelder,<br />
die in <strong>2009</strong> neu in die Arzneimittelvereinbarung<br />
aufgenommen wurden, dienen zunächst nur zur Information,<br />
denn sie basieren auf den Verordnungsdaten des<br />
ersten Halbjahres 2008. Die Zahlen für das erste Quartal<br />
<strong>2009</strong> stehen erst im Oktober zur Verfügung.<br />
Für die Zielfelder wurden Quoten auf der Basis der definierten<br />
Tagesdosen (DDD) vereinbart. Die amtliche DDD<br />
legt die mittlere tägliche Erhaltungsdosis für die Hauptindikation<br />
eines Arzneimittels bei Erwachsenen fest. Sie ist<br />
eine rechnerische Größe, keine Dosierungsempfehlung.<br />
Wer die DDD-Quoten verfehlt, dem droht ein Honorarabzug<br />
von bis zu fünf Prozent:<br />
n Für Praxen mit Me-too-Quote, die in <strong>2009</strong> die<br />
Richtgröße überschreiten, die Me-too-Quote und<br />
mindestens eine der DDD-Quoten verfehlen.<br />
Arzneimittelinfo<br />
<strong>KVNO</strong> <strong>aktuell</strong> 5 <strong>2009</strong><br />
in <strong>Nordrhein</strong> überproportional. „Der sinnvolle und indikationsgerechte<br />
Einsatz sollte im Vordergrund stehen“,<br />
sagt Dr. Leonhard Hansen, Vorsitzender der KV <strong>Nordrhein</strong>.<br />
Ärzte sollten Polypharmazie vermeiden und besonders<br />
bei Protonenpumpeninhibitoren auf den indizierten<br />
Einsatz achten.<br />
n Für Praxen ohne Me-too-Quote, die in <strong>2009</strong> die<br />
Richtgröße überschreiten und mindestens eine der<br />
DDD-Quoten verfehlen.<br />
Praxen, die in <strong>2009</strong> alle Ziele, Generika-, Me-too- und<br />
DDD-Quote, erreichen, sind von der Richtgrößenprüfung<br />
befreit.<br />
DDD-Quotenziele <strong>2009</strong><br />
Arzneimittelausgaben <strong>2009</strong><br />
im Vergleich zum Vorjahr<br />
(monatlicher Vergleich)<br />
2008 <strong>2009</strong><br />
Arzneimittelgruppe Anteil DDD an Arzneimittelgruppe<br />
Antibiotika 95% Generika<br />
RAA-System 80% ACE-Hemmer<br />
Lipidsenker 94% Statine<br />
Orale<br />
Antidiabetika<br />
90% Metformin oder<br />
Sulfonylharnstoffe<br />
Erythropoetin 25% Biosimilars über alle Indikationen