nachhaltiges Handeln - Sita Deutschland GmbH

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32 Nachhaltigkeitsbericht 2009 umwELT Der CO2-Scan für die SITA-Kunden Wenn Unternehmen ökologische Kennzahlen erheben, um ihre Potenziale beim Umweltschutz zu ermitteln, ist das Abfallmanagement ein wesentlicher Kernbereich. Optimieren lässt sich allerdings nur, was zuvor durchleuchtet und bemessen wurde. Hier setzt der CO2-Scan an, den SITA Ende 2009 entwickelt hat: Welchen Anteil am CO2-Haushalt des Unternehmens hat die eigene Abfallproduktion? Wo gibt es Chancen, Abfallströme noch klimaneutraler zu behandeln, um so Emissionen weiter zu reduzieren? Und welche ersten Einsparerfolge sind bereits im Vergleich zu 1990 (dem Referenzjahr des Kyoto- Protokolls) zu verzeichnen? Durch die systematische Bilanzierung des Abfallaufkommens sowie der Abfallbehandlung und -verwertung liefert der Scan unternehmensbezogene Daten zum Umweltschutz. Dabei berücksichtigt die Analyse nicht nur die Einsparungen bei den CO2-Emissionen: Auch weitere Treibhausgase wie Methan oder FCKW sind als CO2-Äquivalente mit einbezogen. Die Resultate stehen den Kunden zur Veröffentlichung in ihren Umwelt- und Nachhaltigkeitsberichten zur Verfügung. Zudem unterstützt SITA auf Basis dieser Ergebnisse die Optimierung bestehender Prozesse. Mit dem CO2-Scan lässt sich ab 2010 für jedes Unternehmen errechnen, wie viele CO2-Emissionen durch die fachgerechte Trennung des Abfalls heute im Vergleich zur Abfallbehandlung im Jahr 1990 vermieden werden. Der Scan ermittelt im ersten Schritt die CO2- Emissionen, die aktuell durch den im Unternehmen anfallenden Abfall und dessen Verarbeitung entstehen. Diese Daten werden dann mit den vor 20 Jahren durch die damaligen Abfallbehandlungsweisen aufgetretenen Emissionen verglichen. Die Differenz ist die bereits realisierte Einsparung – diese wird dem Unternehmen in einem Zertifikat bescheinigt. Bei der Ermittlung der Emissionswerte wird der komplette Lebenszyklus der Materialien berücksichtigt. Emissionen, die bei der Produktion entstanden sind, fließen genauso in die Analyse ein wie Prozessemissionen der Behandlung oder des Transports. Die durch Recycling oder energetische Verwertung eingesparten Emissionen werden gegengerechnet. Der Scan umfasst die Fraktionen Papier, Pappe, Kartonagen (PPK), Glas, Speisereste, Monofolien, Styropor, Kunststoffe, Holz, Eisen/Metalle und Sonstiges. Entwickelt wurde der Scan für SITA von der unab- hängigen Forschungs- und Beratungsagentur CE Delft. Die niederländische Non-Profit-Organisation ist darauf spezialisiert, innovative Lösungen für Umweltfragen zu entwickeln. Dabei besteht der Anspruch der Beratungsagentur darin, politisch und wirtschaftlich machbare Konzepte vorzuschlagen, die technisch fundiert sind. „eANV“ – das elektronische Abfallnachweisverfahren Im deutschen Abfallrecht spielt der Umweltschutz eine immer entscheidendere Rolle. Beispielsweise setzt man verstärkt auf die papierlose Dokumentation. So werden gefährliche Abfälle in Deutschland seit dem 1. April 2010 durch das gesetzlich verankerte elektronische Abfallnachweisverfahren (eANV) ausschließlich elektronisch erfasst. Das Verfahren ersetzt die bisherigen aufwändig zu erstellenden Papierformulare „Begleitschein“ (sechsfach) und „Entsorgungsnachweis“. Mit der Eindämmung der Papierflut sollen Abfallerzeuger, Entsorger, Behörden und natürlich die Umwelt entlastet werden. Die Entsorgungsnachweise, Begleitscheine und Register lassen sich seit dem 1. April 2010 nur noch mit EDV-Unterstützung erstellen und via Internet übermitteln. Alle Dokumente müssen künftig mittels Kartenlesegerät elektronisch unterschrieben werden. Den Datenverkehr zwischen Abfallerzeugern, Entsorgern und Behörden führt bundesweit einheitlich die Zentrale Koordinierungsstelle (ZKS Abfall) durch. SITA hat sich frühzeitig hierauf vorbreitet. Unsere Spezialisten haben seit Anfang 2009 daran gearbeitet, die idealen technischen Möglichkeiten für die Anforderungen der Kunden zu finden. Bis zum Jahresende waren die wichtigsten Schritte für eine praktikable Zusammenarbeit im Zuge des eANV vollzogen. SITA setzt als IT-System MODAWI auf SAP-Basis ein. Dieses System ist durch seine einfache Handhabung ideal für die Kommunikation zwischen Kunden, SITA und der ZKS. Bei der Umsetzung des elektronischen Abfallnachweisverfahrens unterstützt SITA die Kunden nicht nur durch Beratung und Schulungen, sondern auch ganz konkret im Alltagsgeschäft. Wir kümmern uns zuverlässig um alle notwendigen Formalitäten – von der Registrierung bis zur Registerführung.
stoffströme (in kilotonnen) 2008 2009 Gesammelte Menge an nicht gefährlichen Gewerbeabfällen 785,70 533,43 Gesammelte Menge an nicht gefährlichen Abfällen aus Haushalten 1.212,40 1.838,94 Gesammelte Menge an gefährlichen Abfällen 96,57 69,50 Papier Innerhalb von SITA Deutschland wurden im Jahr 2009 knapp 620.000 Tonnen Altpapier verarbeitet. Je nach der Qualität des Papiers, den Marktbedingungen und den wirtschaftlichen Möglichkeiten wird das Papier weiteren Sortier- und/oder Aufbereitungsprozessen unterzogen oder direkt vermarktet. SITA verarbeitet in Deutschland an sieben Standorten Papier. Mehr als zwei Drittel der gesammelten Menge wurden an den SITA-eigenen Standorten verarbeitet, die übrigen Mengen wurden über den Handel und Direktvermarktung abgesteuert. Das von SITA aufbereitete Altpapier kommt unter anderem in der Industrie in den Bereichen Verpackungen, Zeitungsdruck und Hygiene zum Einsatz. SITA arbeitet hier mit nahezu allen bedeutenden national und international verarbeitenden Papierfabriken zusammen. Durch professionelle Recycling-Aktivitäten trägt SITA wesentlich zu einer umweltschonenden Produktion dieser Erzeugnisse bei. Das ist insbesondere klimapolitisch bedeutsam: Durch die Wiederverwendung von Altpapier sinken der Bedarf an primären Holzfasern und der Verbrauch von Ressourcen. Sie hat auch einen positiven Effekt auf die Energie- und die Abwasseraufbereitung. Durch die Verwendung des blauen Engels, eines Gütesiegels, das die besondere Umweltfreundlichkeit eines Produktes belegt, dokumentieren einige Papierhersteller diese umweltfreundlichen Aspekte. umwELT stoffströme Nachhaltigkeitsbericht 2009 33
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