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Rahmenkonzept medizinische Rehabilitation

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8.2.3.1 Strukturqualität - Strukturerhebung und -analyse<br />

Ziel der Strukturerhebung ist die Abbildung der sächlichen, personellen, diagnostischen<br />

und therapeutischen Ressourcen in den <strong>Rehabilitation</strong>seinrichtungen. Die<br />

Strukturqualität bildet die Grundlage für die Prozess- und Ergebnisqualität. Zur<br />

Erhebung der Strukturqualität in <strong>Rehabilitation</strong>seinrichtungen wurde als einheitliches<br />

Instrument die Klinikdokumentation „Strukturmerkmale“ entwickelt.<br />

Neben allgemeinen Angaben, wie Behandlungsspektrum, Durchführung ambulanter<br />

Leistungen und Einrichtungsmerkmale, werden die personelle Ausstattung sowie<br />

diagnostische und therapeutische Angebote erhoben. Auf der Grundlage der Daten<br />

können die <strong>Rehabilitation</strong>seinrichtungen nach verschiedenen qualitätsneutralen<br />

Strukturmerkmalen (u. a. Behandlungsschwerpunkt, Anteil der AHB-Patienten) in<br />

Gruppen zusammengefasst werden. Sie bilden die Grundlage für Klinikvergleiche.<br />

Zudem stehen die Ergebnisse der Strukturerhebung allen Trägern gleichermaßen für<br />

die Zuweisungssteuerung zur Verfügung.<br />

Rentenversicherungsweite Strukturerhebungen werden seit 1996 durchgeführt. Im<br />

Jahre 2004 wurde die Strukturerhebung um sog. strukturnahe Prozessmerkmale<br />

ergänzt. Diese beziehen sich auf die konzeptionellen Grundlagen der Klinik, ihr<br />

internes Qualitätsmanagement und Modalitäten der internen Kommunikation und<br />

Personalentwicklung. Die nächste Strukturanalyse sieht neben einer Dokumentation<br />

und Beschreibung der Strukturparameter eine Bewertung nach dem prozentualen<br />

Anteil der erfüllten Strukturmerkmale vor.<br />

8.2.3.2 Prozessqualität als Qualität der rehabilitativen Versorgung<br />

Peer Review-Verfahren: Mit dem Peer Review-Verfahren wird die Prozessqualität<br />

erfasst. Dazu werden von erfahrenen <strong>Rehabilitation</strong>smedizinern des jeweiligen<br />

Fachgebietes (Peers) die anonymisierten ärztlichen Entlassungsberichte sowie die<br />

individuellen Therapiepläne von zufällig ausgewählten Patientinnen und Patienten<br />

nach Abschluss der <strong>Rehabilitation</strong> begutachtet. Es werden z. B. die Regelhaftigkeit<br />

der Behandlung, die fallgerechte Definition von Behandlungszielen oder die<br />

Plausibilität sozial<strong>medizinische</strong>r Schlussfolgerungen für die einzelne Rehabilitandin<br />

bzw. den Rehabilitanden untersucht. Dabei werden Bewertungen aller Bereiche des<br />

<strong>Rehabilitation</strong>sprozesses wie Anamnese, Diagnostik, Therapieziele und Therapie,<br />

sozial<strong>medizinische</strong> Stellungnahme, Nachsorgekonzept, Verlauf und Epikrise sowie eine<br />

zusammenfassende Bewertung des gesamten <strong>Rehabilitation</strong>sprozesses vorgenommen.<br />

Diese Bewertungen beruhen auf einer für das Peer Review entwickelten „Checkliste<br />

qualitätsrelevanter Prozessmerkmale“. Ein dazugehöriges Manual unterstützt<br />

die Gutachter bei der Anwendung vergleichbarer Bewertungsmaßstäbe. Um eine<br />

einheitliche Begutachtung zu gewährleisten, werden die Peers in mehrtägigen<br />

Schulungen auf ihre gutachterliche Tätigkeit vorbereitet. Die Ergebnisse werden<br />

der jeweiligen Klinik im Vergleich zu den <strong>Rehabilitation</strong>seinrichtungen der gleichen<br />

Indikation dargestellt, um die spezifischen Stärken und Schwächen deutlicher sichtbar<br />

zu machen. Das Peer Review wird seit 1998 regelmäßig durchgeführt.<br />

Unabhängig von der inhaltlichen Begutachtung der Entlassungsberichte im Peer<br />

Review-Verfahren wird zusätzlich die Vollständigkeit und Laufzeit der Entlassungsberichte<br />

überprüft und zurückgemeldet.<br />

Klassifikation therapeutischer Leistungen (KTL): Die Erhebung und Auswertung von<br />

therapeutischen Leistungen auf der Grundlage der „Klassifikation therapeutischer<br />

Leistungen“ (KTL) wird sukzessive rentenversicherungsweit in das Qualitätssicherungsprogramm<br />

einbezogen. Es bestehen einrichtungsübergreifende sowie<br />

einrichtungsbezogene Nutzungsmöglichkeiten der KTL-Daten. Mit den Daten können<br />

Analysen zur Praxis der rehabilitativen Versorgung, zu möglichen Behandlungsdefiziten<br />

und zur Einhaltung von therapeutischen Mindeststandards durchgeführt<br />

werden. Die Darstellung der Patientenanteile mit Leistungen aus den KTL-Kapiteln<br />

erlaubt einen zusammenfassenden Überblick über das Therapieregime einer Klinik.

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