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Dr. Monika Emde Prof. Dr. Mintken Oldenburg 2010 P

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<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Mintken</strong> WS 09/10<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Monika</strong> <strong>Emde</strong> Wissenschaftstheorie und Verwaltungswissenschaft Seite 19<br />

hungswissenschaft. Daher liegt auch ein vergleichbarer Lösungsvorschlag zur Klarstel-<br />

lung nahe. Möglich wäre demnach die Einteilung der Verwaltungswissenschaft in<br />

einen Bereich der Verwaltungswissenschaft im engeren Sinne (Deskription,<br />

Analyse, Theoriebildung),<br />

in einen Bereich der Philosophie der Verwaltung (präskriptiv) und<br />

in eine Praktische Verwaltungslehre. 56<br />

Folgt man dieser Einteilung, so ist die Definition von BECKER auf die Verwal-<br />

tungswissenschaft im engeren Sinne bezogen. Problematisch ist dabei allerdings die<br />

Komponente „präskriptive Aussagen“, die nach dieser Unterteilung der Philosophie der<br />

Verwaltung zuzuordnen ist.<br />

Gegenstand der Verwaltungswissenschaft sind also die Aufgaben der Beschreibung der<br />

Verwaltungsphänomene und der mit ihnen zusammenhängenden sonstigen Ausschnitten<br />

der Wirklichkeit sowie die Erklärung der beschriebenen Phänomene.<br />

Demgegenüber soll die Philosophie der Verwaltung normative Orientierungshilfen bie-<br />

ten. Es kann sich dabei um moralische oder sittliche Normen handeln, aber auch um<br />

rechtliche, ästhetische, religiöse, wirtschaftliche, hygienische Normen usw.<br />

Schließlich wird in der Praktischen Verwaltungslehre ein normativ-deskriptiv<br />

gemischtes Satzsystem zusammengefasst, das bestimmbare Gruppen von „Verwaltern“<br />

in einer bestimmten gesellschaftlich-kulturellen Lage über ihre Aufgaben sowie über die<br />

Mittel zu deren Durchführung informieren und sie zum professionellen Handeln im<br />

Sinne der geltenden Weltanschauung und Moral inspirieren soll. Die wesentlichen<br />

Aufgaben der Praktischen Verwaltungslehre bestehen darin, dass sie eine wertende<br />

Deutung der gesellschaftlich-kulturellen Situation für „Verwalter“ bietet,<br />

Handlungsziele und Handlungsmöglichkeiten angibt, Empfehlungen für das Handeln<br />

formuliert und Berufstugenden der „Verwalter“ fördert.<br />

56<br />

Vgl. EMDE 2006, S. 26.<br />

Projekt Verwaltungswissenschaft Universität Kassel <strong>Prof</strong>.<strong>Dr</strong>.<strong>Mintken</strong>@t-online.de

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